Schützendamen Altmerdingsen folgen unwissend dem Ruf des Meeres

Schöne Pferde an dem Wattwagen angespannt und 8 Schützenfrauen aus Altmerdingsen hatten drauf Platz und der Kutscher dazu...
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Das Ausflugsdatum am 17.08.2013 der Damenabteilung des Schützenvereins Altmerdingsen stand fest, aber der Rest wurde nicht bekannt gegeben. Auch bei jeder noch so belanglosen, fuchsigen Frage und jeder Versuch herauszufinden, wohin die Reise wohl gehen soll, erkannte die Damenleiterin Petra Lorenz sofort worum es ging und hielt dicht. Nichts war auch nur Ansatzweise herauszubekommen.

Auch der Busfahrer, der uns an unser Endziel bringen sollte, wurde von der Damenleiterin noch vor der Abfahrt bei einem kurzen Briefing an sein absolutes Stillschweigen erinnert. Als würden die Schützendamen aus Altmerdingsen jemals versuchen den Busfahrer auszufragen. Aber, nichts da, der hielt auch dicht.

Begonnen hatte der aufregende Tag relativ früh im Schützenheim Altmerdingsen mit einem ausgedehnten Frühstück. Wilde Spekulationen fingen schon an, weit konnte es ja nicht gehen, weil wir bis 11.00 Uhr auch dort verblieben bis der Bus kam. Alle Damen, die das dachten, sollten sich täuschen.

Los ging es Richtung Burgdorf und Autobahn. Richtungsweisend war hier noch gar nichts. Aber als der Bus auf die A7 Richtung Hamburg abbog, da war die Raterei in vollem Gange. Jedesmal wenn ein vermeintlicher Endpunkt in Reichweite kam, wurde wild spekuliert. Vogelpark Walsrode oder auch der Heidepark sollten mögliche Ziele sein. Ein schöner Stau auf der A7 war in dem all inclusiv Paket inbegriffen und trotzdem war der Stau so was von lustig, da stieg die heitere und ausgelassene Stimmung merklich an. Keiner merkte so wirklich, das wir verdammt hoch im Norden waren.

Erst als wir an Hamburg vorbeifuhren, dämmerte es einigen Schützendamen. Und als dann noch Cuxhaven in Reichweite kam, freuten sich die Schützendamen sehr. An die Nordsee bei einer Schützenfahrt dort wollten sie schon lange mal hin.

Glück hatten die Schützenfrauen an diesem Tag auch noch. Eine weitere Viertelstunde später und die Schützendamen hätten den weiteren Nachmittag direkt in Cuxhaven verbringen müssen. Noch gerade rechtzeitig am Treffpunkt angekommen, konnten die Schützendamen den Bus mit 3 hohen und luftigen Wattkutschen mit schönen davor eingespannten Pferden eintauschen. Auch ein netter Kutscher gehörte dazu, der bei der 9km langen und 1 ½ stündigen Fahrt über seine Heimat Auskunft gab.

Viele Menschen zu Fuß oder auf wunderschönen Pferden sitzend nutzen den sonnigen Tag für einen Ausflug im deutschen Wattenmeer und wanderten, beziehungsweise ritten die 9km zu der Insel Neuwerk. Die Schützendamen genossen die schöne und manchmal holprige Fahrt bei einer angenehmen Temperatur im Wattenmeer von ca. 25 Grad, die laut dem Kutscher auch höher sein kann als an Land, wenn das Sonnenlicht und das Wasser, welches nicht bei Ebbe abgeflossen war, Spiegelungen verursacht, die die Temperatur steigen läßt. Einige Damen holten sich sogar einen Sonnenbrand. Als guten Tip gab uns der Kutscher noch mit, nie das Watt ohne Trinkwasser zu betreten, da die meisten auf der Wanderung zur Insel Neuwerk nicht mit der Hitze im Watt rechnen und so schon manche vor Durst und Kreislaufzusammenbrüchen dem Watt ihren Tribut zollen mußten .

Auf der Insel angekommen, begrüßte uns die dortige Polizei sehr freundlich winkend und wir erfuhren, daß die Insel Neuwerk zu der Stadt Hamburg gehört. Als nicht übersehbares Bauwerk ist auf der Insel Neuwerk der dortige Leuchtturm, der im Jahre 1310 erbaut worden ist. Dieser ist auch der älteste Leuchtturm Hamburgs. Am späten Nachmittag kamen wir an unserem Ziel an. Dies war eine tolle Gaststätte, die uns mit köstlichen Schnitzeln und kühlen Getränken den Hunger und den Durst zu stillen wußte. Die Wirtsleute waren überaus zuvorkommend und sehr nett, so das kein Wunsch offen blieb. Selbst als höflich nach einer Kopfbedeckung gefragt wurde, weil die Sonnenbrille im Bus vergessen worden war, konnte mit einem kostenlosen Cappi ausgeholfen werden.
Nach dem Essen stand es jeder Schützin frei auf dem Deich spazieren zu gehen oder im Strandkorb die Sonne zu genießen. Einige Damen stellten sich schon die Frage, wie wir wieder zurückkommen sollten. Auch darum hatte sich die Damenleiterin gekümmert und so legten wir um 20.00 Uhr mit dem Schiff vom kleinen Anleger in Neuwerk in Richtung Cuxhaven ab und liefen nach einer schönen 1 ½ Stunden Schifffahrt auf der Nordsee an Deck sitzend und noch bei milden Temperaturen in den toll beleuchteten Hafen ein. Dort wartete bereits unser Fahrer mit dem Bus und brachte alle Damen wieder zurück in die Heimat.

Bürgerreporter:in:

Marilyn Schaprian aus Uetze

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