Lucca: eine Stadt hinter dem Wall

Langsam holt sich die Natur alles wieder zurück ...
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  • hochgeladen von Uta Kubik-Ritter

Zwischen 1544 und 1645 wurde die damalige Stadt Lucca mit einer 4,2 km langen, 12 m breiten und 12 m hohen Stadtmauer umgeben. Fast 6 Mio. Ziegelsteine sollen verbaut worden sein. Und das nur, um die Stadt vor den jährlich ansteigenden Wassermassen des Serchio zu schützen.
Heute ist der mit Platanen bewachsene Wall ein „Naherholungsgebiet“ der Luccheser. Sie spazieren darauf herum, fahren mit dem Rad oder joggen im Schatten der Bäume.

Schon die Römer kannten 180 v. Chr. diesen Ort und die Via Franciscana (Frankenstraße) verband im 6. Jh Rom mit dem Lombardischen Pavia.
Viele Jahrhunderte wurde die Stadt reicher und reicher durch Seidenhandel und Banken. Seit 1847 ist Lucca Teil des Großherzogtums Toskana und seit 1860 Teil des vereinigten Italiens.

Heute ist die Altstadt fast autofrei. Am besten parkt man (teuer!) vor dem Südtor oder nimmt den Zug, der ebenfalls am Bahnhof südlich der Stadtmauer liegt. Direkt am Bahnhof befindet sich die Porta San Pietro; dann oben auf dem Wall angekommen, schaut man auf die Rückseite des Domes San Martino. Im 6. Jh gegründet; im 8. Jh. Bischofssitz geworden; im 12. und 13. Jh. umgestaltet; im 14. und 15. Jh nochmals neu ausgestattet und im 19. Jh restauriert. Dies hat der Dom gut überstanden. Die Fassade ist mit Steinmetzarbeiten einzigartig gestaltet und der Campanile mit den 5 Stockwerken zeigt ein ausdrucksvolles Muster in roten und weißen Steinen. Wahrzeichen sind die Zwerggalerien am Dom.

Stille herrscht im Inneren des Domes. Trotz der vielen Touristen sind die gläubigen Luccheser in der Überzahl. Klar, dass wir das Fotoverbot beachten.

Doch Lucca ist eine geschäftige Stadt. Viele kleine Straßen führen fast wie auf dem Schachbrett zu einem Ziel: der Piazza del Mercato. Das perfekte Oval des Platzes zeigt die Überreste eines alten römischen Amphitheaters. Noch heute sind die 56 Bögen zu sehen. Vier davon sind ebenfalls noch die alten Tore.
Im Mittelalter wurden dann die stabilen Steintribünen als Wände der nun erbauten Wohnhäuser genutzt. Erst im 19. Jh wurde der Platz restauriert und in die Häuser zogen Kaufleute mit Geschäften ein. Läden, die jeweils einem Eingang zur Piazza und einem nach außen auf die Straße haben.

Heute ist der Platz Anziehungspunkt der Touristen und Einheimischen. Wir haben die Mittagszeit in einem der kleinen Restaurante gut toskanisch gegessen.

Bummelt man wieder Richtung Piazza della Catena (Kettenplatz), steht man bald vor der im 12. Jh erbauten Bürgerkirche San Michele in Foro. Leider ist der schöne Platz z.Zt. nicht gut einsehbar, weil er und die Kirche restauriert werden.
Der Carrara-Marmor der Kirche und des Turmes wird gereinigt. Doch auch jetzt ist die mit viel Liebe zum Detail verzierte Fassage gut zu erkennen.

Aber ich liebe Lucca wegen der kleinen verträumten Gassen und netten Geschäfte. Die Schokolade ist einfach ein Traum und die Straßengalereien absolut sehenswert. Lucca ist – wie schon erwähnt – mein Lieblingsort geworden. Er stand mehrmals auf dem Besuchsprogramm. Einfach nur zum Bummeln …

Und wer jetzt noch etwas Lustiges aus Lucca sehen möchte, klickt einfach auf diesen Beitrag:
http://www.myheimat.de/uetze/beitrag/52738/die-wan...

Bürgerreporter:in:

Uta Kubik-Ritter aus Uetze

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