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In Verantwortung für unsere Mitwelt

Wir leben in einer Zeit des grenzenlosen Machbarkeitswahns. Das auf immer höhere Wachstumsraten setzende Wirtschaftsmodell der Industrieländer gilt in einer globalisierten Welt mittlerweile vielen Ländern als das einzig erstrebenswerte Modell, dem nachgeeifert wird. Ökonomische Gründe bestimmen immer mehr das Handeln der Menschen.

Der rasche Verbrauch nicht erneuerbarer Rohstoffe, die Überbeanspruchung und Schädigung der globalen Ökosysteme, die unwiederbringliche Zerstörung wichtiger Lebensräume von Pflanzen und Tieren, der Eintrag großer Mengen von Schadstoffen in Boden, Gewässer und Atmosphäre - dies alles sind hauptsächliche Folgen dieses Modells.

Parallel zu diesem scheinbaren Wohlstandsmodell ist eine zunehmende Verelendung vieler Menschen in der so genannten Dritten Welt zu beobachten. Soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten, fehlende Bildungschancen sowie strukturelle Fehlentwicklungen treiben einen Teufelskreis aus Armut, Hunger und Zerstörung von Lebensgrundlagen an.

Auch in den wirtschaftlich starken Industrieländern weiten sich plötzlich die sozialen Gegensätze aus. Immer mehr Familien sinken unter die Armutsgrenze. Hohe Arbeitslosigkeit, die Angst um den eigenen Arbeitsplatz und ein immer höherer Anteil von im Niedriglohnsektor beschäftigten Menschen schaffen ein Klima sozialer Unsicherheit, das einhergehend mit dem Verlust von Wertvorstellungen, Toleranz und Solidarität letztendlich die Lebensfähigkeit unserer demokratischen Gesellschaft gefährdet und autoritären politischen Tendenzen Vorschub zu leisten scheint.

Es mehren sich die Anzeichen einer umfassenden Zivilisationskrise. Viele Menschen empfinden Unbehagen gegenüber einer immer schnelleren und tiefer greifenden Entwicklung. Die globaler werdenden Strukturen in Wirtschaft und Verwaltung fördern das Gefühl, den Gang der Dinge nicht mehr mitbestimmen und -gestalten zu können. Angesichts der vielfältigen Probleme, Gefahren und Überforderungen des Menschen zeigen sich Sinnkrisen und Desorientierung.

Die Sicherheitsgefahren, die ökologischen Katastrophen und die wirtschaftlichen Krisen, die den Menschen im Europa des 21. Jahrhunderts bedrohen, haben längst nationalstaatliche Grenzen überschritten und sind zu globalen Bedrohungen geworden. Der Klimawandel ist eine Tatsache geworden.

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