ÖDP: Schutzfunktion des Waldes erhalten
Agnes Becker (ÖDP): „Der Wald ist kein Industriegebiet!“
Den Internationalen Tag des Waldes, der weltweit am 21. März begangen wird, nimmt die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) zum Anlass, auf den besonderen Schutz des komplexen Ökosystems Wald aufmerksam zu machen. Sie sieht sich dazu veranlasst, da Wälder mehr und mehr alleine wirtschaftlichen Interessen unterworfen und damit ihrer wichtigen Schutzfunktionen als Wasserspeicher, Bodenschützer, Klimaregulator und Träger unschätzbarer Artenvielfalt beraubt werden. „Wir können uns trefflich erregen, wenn Tierarten durch die Rodung von Regenwald gefährdet sind oder indigene Völker ihre angestammte Heimat verlieren, wenn es aber um den Schutz der heimischen Wälder geht, sind wir nachsichtig und seltsam ruhig“, so Agnes Becker, kommissarische ÖDP-Bundesvorsitzende.
Dabei seien, so Agnes Becker, die selbst acht Hektar Wald nach ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet, auch in unserem Land Waldflächen erheblich gefährdet, weil der wirtschaftliche Druck massiv sei. Wälder würden gerodet, um Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsflächen zu gewinnen. Wälder dienten mehr und mehr der Rohstoffgewinnung und als Spekulationsobjekt. Dabei stehe nicht die Frage im Vordergrund, ob wir dem Wald den nachwachsenden Rohstoff Holz entnehmen, sondern wie wir es tun. Der Einfluss des Menschen auf die Entwicklung des Waldes müsse, so die ÖDP, korrigiert und wieder eine Forstwirtschaft zum Schutz unserer Wälder samt ihren Funktionen in den Fokus rücken.
Agnes Becker beruft sich dabei auf die Helsinki-Resolution von 1993. Diese definiere die nachhaltige Waldwirtschaft umfassend als „die Behandlung und Nutzung von Wäldern auf eine Weise und in einem Ausmaß, das deren biologische Vielfalt, Produktivität, Verjüngungsfähigkeit, Vitalität sowie deren Fähigkeit, die relevanten ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Funktionen gegenwärtig und in der Zukunft auf lokaler, nationaler und globaler Ebene zu erfüllen, gewährleistet, ohne anderen Ökosystemen Schaden zuzufügen.“ Entsprechend dieser Definition müsse, so die ÖDP, die künftige Bewirtschaftung und Gestaltung der Wälder vorgenommen werden. Beispielhaft benennt Agnes Becker den Verzicht auf „Waldplantagen", die Anwendung des Dauerwaldprinzips, die Einrichtung von Naturwaldzellen, den Erhalt und die Wiederaufforstung von Bergwäldern, die Ausweitung der naturnahen Waldwirtschaft, u.a. durch Anlegen standortgerechter Mischwälder. Auch Wald bedeute Heimat und verdiene daher besonderen Schutz, so Agnes Becker abschließend.ÖDP Uelzen
Bürgerreporter:in:Michael Falke aus Uelzen |
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