Hildesheim & die Paradiese der Südsee (Roemer- und Pelizaeus-Museum)

Von der Südsee ins Roemer- und Pelizaeus Museum nach Hildesheim
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Seit dem 11. Oktober 2008 gibt es diese interessante Sonderausstellung im Roemer- und Pelizaeus-Museum (RPM) Hildesheim. Bis zum 7. Juni 2009 werden auf zwei Etagen und rund 1000 qm Ausstellungsfläche mehr als 250 Exponate gezeigt, die dem Besucher eindrucksvoll die Inselwelten des pazifischen Ozeans näherbringen. Exponate, die von Kaufleuten, Missionaren und Kapitänen von ihren teils beschwerlichen Reisen mitgebracht wurden.

So entwickelte sich eine der bedeutensten Südsee-Sammlungen in Deutschland; die das RPM nunmehr der Öffentlichkeit zugänglich macht. Die Sammelstücke geben einen sehr guten Überblick über die Kulturenvielfalt der Südsee und die Auswirkungen der Kolonialzeit. Europäische Seefahrer und Missionare haben Ende des 18. die Reise in diese Inselwelt angetreten; gefolgt von Kaufleuten und Handelshäusern.
Nordost-Neuguineas, die Marshall-Inseln und Teile Samoas waren bis zum Ersten Weltkrieg deutsche Kolonien.

„Mythos und Wirklichkeit“ ist der Untertitel dieser Sonderausstellung und dies ist es auch, was die Reisenden so fasziniert hat an der Südsee. Europa träumte von einem Paradies; einer Inselwelt, die einen friedlichen und unbeschwerten Eindruck hinterließ. Künstler zog es in diesen Teil der Welt. Maler wie Emil Nolde und Max Pechstein schufen Gemälde, Aquarelle und Lithographien. Kunstwerke, die den Wunsch nach dem Paradies der Südsee zum Ausdruck bringen. Werke der beiden Maler sind in der Sonderausstellung zu sehen.

Die Präsentation im RPM dokumentiert die gesellschaftliche sowie religiöse Vielfalt der Inselwelt und öffnet den Besuchern einen Zugang in die die Kultur der Menschen im Pazifik.
Es sind die gezeigten Gegenstände aus dem täglichen sozialen Umfeld dieser Menschen, die durch eine Material-, Farbenvielfalt ebenso beeindrucken wie die vielen unterschiedlichen Ornamente und Formen.

Die Menschen der Südsee waren ausgezeichnete Seefahrer und verfügten über ein großes Wissen an Navigation. Sie waren hervorragende Fischer und Bootsbauer.

Beeindruckend sind die Rindenbaststoffe. Kleidung selbst spielte keine allzu große Rolle in der Südsee; das warme Klima machte keinen Schutz vor der Kälte nötig. Kleidung war einzig und allein ein Statussymbol; zeigte die Zugehörigkeit zu dem Stämmen und den Ständen. Und zu dieser Tradition gehörte reichhaltiger Schmuck; die Sammlung in Hildesheim zeigt wunderschöne Arbeiten aus Muscheln und Federn.

Doch die Inselwelt Polynesiens und Mikronesiens ist heute nicht mehr unerreichbar weit; der Tourismus hat die Südsee entdeckt. Hundertausende reisen jährlich nach Ozeanien, um den Mythos vom unberührten Inselparadies zu erleben.

Aber auch dies ist die Südsee: Atombombenversuche
Nach dem zweiten Weltkrieg testeten die USA; Großbritannien und Frankreich hier – und weit weg von den eigenen Grenzen - ihre Atomwaffen. Die einheimische Bevölkerung kann heute teilweise noch nicht wieder auf ihre durch die Versuche verseuchten Inseln, wie das Bikini-Atoll (Marshall-Inseln) und das Moruroa-Atoll (Französisch Polynesien). Erst ein weltweiter Druck auf die drei Länder sorgte dafür, dass die Atombombenversuche eingestellt wurden.

Ich war zwischenzeitlich zweimal in der Ausstellung und habe jedesmal etwas (für mich) Neues entdeckt. Ich habe mich bei leiser Musik durch die Räume treiben und durch die warmen Farben und interessanten Objekten in die „Paradiese der Südsee“ entführen lassen.

Zu guter Letzt möchte ich mich bei Kristina Zappen von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Roemer- und Pelizaeus Museums für die Fotogenehmigung und das Informationsmaterial bedanken.

Bürgerreporter:in:

Uta Kubik-Ritter aus Uetze

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