Kino – Ort der Begegnung
Letzten Samstag waren meine Frau und ich mal wieder im Kino. Wir wollten mal schön entspannen, und vom Alltag abschalten.
Leider sehen nicht alle Menschen das Dunkel des Kinos als Ort des Abschaltens. Kaum saßen wir, der Film fing an, da kam Frau Meiermüllerlehmann mit ihrer Freundin durch die Reihen, blieben ständig im Bild stehen, und fanden nicht, daß ein Vorspann unbedingt zum Film gehört. Es bleibt ja noch genug Restfilm übrig.
Man mag es nicht glauben, aber irgendwann wurden dann tatsächlich die Plätze belegt, dann festgestellt, daß man doch lieber anders sitzen wollte, und tauschte nochmals geräuschvoll die Sitze.
Nunja, jetzt war alles überstanden. Dachte ich. Aber leider nein. Ich war wirklich so einfältig, zu glauben, daß man wegen eines Filmes in ein Lichtspielhaus geht. Ist nicht zwingend so. Frau Meiermüllerlehmann fing eine bezaubernde Unterhaltung mit ihrer Freundin an. Da die Lautstärke des Films frecherweise variierte, tat das dann leider auch das Stimmvolumen und die Tonhöhe der Dame. Zeitgleich mit dem Film waren dann auch die Themen erschöpft. Das hätte auch schiefgehen können. Man stelle sich einmal vor, der Film ist zu Ende, und man würde noch weiter erzählen wollen. Wo müßte man denn dann hingehen? Ins Theater? Aber da stören ja schon meist die anderen mit Bonbonpapier oder Geschniefe. Bliebe noch ein Gotteshaus. Geht auch nicht, denn die sind meist um diese Uhrzeit schon geschlossen.
Mir geht es nicht in den Kopf, warum man viel Geld ausgibt, um sich im Kino zu unterhalten, im Konzert zu besaufen, oder im Theater zu essen. Das alles geht doch wohl billiger, komfortabler und weniger respektlos der Umwelt gegenüber.
Als ich das letzte Mal im Kino war, wurde gerade auf Farbfilm umgestellt (gefühlter Wert), aber damals war es sogar schon bei der Werbung dunkel und ruhig.
Hoch lebe die DVD-Kultur. Da nervt mich niemand.
Bürgerreporter:in:torsten gostschegk aus Uetze |
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