Von der Eichel zum Korken = Prost !!!

Überall im Alentejo hängen im Sommer die Eicheln so leuchtend grün an den Zweigen.
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  • Überall im Alentejo hängen im Sommer die Eicheln so leuchtend grün an den Zweigen.
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Genau genommen besteht Kork aus den abgestorbenen Zellen der Rinde einer Korkeiche (Quercus suber). In dieser festen, elastischen Rinde befindet sich der Stoff Suberin, der wiederum dafür sorgt, dass der Kork einen wasserabweisenden Charakter erhält.

Und so war es dann auch im Jahre 1680, dass sich der Benediktiner Pierre Pérignon diese Fähigkeiten der Rinde zu Nutze machte und den ersten Korken für eine Schaumweinflasche herstellte. Bereits im 18. Jh. wurden die Champagnerflaschen vorrangig mit seinen Korken verschlossen.

Der heutige „Durchschnittskorken“ hat eine Länge von 4 bis 5 cm. Ein Korken wird aus Streifen, die aus den Korkplatten geschnitten werden, herausgestanzt. Portugal ist der größte Lieferant weltweit. Etwa 180.000 Tonnen, das sind ca. 50 % des jährlichen Weltbedarfs, kommen von hier.

10 bis 15 m hoch kann eine immergrüne Korkeiche werden und dabei einen Stammumfang von einem Meter erreichen. Der Baum gedeiht gut im iberischen Klima und ist gegen die dort oft aufflammenden Waldbrände nahezu resistent. So erreicht er ein Alter von 250 bis gar 350 Jahren. Allerdings muss eine Eiche erst mindestens 25 Jahre alt werden, bis sie das erste Mal geschält wird; aber nur max. 1/3 der Rinde, sonst vertrocknet der Baum.

Erntezeit sind die Monate Juli und August. Doch erst die zweite Ernte – nach neun weiteren Jahren Wartezeit – bringt die ersehnten Korkbahnen in der Qualität hervor, die später in Tausende von kleinen runden Stöpseln zum Verschließen edler Weine verarbeitet werden. Je langsamer ein Baum seine Rinde bilden kann, desto feinporiger ist später der geerntete Kork und somit auch von höherer Qualität.

Geschälter Kork lagert erst einmal ein Jahr, in dem er austrocknen muss. Kommen die Korkplatten dann in die Verarbeitung, werden sie vorher in eine kochenden Wasserlösung getaucht, damit Keime und schädliche Stoffe abgetötet werden, um später nicht dem Flaschenwein zu schaden. Und man braucht viel Korkplatten, um jährlich rund 20 Milliarden neuer Korken herzustellen. Einen Euro kostet ein Korken! Eine hohe Wertschöpfung also, die sicher auch zur Erhaltung der Korkeichenwälder beiträgt, führt man sich die jährliche Produktion von Milliarden neuer Korken vor Augen.

Kurzum: Wir sollten also froh sein über jeden „echten“ Korken bei Öffnen einer Wein- oder Sektflasche ...

Bürgerreporter:in:

Uta Kubik-Ritter aus Uetze

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