Warum das Töten der Strassenhunde kein Ende nehmen wird
Mein Name ist Gunnar Höhne, meine Leidenschaft habe ich zu meinem Beruf gemacht. Gelernt habe ich Elektriker, habe mich aber schon seit vielen Jahren ehrenamtlich in Tierheimen nützlich gemacht. Vor 3 Jahren habe ich dann meinen damaligen Beruf aufgegeben und beim Bund gegen den Missbrauch der Tiere ( BMT) in Pfullingen als Tierpfleger angefangen. Mittlerweile bin ich in einem anderen Tierheim in Deutschland als Tierpfleger beschäftigt.
Ich engagiere mich seit längerem im Auslandstierschutz, ich habe dafür mein eigenes Projekt gegründet Mit dem ich zusammen mit einem Tierschutzverein aus Erfurt und den Stuttgarter Stimmen für Streuner ein rumänisches Tierheim in Suceava unterstütze, es ist zu meiner Herzensangelegenheit geworden. Ich war schon mehrmals in Rumänien um mir die Lage vor Ort anzuschauen.
In dem rumänischen Tierheim in Suceava sind mittlerweile über 1.200 Hunde untergebracht und wir sammeln Geld/Sachspenden für die Hunde und Mitarbeiter des Tierheims. Das Tierheim bekommt von der rumänischen Kommune sehr wenig Unterstützung
Wir arbeiten hier von Deutschland aus mit einer rumänischen Tierschutzorganisation zusammen, die sehr motiviert ist, aber denen auch die finanziellen Mittel fehlen. Unser Anliegen ist es, die Bedingungen für die Hunde grundlegend zu verbessern und auch die rumänische Bevölkerung mit einzubeziehen.
Sie wissen sicher, wie es um die Hunde in Rumänien bestellt ist. Die Zahl der getöteten Hunde kann man gar nicht mehr in Worte fassen. Immer noch geschieht es in rumänischen Tierheimen und auf der Straße Hunderte von Hunden getötet werden. Ich habe viele furchtbare Bilder gesehen und bekomme die nicht mehr aus meinem Kopf.
Obwohl das Töten inzwischen illegal ist, gibt es weitere Massentötungen. Hunde werden bestialisch eingefangen und in die Tierkadaverbeseitigungsanlagen gefahren. Die Hundefänger reagieren mittlerweile aggressiv auf die Verfolgungen von Tierschützern und greifen sie an. Im Juli 2014 wurden ein mir persönlich Bekannter rumänischer und zwei deutsche Tierschützer in einen Hinterhalt gelockt und von mehreren Hundefängern attackiert. Selbst der Wagen wurde demoliert
An einem deutschen Tierheim dürfen wir Suceava natürlich nicht messen, das ist dort gar nicht zu leisten. Die Hunde sind bei Wind und Wetter im Freien untergebracht und dass sie eine Hundehütte haben grenzt schon an Luxus.
Im letzten Jahr hat das Tierheim der Bevölkerung angeboten, ihre Tiere kostenlos kastrieren zu lassen. Das Angebot wurde sehr gut angenommen, denn nur durch die Kastration kann verhindert werden, dass wieder Welpen geboren werden, die dann doch nur den Tod vor Augen haben. Dies ist in meinen Augen nachhaltiger Tierschutz, und dafür machen wir uns stark. Diese Kastrationswochen wurden teilweise vom BMT, von Tasso und auch durch Spenden von uns finanziert.
Um dies alles auch weiterhin leisten zu können, sind wir auf Spenden angewiesen, in welcher Art auch immer.
Warum das Hundeproblem in Rumänien kein Ende haben wird …
Was ein rumänischer Straßenhund eigentlich wert ist.
Schon seit langem ist mir bewusst, dass massive finanzielle Interessen hinter dem Streunerhundproblem stehen, sonst wäre es längst gelöst.
Die Ereignisse haben sich inzwischen überschlagen. Der bedauerliche Tod eines kleinen Kindes wurde benutzt, die Hatz auf alle Hunde zu eröffnen und mit brutalster Grausamkeit gegen sie vorzugehen. Alles war bereits geplant, Firmen in Vertrag genommen etc. – so startete kurzfristig der Feldzug. Keiner machte sich zu diesem Zeitpunkt Gedanken, wie der ganze Hundefängerapparat so schnell startbereit sein konnte …Ich erinnere mich an die Äußerung eines Hundefängers Wochen davor, dass man im Herbst wieder einfangen würde … Da brauchte man nur einen Anlass, abhängige Medien, die bei der Verhetzung der blutrünstigen Bestien sofort einstiegen und los ging es.
