Positive Veränderungen bei der Uetzer Tafel. Kann man Mayonnaise einfrieren?
Na geht doch!
Es ist schön zu sehen, wie sich die Uetzer Tafel so positiv entwickelt hat. Ein paar kleine Änderungen und schon ist alles viel gerechter.
Es wird jetzt jedesmal gelost, wer an welcher Stelle seine Ware bekommt.
Nun ist die Situation vor Ort sehr viel entspannter. Es gibt kein Gedränge und Geschiebe mehr, keinen Zank und Streit unter den Kunden. Jetzt machen die Kunden nur noch lange Hälse, um zu sehen wie viel ein anderer bekommt. Denn was ein Kunde bekommt, sieht man seit Februar 2011 auch nicht mehr. Die Taschen werden jetzt in einem separaten Raum gefüllt. Wenn jetzt noch die Haushalte mit mehr Personen auch mehr Ware erhalten, als die Haushalte mit weniger Personen, dann ist die Ausgabe bei der Uetzer Tafel kaum noch zu kritisieren. Wir hoffen auch, das die ehrenamtlichen Mitarbeiter einsehen, dass es wenig nützt die Kunden durchzuzählen. Denn wenn nur noch 12 Leute in der Schlange stehen bedeutet dies ja nicht, dass nur noch Ware für 12 Personen benötigt wird. 12 Leute können ja auch 12 7-Personen Haushalte sein oder 12 4-Personenhaushalte etc. Hinter den Kunden stehen ja ganz unterschiedliche Familiengrößen. Auf die Anzahl der Kunden kommt es nicht wirklich an.
Ein Vorschlag aus den Reihen der Kunden war, das man ja die Losnummer mit auf die Anwesenheitsliste schreiben könnte. So könnte Frau Heidinger gleich die Gerechtigkeit des Losverfahrens überprüfen und würde feststellen wer immer unverschämtes Glück beim Losen hat. Auch verschwundene (gestohlene) Losnummern würden sofort auffallen.
Die Ehrenamtlichen sind jetzt auch meist viel freundlich und behandeln die Kunden mit etwas mehr Respekt. Es ist aber auch kein Wunder. Denn wenn die ganze Atmosphäre im Raum angespannt und mit unterschwelliger Aggression gefüllt ist , färbt dies natürlich auch auf die Ehrenamtlichen ab. Insbesondere einige männliche Ehrenamtliche waren da in der Vergangenheit doch etwas anfällig. Kein Stress auf der einen Seite des Tresens bedeutet auch gleich weniger Stress auf der anderen Seite. Auch wenn die eine Seite des Tresens HARTZ IV bezieht, hat sie so etwas wie Menschenwürde.
Letzter, leider noch kritisierbare Punkt, ist eigentlich nur noch die Ware selbst. Niemand benötigt mehr als zwei Gläser Salatdressing oder Mayonnaise auf einmal. Höchstens noch ein 6-7 Personen Haushalt. Ein 1-Personen Haushalt kommt mit einem Glas schon recht lange aus. 3 Gläser sind etwas viel. Das waren tolle, echt schwere Taschen dieses Mal. Nur beim Auspacken waren es dann nur Weihnachtsmänner und Kekse für das Volumen, Mayonnaise für das Gewicht. Nun in den nächsten Tagen gibt es dann halt Kartoffelsalat, Nudelsalat und alles was mit Mayonnaise zubereitet werden kann. Denn das MHD läuft unaufhaltsam ab und das Körpergewicht der Kunden steigt. Oder kann man Mayonnaise einfrieren?
> "Es wird jetzt jedesmal gelost"
Ich hab immer noch das arme Ommachen vor Augen, welches ständig Nieten zieht...
> "Auch wenn die eine Seite des Tresens HARTZ IV bezieht, hat sie so etwas wie Menschenwürde"
Nö, die wurde unter Kohl eingeschränkt und unter Rotgrün ganz abgeschafft.
> "beim Auspacken waren es dann nur Weihnachtsmänner und Kekse für das Volumen, Mayonnaise für das Gewicht"
...des Betroffenen, wenn er das immer essen muss ;)
Ich krieg sicher wieder Ärger mit Usern, die nicht lesen können, aber ich wiederhole es gern: Dass es solche Einrichtungen geben muss, wo sich Arme um Reste/Abfälle/Spenden balgen müssen, ist eine Schande für Land, Gesellschaft und Bürger!