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Le Moulin à papier – die Wassermühle, die Papier macht

Die Moulin à papier ist eine Wassermühle, die an einem Bachlauf in Brousses et Villaret im Süden Frankreichs liegt. Wir haben uns auf den Weg ungefähr 20 km von Carcassone entfernt gemacht, um uns die Papierherstellung von Hand anzuschauen.

„La magie du papier“ – ja, es ist schon so etwas wie Magie, als wir uns die Papierherstellung in dieser kleinen, aber feinen Papiermühle angesehen haben.
Seit 1674 entwickelte sich diese Gegend zum Zentrum der Papierherstellung. 1845 gab es in Brousses noch 67 Papiermühlen; heute ist dies die letzte ihrer Art und das sogar im ganzen Languedoc Roussillon.

Es war 1877, als Paul Chaila unweit des kleinen Dorfes die Mühle Cambou kaufte und hier das erste Papier herstellte. Heute wird dies immer noch in der siebten Generation gemacht.
Seit 1993 geschieht das unter der Leitung des Vereins zur Erhaltung der Papiermühle von Brousses mit dem Ziel, den traditionellen Standort zu sichern sowie die Geschichte der Papierherstellung wach zu halten. Seit 1994 kann man die Mühle an 363 Tagen im Jahr besichtigen.

So, nun möchte ich – in Bildern – Papier herstellen:

Als wir vom Parkplatz durch den Wald am Bach entlang zur Mühle gingen, fiel der erste Blick auf das oberschlächtige Mühlrad, das bis 1981 die Maschinen antrieb. Heute ist es wieder restauriert. Seit 1920 wird zum Antrieb eine Turbine eingesetzt, die das Wasser über ein Rohr oben auf das Mühlrad schlägt (oberschlächtig).
Eigentlich wollten wir alleine durch die Mühle laufen, aber mit der Museumsführerin machte das natürlich viel mehr Spaß, denn sie zeigte uns mit viel Wissen (und in Französisch und Englisch) die Herstellung von handgeschöpftem Papier.

Einst waren es Lumpensammler, die den Rohstoff lieferten: Stoffe aus Baumwolle, Leinen, Hanf und Flachs. Zuerst mussten diese Stoffe sortiert. Das war Frauenarbeit.

Nach der Mazeration (Faulung) wurden die Stoffe dann zerfasert. Dazu wurde ein Stampfwerk verwendet, mit dem einzelne Stampfhämmer auf einer sich drehenden Nockenwelle die Stoffteile langen Trögen bearbeitet wurden. Es dauerte 48 Stunden, bis ein Stoffbrei entstand.

Eine Erfindung in Holland erleichterte diese Arbeit. Ein Mahlgerät wurde entwickelt. Eine Walze mit querstehenden Messern drehte sich in einem ovalen Trog und so konnte diese Arbeit in wenigen Stunden erledigt werden. Diese Mahlwerke nennt man Holländer; in Brousses stehen vier davon.

Auf geht es in die Werkstatt:

Mit Form und Deckel beginnt die Arbeit des Schöpfgesellen. Er nimmt entweder die ‚gerippte‘ oder die ‚gewebte‘ Form, wobei dies den späteren fertigen Blatt sein Aussehen und seine Oberfläche gibt.
Der Schöpfgeselle bewegt Form und Deckel gleichmäßig ziehend durch den Wasserbottich, in dem 99% Wasser und ein einprozentiger Faseranteil sind. Er entfernt nach dem Herausnehmen den Deckel von der Form und gibt diese an den Gautscher weiter.

Dieser dreht die Form mit der Faser behafteten Seite nach unten und drückt (gautscht) sie auf eine Filzunterlage. In wiegenden Bewegungen löst sich nun das nasse Blatt von der Form und eine weitere Filzunterlage wird aufgelegt.
So entsteht ein Stapel (Pauscht) von ca. 24 Bogen. Dieser Pauscht kommt nun unter eine Spindelpresse, mit der unter großen Druck das Wasser herausgepresst wird.

Nun übernimmt der Ableger diesen Pauscht und löst vorsichtig die feuchten Papierbogen vom Filz und das ganze Prozedere beginnt von vorne.
Die feuchten Papierbogen kommen nun auf den Trockenboden und über mit Bienenwachs getränkte Seile aus Ross- oder Kuhhaar getrocknet. Oft kann man an edlem handgeschöpftem Büttenpapier diese Seilabdrücke noch erkennen.
Damit das zu trocknende Papier nicht allzu viel schrumpft, legt man oft vier bis fünf Bogen übereinander. Eine gute Luftzirkulation im Raum soll den Trocknungsprozess verbessern.

Bogen, die beschrieben werden sollen, werden nach dem Trocknen geleimt (Gelatine), damit sie schreibfest werden. Sonst ist es eben nur Löschpapier.