Doch die Volksmeinung in Rumänien ist geteilt, ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung lebt mit den Hunden seit Jahren in Frieden, aber sie haben nichts zu sagen, sie werden noch verprügelt, wenn sie ihre Hunde beschützen wollen. Man nimmt nämlich mal rasch den Besitzern ihre netten Hunde weg, Hund ist Hund und jeder Kopf bringt Geld. Und dies passiert in einem Mitgliedsland der EU. Hier geht es nicht um den Schutz der Bevölkerung vor den Hunden, sondern nur um lukrative Fangprämien und immense Summen für die Verwahrung der Hunde in sog. Tierheimen. Hier wird wieder verdient. Das für die Hunde vorgesehene Geld wird in die eigene Tasche gesteckt. Verhungern und verdursten spart schließlich noch das Einschläfern. Zudem hat man noch das intelligente System der Fernadoptionen erfunden. Hier können dann die tierlieben Ausländer noch abgezockt werden, denn nur wenn diese für das Futter bezahlen, werden die Hunde gefüttert und am Leben gelassen. Nur muss man sie auch schnell für die Adoption fertigmachen und rausholen, sonst ist dieses Leben kein Leben wert. Wie kommen wir eigentlich dazu, einem rumänischen Staat Geld für die Versorgung seiner Hunde zu geben, obwohl es Millionenbudgets dafür gibt? Wo geht dieses Geld hin? Diese Frage brauche ich wohl nicht zu beantworten! In diesem Geschäft kann das System gut verdienen – vom Einfangen bis zum Entsorgen als Sondermüll, da hat kein Fremder Einblick. Die EU finanziert ja Straßen, Sportanlagen, Mülldeponien etc. in Rumänien und dann hat man kommunale Gelder frei für die Entsorgung der Streunerhunde durch eine in meinen Augen existierende „Hundefängermafia“ .
Die Lösung des Streunerhundproblem kennt man längst und ist in der EU anerkannt – Catch, neuter and -release. Bevor so etwas allerdings dauerhaft in Rumänien zum Ziel führen könnte, muss man erst die Hundefängermafia zerschlagen, in der meines Erachtens allerhöchste Kreise verstrickt sind und bestens am Leid der Hunde verdienen … Na klar, man muss das Problem am Leben halten, so viel Geld kann man an anderer Stelle kaum verdienen.
Flavius Barbulescu, der durch das Töten von über 30.000 Hunden alleine in Brasov Stupin bekannt wurde, hat einer mir gut Bekannten Tierschützerin, einmal erzählt, dass er auf keinen Fall alle Hunde einfangen würde, er würde sich ja sein Geschäft verderben. Er wolle mit diesem Job in Rente gehen – und der Mann ist Anfang 40.
Ich kann nur an Rumänien appellieren: Ihr seid Mitgliedsland der EU, kein Wildwestland, respektiert endlich Gesetze, Humanität und Eure Bürger, deren Rechte ihr derzeit mit Füßen tretet. Die EU wird Zuständigkeit zeigen müssen, weil Rumänien nicht nur Hunde quält, sondern auch seine Bürger drangsaliert wie zu Ceausescus Zeiten.
Das ist das wahre Rumänien derzeit. Kein Amtsveterinär oder Politiker setzt sich für die Einhaltung der geltenden Gesetze ein. Korruption und Geld scheffeln mit wehrlosen Geschöpfen, das sind der Alltag und die Wahrheit in Rumänien. Grüne Punkte auf der Landkarte geben Hoffnung, aber es sind noch viel zu wenige. Solange die Kopfprämien nicht abgeschafft werden, herrscht Terror auf den Straßen. Tierschützer in Rumänien, haltet zusammen und bildet ein Netzwerk. Gemeinsam gegen das Grauen! Es muss eine Tierschutzstruktur entstehen, denn auch kastrierte Hunde werden auf der Straße in Rumänien meines Erachtens nie wieder eine Chance haben. Wir benötigen flächendeckend Tierschutzheime und Schließung aller städtischen Tötungsanlagen oder Übergabe derselben an den Tierschutz. Das muss unser Ziel sein.
Weitere Infos erhaltet ihr über:
www.rumänische-strassenhunde.de
Facebook: Rumänische Strassenhunde
Facebook unter. Stuttgarter Stimmen für Streuner.
Oder unter Gunnar Höhne, Stationenweg 16, 72818 Trochtelfingen
Tel 07124-927054, Mobil 01525-8516069, Email gunnarhoehne@icloud.com
Tierschutz ist Luxus.
Rumänien ist aber in Armut versunken.
Da leben die Kinder auf der Straße oder auf Müllkippen und die Rentner müssen betteln gehen. Usw.
Da ist einfach kein Geld für solche Luxushobbys vorhanden.
Und wenn man mit der Schädlingsbekämpfung Geld verdienen kann, ist das angesichts der Armut wohl kaum zu verurteilen.
Überall, wo man die Lage der Menschen verbessert, verbessert sich der Tierschutz automatisch bzw. schafft das die Grundlage für Verbesserungen.