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Schmerzmittelgebrauch und Ausdauersport in Deutschland

Im Vorfeld der TUI-Marathon-Laufveranstaltung 2013 suchen Mediziner der Medizinischen Hochschule Hannover Teilnehmer für eine Befragung zum Thema „Schmerzmittelgebrauch bei Marathonläufern“. Die Angelegenheit hört sich für den Laien nicht besonders vordringlich an, aber immerhin sterben nach Schätzungen pro Jahr 2.000 Menschen in Deutschland an Nebenwirkungen, nachdem sie rezeptfreie Schmerzmittel genommen haben. Der Umsatz dieser Medikamente betrug in 2011 insgesamt 1,1 Mrd. €. Bei einer Online-Befragung unter Teilnehmern des Bonn-Marathons 2011 hatten von den 4.000 Teilnehmern mehr als die Hälfte schon vor dem Wettbewerb Schmerzmittel genommen.

Ausdauersport stellt eine große Beanspruchung für den Organismus dar. Während hoher Leistung wird Blut aus dem Magen-Darm-Trakt und den Nieren verstärkt abgezogen und den Muskeln zugeführt. Dadurch erhöht sich die Durchlässigkeit der Darmwände und giftige Stoffe aus den Darmbakterien können in den Blutkreislauf eindringen und Infektionen hervorrufen. Kommen nun Schmerzmittel hinzu, wird der Effekt verstärkt.

Zum anderen kann es durch Schmerzmitteleinnahme vor dem Lauf zu zusätzlichen Elektrolytstörungen kommen. Nicht zu unterschätzen ist die Hyponatriämie. Durch reichliches Trinken sinkt der Natriumgehalt im Blut ab und neurologischen Störungen wie z.B. Desorientierung können auftreten. Im schlimmsten Fall kann es zu einem Hirnödem und zum Tod kommen.

Für eine sinnvolle Schmerzbehandlung empfehlen Ärzte das Medikament in Ruhe, nach dem Lauf, mit ausreichend Wasser zu schlucken. Der Erlanger Pharmakologieprofessor Kay Brune empfiehlt dann höchstens 400 Milligramm Ibuprofen oder 50 Milligramm Diclofenac. Und dann sagt Brune noch etwas: „Schmerzen weisen auf Überlastung hin. Man sollte darauf hören, was einem der Körper sagt und nur so viel Sport betreiben, wie man schmerzmittelfrei verkraftet.“

Die Umfrage der Medizinischen Hochschule Hannover zum Thema „Schmerzmittelgebrauch bei Marathonläufern“ wird im Rahmen der Laufveranstaltung TUI-Marathon Hannover (5. Mai 2013) durchgeführt. Das Studienteam um Dr. Alexander Hanke wird seine Fragen im Zelt der Marathon EXPO stellen (3. bis 5. Mai; neben dem Neuen Rathaus).

  • Schmerzmittelmarkt in Deutschland, Stand 2011.
  • hochgeladen von Rainer Lingemann
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  • Ein Spargelsprinter kennt keinen Schmerz. - Vor allem, wenn sein Wasseranteil 93 Prozent beträgt.
  • hochgeladen von Rainer Lingemann
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3 Kommentare

Danke für die umfangreiche Information. Für meine längeren Radtouren auch gut zu wissen.

Hallo Wilhelm, aber immer schön dran denken, was der Dottore gesagt hat: „Schmerzen weisen auf Überlastung hin. Man sollte darauf hören, was einem der Körper sagt und nur so viel Sport betreiben, wie man schmerzmittelfrei verkraftet.“ - Jedenfalls so in etwa. Gruß, RL

Ok. Längere Radtouren sind dann schon mal 190km am Tag. Mit Zelt und was man so braucht um unabhängig zu sein. Aber Schmerzmittel waren für mich schon immer ein Tabu! Wenn es schmerzt, ist Schluß. Sagt mein Dottore auch...

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