Im 16. Jh hat man dann zum Glätten der krausen, aber trockenen Bogen Achatsteine genommen und damit die Bogen von Hand bearbeitet; erst im 18. Jh. machte die Erfindung des Glättehammers diese Tätigkeit etwas leichter.

In der ersten Hälfte des 19. Jh wurden an einem Arbeitstag (13 Stunden) ca. 3000 bis 4500 Bogen hergestellt. Qualitätspapiere erkannte man immer am Wasserzeichen.
Heute stellt eine Industriemaschine 2,5 km Papier pro Minute in einer Breite von bis zu 15 m her.

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Noch mehr Informationen über die Moulin à papier sind hier zu finden. Die Website ist mehrsprachig, also auch in Deutsch.

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  • Der Müller hat immer etwas zu tun und das kann auch recht waghalsig sein ...
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  • Wir nehmen dann lieber den Haupteingang ...
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  • Literatur auf handgeschöpftem Papier ...
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  • Schöner als jedes Email, nicht wahr ???
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  • Das oberschlächtige Wasserrad - es steht
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  • Das Wasser kommt von oben; das Rad setzt sich in Bewegung ...
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  • Dem Besucher wird die Technik der Turbine erklärt.
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  • Seit 1920 sorgt eine Turbine dafür, dass genügend Wasser auf das Wasserrad kommt. Die Turbine hier läuft jetzt wieder nach einer Generalüberholung.
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  • Was man nicht alles aus Papier machen kann; aber bitte nicht in den Regen kommen ...
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  • In der Papiermühle finden oft Kunstausstellungen statt, so wie diese mit Papierkleidern.
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  • Die Museumsführerin beginnt mit der Papierherstellung beim Zerfasern der Rohstoffe ...
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  • Ein Holländer - eines von vier noch erhaltenen Mahlwerken, die es hier in der Papiermühle gibt.
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  • Moderner und schneller: ein Mahlwerk unserer Zeit
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  • Auch das ist Papier; der Künstler hat es auf ein einziges Stück handgeschöpftem Papier gemalt. Das Papier hat die Größe von 2,20 x 3,4 m (siehe nächstes Bild)
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  • Das ist der Rahmen, mit dem das große Papier geschöpft wurde (siehe vorheriges Bild)
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  • Zuerst wird also der Faserbrei erstellt ...
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  • Im Bottich sind 99 Prozent Wasser und 1 Prozent Faserbrei; alles wird verrührt, damit das zu schöpfende Papier gleichmäßig wird ...
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  • Form und Deckel mit 'gerippten' Drähten (enge waagerechte und breitere senkrechte Drähte)
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  • Nach einigen Bewegungen durch den Bottich tropft nun das überschüssige Wasser nach unten ab; der nasse Bogen liegt oben.
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  • Man kann am unteren Ende der Form schon sehr gut das Wasserzeichen erkennen.
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  • Nun wird die Form auf die Filzunterlage abgelegt.
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  • Mit leichtem Druck löst sich der nasse Papierbogen von der Form und liegt dann auf der Filzunterlage.
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  • Jetzt ist das Wasserzeichen noch besser zu erkennen.
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  • Wasserzeichen der Papierfabrik. Jeder Kunde kann aber sein eigenes Wassrzeichen bekommen, wenn er seine Briefbogen erstellen lässt.
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  • Nach dem Auspressen des Wassers liegt der Stapel feuchten Papiers nun auf dem Trockenboden.
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  • Die Bogen werden jetzt zum Trocknen aufgehängt.
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  • Eine gute Luftzirkulation sorgt für gleichmäßige Trocknung. Man kann gut erkennen, dass einzelne Bogen noch feucht sind.
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  • Der Bogen ist trocken; nun muss er nur noch geleimt und geglättet werden. Der rote Lichtschein kommt von einem bunten Glasfenster.
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  • Echte Handarbeit, doch die Bogen brauchen noch ihren letzten Schliff ...
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  • Jetzt sind sie geleimt und geglättet ...
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  • Sie warten auf die Endverarbeitung ...
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  • Wir hatten eine interessante Führung durch die Papiermühle von Brousses und bummeln wieder am Bach entlang zurück zum Auto ...
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  • Es klappert die Mühle am rauschenden Bach ...
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2 Kommentare

Hallo Uta,

so einen Herstellungsgang mit anschauen zu
können, muss sehr faszinierend sein!
Du beschreibst den Vorgang sehr anschaulich
und ausführlich und Deine Fotos sind eine ge-
lungene Ergänzung dazu.

LG- Brunhild

nach Deinem Bericht wird einem erst klar wie wertvoll so ein Blatt Papier sein kann... schön das diese Papiermühle die alte Kunst der Papierherstellung am Leben erhält und an die hoffentlich vielen Besucher weitergibt

Grüße aus Seelze
Dieter

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