Ibach – ein Flügel en détail (DoRu)
Als Aufgabe haben wir uns im Fotostammtisch den Musikinstrumenten genähert. Was also sollte ich fotografieren? Meine beiden Blockflöten aus der Schulzeit?
Da kam mir eine bessere Idee, denn in unserem recht kleinen Ort gibt es ein Klavierhaus.
Gerd Finkenstein ist vor zwei Jahren von Hannover hierher gezogen. Er begann 1980 mit einer klassischen Ausbildung zum Klavier- und Cembalobauer mit Abschluss der Meisterprüfung; begleitet von einem Praktikum bei der Ibach Pianofortemanufaktur.
1989 machte er sich dann in Hannover selbständig; er betreut hinsichtlich Klavier und Flügel so manche CD-Produktion. Die Vermietung von Konzertflügeln ist ein weiteres Standbein seiner Tätigkeit.
Was lag da eigentlich näher, als in seinem Klavierhaus Eltze einen Flügel zu fotografieren? Ich fragte und durfte !!!
So entstand eine musikalische Bildergeschichte über einen Ibach-Flügel en détail …
Es war 1794, als im Dorf Beyenburg bei Wuppertal Johann Adolph Ibach sein erstes Tafelklavier baute; man nannte es damals Pianoforte.
Das kleine Unternehmen wuchs und einige Jahrzehnte später gab es neben den Werken in Barmen und Schwelm bereits Verkaufshäuser in Düsseldorf, Frankfurt, Berlin, Hamburg und London.
Mehrere Generationen folgten dem Gründer und trotz empfindlicher Rückschläge in den Kriegswirren ging die Produktion weiter.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Haus in Barmen geschlossen und der Firmensitz ganz nach Schwelm verlegt. Es ging langsam wieder aufwärts.
Ibach feierte 1994 sein 200jähriges Jubiläum und heute wird das Haus in siebter Generation von Sabine Ibach geführt.
2007 allerdings kam es zum Produktionsstop der ältesten deutschen Klavierfabrik und das trotz einer „Klangschönheit auf hohem Niveau“, wie mir Gerd Finkenstein bei meinen Fotoaufnahmen erzählte.
„Vielleicht sind wir aber die Einzigen“, berichtet er weiter, „die noch zwei der in den letzten Produktionswochen gebauten Ibach-Flügel präsentieren können.“
Zum Schluss noch etwas zu dem auf meinen Bildern gezeigten Ibach-Flügel:
Es ist das Modell 240 (F-IV 240-TH "Richard Wagner"), ein Unikat mit schwarz lackierter Gussplatte. Es wird gelegentlich für Festivals und Konzerte eingesetzt.
Bürgerreporter:in:Uta Kubik-Ritter aus Uetze |
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