Heimatbund Uetze entdeckt die Oberlausitz
Die diesjährige Viertagestour des Heimatbundes Uetze führte gen Osten in die Oberlausitz. Der südöstlichste Zipfel Sachsens wird durch Polen und Tschechien begrenzt, weist eine sehr abwechselungsreiche Landschaft auf und begeistert durch die historisch geprägten alten Städte Bautzen und Görlitz.
Nach einem zweistündigen Zwischenstopp in Leipzig wurde am Nachmittag in Bautzen Quartier gemacht. Ein Turmwächter führte die Gruppe durch die über 1000 Jahre alte Stadt an der Spree, die auf eine sehr wechselvolle Geschichte zurückblicken kann. Besonders schön ist die malerische Innenstadt mit ihren renovierten barocken Fassaden. Alte Bürgerhäuser mit kunstvollen Figuren und Ornamenten beeindruckten genauso, wie die historischen Bauwerke Reichenturm, Rathaus, Alte Wasserkunst oder die über der Stadt thronende Ortenburg. Von den sieben Kirchen Bautzens ist besonders der Petridom zu nennen, der als älteste und einer der größten Simultankirchen Deutschlands gilt. Auffallend war die zweisprachige Schreibweise der Straßen- und Hinweisschilder. Die 40.000 Einwohner fassende Hauptstadt der Oberlausitz ist politisches und kulturelles Zentrum der Sorben.
Der zweite Tag führte in das Zittauer Gebirge, wo sich dichte Waldgebiete mit malerischen Felsenlandschaften abwechselten. Die unübersichtliche Grenze zwischen Sachsen und Böhmen war 500 Jahre ein Paradies für Schmuggler und Räuberbanden und so begegnete der Uetzer Reisegruppe dann im Museum oder in einer alten Schänke auch der berühmt-berüchtigte Räuberhauptmann Karasek.
Vom Kurort Oybin, der in einem Talkessel an der tschechischen Grenze liegt, ging es dann in einer abenteuerlichen Fahrt mit der Dampfbetriebenen Zittauer Schmalspurbahn nach Zittau.
Am Sonnabend war Görlitz Ziel des Ausfluges. Die östlichste Stadt Deutschlands liegt an der Lausitzer Neiße, die seit 1945 Grenzfluss nach Polen ist. Da Görlitz im Zweiten Weltkrieg nahezu völlig verschont blieb, weist es mit seinen 3500 größtenteils restaurierten Baudenkmälern eines der besterhaltenen historischen Stadtbilder in Deutschland auf. Die Altstadt ist durch spätgotische, Renaissance- und Barock-Bürgerhäuser sowie durch ein ausgedehntes Gründerzeitviertel geprägt. Ein Stadtrundgang auf den Spuren des Klötzelmönches über den Ober- und Untermarkt führte an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Dazu gehörten die Dreifaltigkeitskirche, das Rathaus, diverse Türme der ehemaligen Stadtbefestigung und natürlich die an der Neiße liegende Peterskirche, die als größte spätgotische Hallenkirche mit ihren beiden Türmen die Silhoulette von Görlitz prägt. Nach einer zünftigen schlesischen Mittagseinkehr im historischen Nachtschmied, wo natürlich auch das „Schlesische Himmelreich“ probiert wurde, ging es am Nachmittag zum Nonnenkloster St. Marienthal bei Ostritz. Es ist das älteste Frauenkloster des Zisterzienserordens in Deutschland, das seit seiner Gründung 1234 bis Heute ununterbrochen besteht.
Die Heimfahrt am Sonntag führte dann über Dresden. Natürlich wurden die architektonischen Kunstwerke Zwinger, Semperoper, Schloss, Fürstenzug und die Brühlschen Terrassen besichtigt. Höhepunkt war aber der Besuch der Frauenkirche, in der man Proben zu einem später stattfindenden Orgelkonzert genießen durfte. Das imposante Gebäude und der wundervolle Klang der Orgel bildeten dann auch einen eindrucksvollen Abschluss einer äußerst vielfältigen und erlebnisreichen Fahrt.
Bürgerreporter:in:Peter Doms aus Uetze |
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