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Elsass: Ligne Maginot & die Geschichte

  • 1,6 km lang führen die Gänge durch die unterirdischen Kasematten von Four á Chaux bei Lembach.
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Eigentlich steht – wenn man in den Urlaub fährt – immer etwas Schönes auf dem Programm: Erholung, Entspannung; fast so etwas wie „eine heile Welt“.
Aber es gibt auch Dinge, die nicht in dieses Schema passen: Auseinandersetzungen oder gar Kriege.

Das Elsass geriet oft zwischen die Fronten Frankreichs und Deutschlands. Daran erinnern so manchen älteren Menschen der Zweite Weltkrieg und die Ligne Maginot.

Die nach dem französischen Verteidigungsminister André Maginot benannte Verteidigungslinie wurde zwischen 1930 und 1940 an Frankreichs Grenzen nach Deutschland und Italien gebaut, um Angriffe dieser Länder abzuwehren. Französische Grenzen sollten nie wieder – wie 1914 geschehen – angegriffen werden. Die Kosten betrugen 5 Mrd. alte Französische Francs (ca. 7 Mio. Euro). Bis zu 20.000 Arbeiter bauten an der Strecke.

Die Maginotlinie war aber keine durchgehende Befestigungsanlage, sondern eine, auf der in gewissen Abständen Bunker und unterirdische Kasematten errichtet wurden. Teilweise mit kleiner Besetzung von 100 Soldaten, teilweise aber auch bis zu 600 Mann.

Viele französische Soldaten kämpften bis zum Schluss um ihr Land. Das Artilleriewerk Four à Chaux – von dem ich in Bildern berichten möchte – tat das am 24. Juni 1940; doch erst am 1. Juli, sechs Tage nach dem Waffenstillstand, ergab sich die dortige Truppe auf ausdrücklichem Befehl der französischen Heeresleitung.

Four á Chaux ist die Festungsanlage in der Nähe vom Lembach und hatte innerhalb der Maginotlinie die Aufgabe, ein Gebiet an dem Fluss Sauer zu verteidigen. Sie wurde in einen nur 270 m hohen Bergrücken eingebaut und das auf einer Länge von 650 m. Die gesamte Versorgung erfolgte per LKW und später über eine Feldeisenbahn, sowie einen elektrischen Schrägaufzug.

Eine solche unterirdische Kaserne musste mit allem ausgerüstet sein, was für einen langen Aufenthalt der Soldaten nötig war.
Es gab eine Sanitätsabteilung mit Operationsraum; ein Lagerbereich für die Lebensmittel und eine Großküche, in der in getrennten Teilen das Essen für Mannschaft und Offiziere gekocht wurde. Es gab Schlaf- und Bereitschaftsräume mit Duschen und Toiletten. Es gab technische Abteilungen mit Elektrizitäts- und Heizungsanlagen sowie den dazugehörigen Werkstätten.

Etwas Besonderes war eine unterirdische artesische Quelle mit einer Tiefe von 214 Metern, aus der das Frischwasser gewonnen wurde. Bis zu 6000 Liter 16 Grad warmes Wasser wurde stündlich gepumpt; so konnte die Truppe mit Trinkwasser versorgt werden.

Sechs Kampfblöcke standen zur Verteidigung zur Verfügung, aber nur wenige Wochen blieben den Soldaten bis zur endgültigen Kapitulation.

