Schädigen die Vorwürfe den Ruf der Uetzer Tafel oder ist es lediglich eine Schilderung der Gegebenheiten?
Zitat Herr D.:
Das Recht auf freie Meinungsäußerung endet da, wo andere verunglimpft werden und unsachliche und unwahre Behauptungen aufgestellt werden. Das subjektive Empfinden der Frau B. mag durchaus gestört sein, denn von anderer Seite gab es noch nie Beschwerden. Ist doch seltsam, oder?
Zum anderen hat diese notorische Nörglerin nicht den Mut, mal mit den Leuten der Tafel zu reden, sondern versteckt sich hinter einem Pseudonym und schießt aus dem Hinterhalt.
Die Mitarbeiter reißen sich für die Bedürftigen den Hintern auf und stellen viele Stunden ihrer Freizeit in den guten Dienst für die Bedürftigen. Welches Interesse sollte denn dann noch vorhanden sein, die Leute auch noch ungerecht zu behandeln?
Sehr geehrter Herr D. und liebe Uetzer Tafel.
Der § 90a des deutschen Strafgesetzbuches (StGB) spricht von Verunglimpfung im Zusammenhang von „beschimpfen“ oder „böswillig verächtlich machen“.
Sollte man den Inhalt meiner Artikel wirklich Beschimpfung oder böswillig nennen? Ich denke wohl kaum. Ich habe die Verhältnisse bei der Uetzer Tafel mit meinen Worten so sachlich wie möglich beschrieben. Keine der Äußerungen ist unwahr. Beschwerden gibt es von Seiten der Kunden viele. Nur traut sich keiner diese richtig laut auszusprechen, da es sonst zum Ausschluss von der Ausgabe kommt. Wagt man es bei der Stadt Uetze etwas zu sagen, gibt es gleich Ärger am nächsten Ausgabetag. Vielleicht sollte ein Zeitungsmitarbeiter mal die Kunden mit konkreten Fragen zu meinen Aussagen interviewen. Er bekäme bestimmt nicht die Antwort, dass alles in Ordnung und gerecht ist. Den Mitarbeitern der Tafel sind wir grundsätzlich sehr dankbar für ihr Engagement. Dennoch ist die Großfamilienregelung, wie sie jetzt ist, mehr als ungerecht. Die Freundlichkeit am Ausgabetag von genau zwei Mitarbeitern ist miserabel und man wird behandelt wie ein Kind dem man sagt was es tun darf und was nicht. Der Inhalt der Tüte von genau einer Einzelperson ist stets besser als bei allen anderen und die besten und interessantesten Waren sind nach der ersten halben Stunde in den Taschen der Großkunden verschwunden. Keiner glaubt, dass die Mitarbeiter absichtlich ungerecht oder unfreundlich sind. Aber sie sind es trotzdem.
Einige Aspekte der älteren Artikel treffen heute nicht mehr zu. Sie wurden schon von den Mitarbeitern der Tafel eingesehen und geändert.
So zahlen heute Großfamilien ab vier Personen einen höheren Beitrag als Singles.
Es wird jetzt fast immer gelost, wenn auch nicht unter allen Kunden. Einige Kunden werden von der Verlosung der Nummer befreit, weil sie eben zu den bevorzugten Menschen gehören.
Die Waren sind reichhaltiger geworden und zum Teil auch mehr. Dies ist allerdings der Verdienst der Spender, dehnen ich an dieser Stelle noch einmal Danken möchte.
Die Ausgabe der Tafel wurde für die Familien mit Kindern um eine Stunde nach hinten verlegt.
Es darf wieder Ware untereinander getauscht werden. Wir dürfen bei sehr schlechtem Wetter wieder vorn im Eingangsbereich warten und die Nummernvergabe wird dokumentiert. Manchmal gibt es Kleidung, Bücher, Spielzeug oder prima nützliche Artikel aus einem Drogerie Markt.
