ÖDP: Funde von multiresistenten Keimen im Wasser erschreckend!
Kampf gegen multiresistente Keime muss endlich entschlossen angegangen werden
40.000 bis 50.000 Tote pro Jahr in Europa sind eine Katastrophe!
(Düsseldorf/Münster) – „Der Kampf gegen den Tod durch multiresistente Keime muss endlich ernsthaft angegangen werden“, so die Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) in Nordrhein-Westfalen. Nach dem Fund von multiresistenten Keimen in Gewässern durch NDR-Reporter wird der Ernst der Lage deutlich dokumentiert. Erschreckend sei, dass das Ergebnis durch Presserecherchen aufgedeckt wurde. Die zuständigen Behörden haben nicht einmal gesucht.
Jährlich sterben 50.000 Menschen in Europa an diesen antibiotikaresistenten Erregern. Nach seriösen Schätzungen sind in Deutschland pro Jahr 5.000 bis 10.000 Todesfälle durch Infektionen, die durch Einhaltung adäquater Hygienemaßnahmen vermeidbar gewesen wären, zu verzeichnen. Die Tendenz ist stark steigend. Und die Politik schaut weiterhin zu!
Vor allem die verfehlte Landwirtschaftspolitik führt zu tausendfachem Leid und Tod bei Menschen. Nach Meinung der ÖDP ist es ein riesiger Skandal, dass Reserveantibiotika in der Massentierhaltung Verwendung finden. Dadurch werden diese für kranke Menschen wirkungslos. Die Politik befördert aber gerade diesen Zustand.
"Wenn wir an dieser Praxis nichts ändern, wird es eine Zeit vor Antibiotika geben, eine Zeit, in der diese wirken und eine Zeit in Zukunft, in der Antibiotika nicht mehr wirken." so die ÖDP NRW.
100 Jahre nach der Entdeckung der Antibiotika durch Fleming steht uns der Weg in ein „postantibiotisches Zeitalter“ bevor. Dies hätte zur Folge, dass bereits kleine Infektionen wieder tödlich wären – mit Millionen von Infektionstoten weltweit pro Jahr.
Der Kampf gegen multiresistente Keime kostet Geld. Aber angesichts dieser heraufziehenden humanitären Katastrophe ist die kleinkrämerische Frage „Wer soll das bezahlen?“ völlig fehl am Platze. Das Recht auf Leben und Gesundheit darf nicht durch das Argument der Finanzierbarkeit in Frage gestellt werden, wie es derzeit durch die Verantwortung tragenden Parteien geschieht. Hier ist dringend eine Umwidmung der Haushaltsmittel erforderlich.
Schwerpunktmäßig sind dringend Maßnahmen in folgenden Bereichen erforderlich:
Humanmedizin
Tierzucht und Tiermedizin, vor allem Massentierhaltung
Gentechnologie
Krankenhaushygiene
Hinzu kommt die Notwendigkeit einer 4. Klärstufe in unseren Klärwerken. Diese kann jedoch nur bereits vorhandene Keime im Wasser reduzieren. Sie ist kein Mittel gegen das Entstehen Multiresistenter Keime. (Multiresistente Keime sind Keime, gegen die mehrere Antibiotika wirkungslos sind.)
Das Landespolitische Programm der ÖDP fordert hierzu u. a.:
Keine unnötigen und nicht indikationsgerechten Verordnung von Antibiotika
Kein Einsatz von „Reserveantibiotika“ in der Tierhaltung
Ende der Massentierhaltung als Quelle multiresistenter Keime
Verbot des Einsatzes von multiresistenten Zellen in der Gentechnologie
Durchsetzung verbindlicher Hygienestandards in Krankenhaus und Pflege.
Der Europaabgeordnete der ÖDP, Prof. Dr. Klaus Buchner, setzt sich seit Jahren für den Kampf gegen multiresistente Keime und die Massentierhaltung als deren Brut-stätte ein. Hier der Link zu seiner Aktionsseite:
www.klausgrausts.eu
Bild Michael Falke
Ursache ist primär die falsche Vergabe/Einnahme an Menschen.
Desweiteren vermeidbare Hygienefehler in Kliniken & Co.
> "Wenn wir an dieser Praxis nichts ändern, wird es eine Zeit vor Antibiotika geben, eine Zeit, in der diese wirken und eine Zeit in Zukunft, in der Antibiotika nicht mehr wirken"
Am meisten Schuld hat Mutter Natur. Die hat es nämlich so eingerichtet, dass Erreger sich ständig vermehren, mutieren und anpassen. Es gibt also keine fixen Antibiotika, sondern unsere Pharmaforschung muss da ständig am Ball bleiben.