Später – also nach 1940 – haben die deutschen Truppen Teile der Anlage gesprengt; doch Anfang der 50er Jahre ließ die französische Armee das Werk bis auf einen Block wieder instandsetzen (es gehört heute zur Luftwaffe).
Seit 1983 hat der Fremdenverkehrsverein von Lembach die Anlage wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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Zwei Stunden dauert es schon, bis man durch die unterirdischen Gänge gelaufen ist und ein (bedrückendes!) Bild dieser unmenschlichen Anlage bekommt. Ich persönlich wollte mir das nicht antun; mein Mann hat sich aber lange mit einem Historiker vor Ort unterhalten.
Erst wieder zu Hause habe ich die vielen Bilder gesehen, die mein Mann gemacht hat; wir haben dann lange darüber diskutiert: So etwas darf es nie wieder geben!
Einige dieser Bilder möchte ich nun doch mit diesem Beitrag veröffentlichen um zu zeigen, unter welchen schlimmen und beengten Verhältnissen – und ohne jegliches Tageslicht – die Soldaten wochenlang unter der Erde ausharren mussten.

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  • 1,6 km lang führen die Gänge durch die unterirdischen Kasematten von Four á Chaux bei Lembach.
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  • Wochenlang lebten die Soldaten unter der Erde und alles wurde mit diesen Loren an den Bestimmungsort gebracht.
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  • Die Loren mit beispielsweise der Munition wurden also von Soldaten bis an die Sohle der Kampfblocks geschoben und von dort per Aufzug nach oben transportiert.
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  • Fotografiert in Four á Chaux bei Lembach.
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  • Fotografiert in Four á Chaux bei Lembach - der Verlauf der Maginotlinie.
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  • Fotografiert in Four á Chaux bei Lembach - heute würde das auf dem Bildschirm sichtbar.
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  • Fotografiert in Four á Chaux bei Lembach - Lageplan unter der Erde.
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  • Elektrizität war lebensnotwendig ...
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  • Von hier aus wurde der Schrägaufzug gefahren.
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  • Viel konnte der Soldat hierdurch nicht sehen; er war auf die telefonischen Hinweise der Soldaten außerhalb des Werkes angewiesen.
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  • Luftfilter - das Leben unter der Erde war nur mit viel Aufwand möglich ...
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  • Es gab immer eine Zwei-Klassen-Welt, vor allen Dingen auch in den Armeen der Welt !!!
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  • Wenn ein Soldat nach Stunden der Arbeit müde war, brauchte er (fast) nichts mehr als eine Stelle zum Ausruhen ...
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  • Hatten sie das wirklich verdient ... ?
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  • Funktional, aber war das Essen auch schmackhaft ... ?
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  • Eigentlich kenne ich solch einen Herd nur aus Oma's Küche ... !
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  • Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte ...
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  • Ob hier allen Soldaten geholfen werden konnte ... ?
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  • Oft war es sicher schon zu spät ...
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  • Auf alles musste der Sanitätsbereich eingestellt sein ...
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  • Kriege sind schrecklich und sinnlos ... !!!
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  • Mehr ist oben auf der Erde vom Leben darunter nicht zu sehen ...
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  • Erinnerungen an eine schreckliche Zeit ... !
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19 Kommentare

Männers, es ist schon erstaunlich, was Menschen seit der Erfindung des Betons so veranstaltet (verunstaltet?) haben.
Tatsache ist und bleibt, dass die Maginotlinie einfach umgangen wurde.
Man hat also irgendwo eine Lücke gelassen und damit ist dieses gewaltige Bauwerk nur noch Geschichte.
Das Gleiche gilt für den sog. Westwall, den ja Adolf Schickelgruber hat errichten lassen. Dort gab es auch Lücken. Das die Alliierten die engste Lücke gewählt haben, war unser Glück, aber die vielen Toten war es nicht wert.
Fahrt mal hin in die Normandie und seht Euch um. Unsere französischen Nachbarn pflegen alles und wenn Ihr Euch umgesehen habt, sagt den Franzosen danke dafür, dass ihr inzwischen eine befreundete Nation seit und vergesst den Calvados nicht und die brilliante Lebensart unsere Nachbarn.

Ich habe mir sagen lassen, in den vielen Verteidigungsgewölben seien heute die besten Champignonzüchtungen untergebracht.

Chris, das stimmt, aber hauptsächlich für die Kathakomben von Paris.

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