Doch nicht alles ist schön oder besser geworden:
Leider werden auch heute noch Waren ohne Handschuhe angefasst. Dies ist vor allem beim Brot nicht besonders haltbarkeitsfördernd. Die meisten Tafelmitarbeiter arbeiten mit Handschuhen aber eben nicht alle. Das Gemüse wird ohne große Kontrolle herausgegeben. Dies hat zur Folge, dass man es zwar in der Tüte hat aber nicht mehr essen kann. Hellgelbe Salatgurken, brauner Fenchel, gelber Broccoli sind auch für die meisten Kunden der Tafel nicht mehr genießbar. Wir sind bereit Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern und kleinen Stellen zu essen aber nicht wenn es schlecht ist. Dem abgebenden Handel kann hier kein Vorwurf gemacht werden, da die Uetzer Tafel nur einmal wöchentlich Waren abholt und ausgibt und eine Sortierung im Handel zu kostspielig wäre.
Es werden immer noch die Köpfe der Kunden gezählt aber nicht die Bedarfsgemeinschaftsmitglieder.
Dabei entstehen die Differenzen bereits in der ersten halben Stunde. Oder wenn jemand ohne sich angemeldet zu haben trotzdem noch Ware bekommt.
Es ist auch immer noch Kritik an den Kunden selbst nötig. Einige Kunden benehmen sich mehr als egoistisch andere einfach nur ekelhaft.
Gibt es Sonderwaren wie Kleidung oder Spielzeug ist es nicht fair wenn mache Großfamilien, die mit vier bis fünf Personen anreisen, alle Waren an sich reißen und nichts für die anderen bleibt. Da wird gar nicht nach der Größe geschaut sondern nur eingepackt. Irgendeinem in der großen Familie wird das Teil schon passen und sonst wird es halt später weggeworfen. Spielzeug wird von diesen Leuten zerfleddert und kaputt gemacht, weil man es ja aus der Heimat nicht kannte und gründlich unter die Lupe nehmen muss. Drogerie Artikel werden ebenfalls ungesehen in möglichst großen Mengen eingesteckt. Nur Bücher lassen diese Leute liegen. Damit können sie nichts anfangen.
Die Kunden stellen sich immer noch nicht hinten an die Schlange für die Nummernvergabe an. Selbst die, die keine Nummer bekommen und so ohne Nachteile hinten stehen könnten, drängen sich möglichst weit vorne in die Schlange. Man stellt sich halt zu seinesgleichen. Die Kunden die sich artig anstellen und schauen wo das Ende der Schlange ist werden dadurch immer mehr nach hinten gedrängt.
Auch nach wiederholter Aufforderung bringen manche Kunden immer wieder Kleingeld an. Es soll in einer Münze gezahlt werden, damit es nicht zu größerem Aufwand bei der Bankeinzahlung kommt.
Dies wurde jetzt noch einmal schriftlich an alle Kunden weitergegeben. Trotzdem kam man wieder mit Kleingeld.
Es wurden Mitglieder der bevorzugten Großkunden dabei beobachtet wie sie sich zweimal in die Ausgabe Schlange gestellt haben. Hier ist durch die Regelung „Großfamilien ohne Nummer und vorab“ keine echte Kontrolle mehr möglich. Man kommt einfach mit 3-4 Personen. Da verlieren die Mitarbeiter der Tafel leider leicht den Überblick. Die Mitarbeiter können nun einmal nicht jeden Kunden kennen.
Es gilt: Dienstagvormittag ist Waschtag und Alkohol so wenig wie möglich.
Manche Kunden stinken zum Himmel. Einige ungewaschen und andere nach Sprit. Wenn sich letztere dann auch noch nicht benehmen können und laut werden oder komplett die Orientierung verlieren wird es hässlich.
Abschließend ist Herr D. und jeder andere Journalist herzlich eingeladen sich am Dienstag ab 15.30 Uhr inkognito unter das Volk zu mischen. Mal zuhören was die Kunden so reden, wenn sie glauben dass die Mitarbeiter der Tafel nicht zuhören. Untereinander reden die Tafelkunden ganz anders als nach außen. Die Aussage der o. g. Einzelperson oder die der Tafelmitarbeiter allein ist leider nicht aussagekräftig genug und ebenfalls nur einseitig. Mit wie vielen der Kunden, die nicht zum Bekanntenkreis der Mitarbeiter gehörten oder wussten wer sie sind, haben sie schon gesprochen?
Bürgerreporter:in:Vera Birkenbiel aus Uetze |
6 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.