"Das Saarland" Ein kleines charmantes Land im Herzen Europas

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Einmal im Jahr unternimmt die Abteilung Wandern und Freizeit des TSV Friesen Hänigsen eine mehrtägige Busfahrt. Die diesjährige Reise sollte in das kleinste Flächenland der Bundesrepublik, Saarland, führen. 48 Mitglieder der Abteilung folgten dem Aufruf, mitzufahren.
Eine Reise in das Saarland ist gleichzeitig eine Begegnung mit der wechselvollen deutsch-französischen Geschichte, einmaliger Landschaft und hervorragender Küche. Kaum ein anderes Bundesland wurde in den letzten 200 Jahren so von einem Wechselspiel der Staatsangehörigkeiten geprägt: mal französisch, mal eigenständig und dann wieder deutsch. Neben der vielfältigen Flora und Fauna prägt auch die Industriekultur das Gesicht des Landes. Eisen- und Stahlindustrie weckten immer wieder Begehrlichkeiten.
Nach einer längeren Anreise wurde im schönen Städtchen Saarlouis das Hotel "Park" bezogen.
Eine Reiseleiterin empfing uns am nächsten Tag um der Gruppe das Saarland näher zu bringen. Erst einmal wurde die Stadt des Sonnenkönigs Ludwigs XIV., Saarlouis, auf einem Rundgang erkundet. 1680 ließ er hier eine Festung erbauen. Das Stadtbild wird noch heute durch historische Festungselemente geprägt. Auch Zeugen der nachfolgenden preußischen Zeit sind noch zu sehen. Aus der Festung ist eine Stadt der Feste und Feten geworden, berühmt berüchtigt für ihre "wilden" Partys in der Altstadt, die im Sommer immer eine einzige lange Open-Air-Theke ist. Rings um den Großen Markt laden viele Geschäfte zum Bummeln ein.
Danach ging es dann per Bus direkt in die Landeshauptstadt Saarbrücken. Diese Stadt liegt im Tal der Saar und inmitten des Saarkohlebeckens. Sie ist auch der kulturelle Mittelpunkt des Landes. Eisenhütten, Kalk- und Zementwerke bestimmen das Wirtschaftsbild. Auch als Messeort hat die Stadt im deutsch-französischen Grenzgebiet Bedeutung. Auf einer Stadtrundfahrt sah man den belebten Stadtteil St. Johann mit den Hauptgeschäftsstraßen, Rathaus, Kongresshalle und den St. Johanner Markt. Der Stadtteil Alt-Saarbrücken am linken Saarufer beherbergt das alte Rathaus und das ehemalige Erbprinzenpalais sowie das im 19.Jh. neu erbaute Schloss. Vom Schlossgarten hatte man einen schönen Ausblick auf die Stadt.
Nach der Mittagspause ging die Fahrt nach Tholey zum "Hausberg des Saarlandes", dem 569 m hohen Schaumberg. Von dem 38 m hohen Aussichts- und Fernsehturm konnte man die herrliche Aussicht auf das südliche Saarland, bis hin in die Vogesen und nach Lothringen genießen.
Zum Schluss wurde dann noch die Völklinger Hütte besichtigt. 1873 wurde das Stahlwerk gegründet und wuchs zum größten Eisenträgerhersteller Deutschlands heran, in dem bis zu 17 000 Menschen arbeiteten. 1975 erfasste auch die weltweite Stahlkrise die Hütte. Sie wurde 1986 stillgesetzt und unter Denkmalschutz gestellt. 1994 erklärt die UNESCO die Hütte zum "Weltkulturerbe". Es war ein erlebnisreicher Tag.
Der Bus brachte am 3. Tag die Gruppe nach Orscholz, einen Ortsteil von Mettlach, zum Aussichtspunkt Cloef hoch über der berühmten Saarschleife. Dort wurde zunächst ein Spaziergang über den im letzten Jahr neu errichteten Baumwipfelpfad unternommen. Der 1250 Meter lange Pfad schlängelt sich in einer Höhe bis zu 23 Meter durch die Wipfel von Eichen, Buchen und Douglasien und endet in einen 43 m hohen Aussichtsturm, von dem man einen herrlichen Blick auf die Saarschleife hat. Leider herrschte an diesem Morgen starker Bodennebel und der Fluss war kaum zu sehen. Nach dem Spaziergang trennte sich die Gruppe. Eine 12 km lange Wandertour war angesagt. 