Donnerstagsrunde auf den Spuren von Jules Verne
"Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" wäre zwar maßlos übertrieben, aber das Projekt "geneSys" mit der Tiefbohrung ist schon ein gewaltiges Unternehmen. Wir von der Donnerstagsrunde wollen uns das an einem Sondertermin am 5. August einmal vor Ort genauer ansehen.
Für mich ist das ein Tag, an dem ich Dinge in Hannover zu erledigen habe und ich auch einmal die Gelegenheit nutze, mit dem Schrägaufzug auf die Rathauskuppel zu fahren. Dort habe ich dann auch schon den ersten Blickkontakt zu dem Bohrturm auf dem Gelände vom Geozentrum Hannover. Zugegeben, der 50m hohe Bohrturm in 7 km Entfernung nimmt sich gleich links neben dem Telemax etwas bescheidener aus. Wenn man aber bedenkt, dass die Tiefe der geplanten Bohrung mit 4200m weit über die Hälfte der Entfernung bis dorthin ausmacht, kommt man doch ins Staunen. Und dieses Staunen verstärkt sich bei mir noch, als ich auf den Weg nach Buchholz bis Lahe etliche Stationen mit der U-Bahn zurücklege.
Dass das Thema nicht nur für Männer interessant ist, sei damit belegt, dass Uta mit von der Partie ist und auch die Führung auf dem Bohrplatz mit Henrike Baumgarten in Frauenhand ist.
Die Kameras sind bereit, Zubehör für Makroaufnahmen ist heute nicht gefragt, die Motive - Werkzeuge und Utensilien auf der Bohrstelle haben alle recht handliche bis überdimensionale Ausmaße.
Frau Baumgarten erläutert uns im Info-Container das Ziel des Projektes, die Wärmegewinnung aus den Gesteinsschichten um 4000 m. Dazu muss zunächst einmal eine Bohrung bis zu dieser Tiefe durchgeführt werden. Mit immensen Drücken von 300 bar werden Risse in das umliegende Gestein getrieben.
Durch das rissige Gestein wird später Wasser gepumpt, das sich erhitzt und mit ca. 150 Grad wieder an die Oberfläche gelangt. Die gewonnene Wärme soll für die Beheizung des Geozentrums genutzt werden. Das Besondere und Einmalige dieses Projekts ist, dass dieses Verfahren mit nur einer Bohrung auskommt. Der Wärmefluss findet im Vergleich zu anderen Verfahren in dieser Bohrung mit doppelwandigen Rohren statt.
Weitergehende, umfangreiche Details über das Projekt sind im Internet unter www.genesys-hannover.de nachzulesen. Dort wird auch über den Fortschritt der Bohrung berichtet und eine Webcam liefert alle 5 Minuten ein neues Bild von der Bohrstelle. Z. Zt. sind rund 1200 m bewältigt und komplett verrohrt.
Der Gang über die Bohrstelle gibt uns dann einen praktischen Einblick über den Bohrbetrieb, einige Eindrücke möchte ich mit meinen Fotos weitergeben.
Ein interessanter Nachmittag geht zu Ende, Danke sagen möchte ich Frau Baumgarten für die interessante und umfassende Führung. Detlev aus unserer Donnerstagsrunde, der diesen Rundgang eingefädelt hat, muss an dieser Stelle auch erwähnt werden.
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Sehr informativ Dein Bericht und den gelungenen
Fotos Gerhard. Freue mich schon auf weitere von Dir