15 Wanderer gingen durch das Steinbachtal hinunter zur Saar. Dort wurde dann mit der einzigen Fähre, die auf der Saar verkehrt, auf die andere Seite übergesetzt, um dann zur Burgruine Montclair aufzusteigen. Nach einer stärkenden Erholungspause ging es dann weiter nach Mettlach. Eine landschaftlich sehr schöne Tour. Die andere Gruppe fuhr mit dem Bus zurück nach Mettlach. Hier ist die Firma Villeroy & Boch zu Hause. Ein deutscher Hersteller von Keramikwaren, deren Ursprung im Jahr 1748 liegt. Das Unternehmen ist nach den beiden Gründern benannt und befindet sich nach 265 Jahren immer noch größtenteils im Besitz der Familien. Die Gruppe hatte nun die Gelegenheit, die Ausstellung "Erlebniswelt Villeroy & Boch" zu besuchen und Mettlach zu erkunden. Nachdem die Wanderer dann auch in Mettlach eingetroffen waren, ging es zurück nach Saarlouis.
Die Busfahrt am 4. Tag ging dann mit einem Reiseleiter hinüber nach Frankreich in die Hauptstadt von Lothringen nach Metz. Zuvor wurde aber noch das 16 Meter hohe Europa-Denkmal in Berus besucht. Es besteht aus zwei parallel in den Himmel ragenden Stahlbetonplatten, die im oberen Teil mit neun strahlenförmige Metallstäbe verbunden sind, die die gemeinsamen geschichtlichen Wurzeln darstellen. Es ist drei weithin bekannten Europäern (Robert Schuman, Konrad Adenauer und Alcide de Gasperi) gewidmet Nicht weit vom Denkmal entfernt liegt etwas versteckt die Wallfahrtskapelle St.Oranna. In ihr liegen die Gebeine der heiligen Oranna. Sie soll im Saarland das Evangelium verkündet haben. Auf dem weiteren Weg nach Metz gab es noch eine weitere Besonderheit zu sehen. Der Ort Leinlingen. Mitten auf der Dorfstrasse verläuft die deutsch-französische Grenze. 2 Ortsschilder, 2 Bürgermeister. Rechts Autos mit deutschen und links Autos mit französischen Kennzeichen. Bald war dann die Stadt Metz erreicht. Metz ist eine an der Obermosel gelegene Stadt mit 117.619 Einwohnern. Sie hat eine wechselvolle Geschichte. Schon seit dem Mittelalter immer Zankapfel zwischen Frankreich und Deutschland. Diese verschiedenen Einflüsse sind sehr deutlich im Stadtgebiet zu sehen. Nach einer Stadtrundfahrt ging es zu Fuß in die Altstadt zur Hauptsehenswürdigkeit, die Kathedrale Saint-Étienne. Diese wurde zwischen 1220 und 1520 im Stil der Gotik errichtet und gilt als eines der schönsten und größten gotischen Kirchengebäude in Frankreich. Mit mehr als 41 Meter Gewölbehöhe ist sie die dritthöchste gotische Kathedrale; die Fläche ihrer Glasmalereien ist mit etwa 6500 m² die größte in einer französischen Kathedrale. Leider war die Zeit viel zu kurz, um all die Schönheiten der Stadt zu bewundern. Weiter ging die Fahrt, denn es stand noch eine Besichtigung einer Distillerie in Maucourt an der Mosel auf dem Programm. Verkostet konnten leckere Mirabellenschnäpse und Liköre. Ein schöner Abschluss.
Am 5. Tag musste leider die Heimreise angetreten werden, da die Zeit schon wieder vorbei war.
Fazit: Diese mehrtägige Reise der Wanderabteilung war mit den vielen Besichtigungen, einer Wanderung, wunderbares Wetter, ein gutes Hotel, schmackhaftes Essen und gute Laune ein tolles Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst.
Wir haben schon viele Ziele im Norden und Süden besucht und erwandert und freuen uns auf die vielen noch zu entdeckenden Ziele in Deutschland.
Wir hoffen, ihr kommt bei den nächsten geplanten Reisen und Wanderungen mit. Wir haben uns wieder vieles für 2018 ausgedacht und weitere interessante Wanderungen und Reisen geplant.
Komm und mach mit. Tel: 05147 / 720198
Friedhelm Imse

Bürgerreporter:in:

Friedhelm Imse aus Uetze

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