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„Via Molina“ – liegt das Klostermühlenmuseum bald an einer europäischen Kulturstraße

  • Rappe voll war bei der Saisoneröffnung das Klostermühlenmuseum mit geladenen Gästen. Links im Bild das Hackbrettensemble unter der Leitung von Andrea Kratzer.
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Saisoneröffnung. Zur Saisonpremiere kamen viele Gäste in das altehrwürdige Museum. Warum der Weg einer europäischen Kulturstraße noch weit ist.

Thierhaupten. Rappe voll war am vergangenen Donnerstagabend das Klostermühlenmuseum bei der offiziellen Saisoneröffnung. Die geladenen Gäste erfuhren dabei allerhand Neues und wurden auch hochrangig mit Musik und Informationen unterhalten.
Gar nicht selten rieben sich die Frauen und Männer ihre Hände, die zur traditionellen Mühleneröffnung an die Friedberger Ach geladen waren. Freilich waren die Temperaturen wieder in den einstelligen Bereich gefallen, doch in erster Linie verriet dies auch eine gewisse Vorfreude auf einen sehr schönen, informativen und harmonischen Abend.
Der Auftakt gehörte Theodor Kuch aus Augsburg, der als Kind von 1944 bis 1946 bei seinem Onkel Ambros Meir sen. direkt neben der ehemaligen Reitermühle untergebracht war. Seine Erinnerungen und Bilder aus seiner Kindheit an die Zeit in Thierhaupten haben ihn nie losgelassen und so hat er ein eindrucksvolles und aussagekräftiges Gedicht verfasst, mit dem er die Gäste in seinen Bann zog. Unter anderem beschrieb er den Müller als einen weißgepuderten Mann, der mit Mehl überzogen war, wie derzeit Vieles mit Blütenstaub.
Heinz Liebert, der Stellvertreter von Landrat Martin Sailer, überbrachte die Grüße aus dem Augsburger Landratsamt. Er sah den „Besuchermagnet Klostermühlenmuseum“ als herausragenden Mosaikstein eines Kulturbildes in Thierhaupten, was freilich vom ehemaligen Kloster dominiert wird. Er dankte den politisch Verantwortlichen, dass in der Marktgemeinde ein funktionierendes kulturelles Leben nachhaltig gepflegt wird und besonders die alte „Mühlen-Dame“ als Baudenkmal noch viele Generationen informieren wird, wie früher handwerklich und schwer gearbeitet wurde.
Thierhauptens Bürgermeister Anton Brugger freute sich sichtlich über die große Zahl der erschienenen Mühlenfreunde und bezeichnete den Abend als einen „großen Tag“ für den Ort, der sehr durch seine erlebbaren Mühlen geprägt ist. „Mühlen sind die beliebtesten Zweckbauten der Menschen in unserem Land, da jede Hundertste erhalten wurde“, so Brugger.
Museumsleiterin Claudia Drachsler-Praßler stellte bei ihrem Beitrag das Mühlenprogramm 2018 vor und stellte fest, dass das Museum längst ein Haus für alle Generationen geworden und die Mühle samt den angrenzenden Mühlengarten mit seinen nachwachsenden Rohstoffen der ideale Lernort ist. Stolz verkündete sie, dass der Mühlenweg, der im Jahr 1999 angelegt wurde, mit acht Infotafeln neu beschildert wird. Zudem wird im Klosterinnenhof eine Informationstafel errichtet, die „Spaziergänge um das Kloster Thierhaupten“ aufzeigt. Neben dem Mühlenweg laden hier „Der Weiherweg“ und eine Route zum Kreuzberg zum Wandern in einer reizvollen Umgebung ein. Besonders dankte Claudia Drachsler-Praßler ihrem Mühlenteam, hervorgehoben Hermann Scheicher, der sich seit zehn Jahren täglich um das Wasserrad, das Getriebe und das stete Reinigen der Rechen kümmert.
Gespannt lauschten abschließend alle dem Vortrag von Hans-Georg Walzer, dem Vorsitzenden des Bayerischen Landesverbandes für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung. Er berichtete speziell über die Bestrebungen eine europäische Kulturstraße der Mühlen, eine sog. „Via Molina“ zu gründen. „Straßen und Wege sind längst keine reinen Transportwege mehr, sie sind auch zu Hauptadern des Tourismuses geworden, die entsprechend vermarktet werden“, so Walzer. In seinen spannenden Ausführungen wurde deutlich, dass noch ein weiter schwieriger Weg mit vielen bürokratischen Hürden zu überwinden ist, bis eine Zertifizierung durch den Europarat erfolgen kann. Ein möglicher Streckenverlauf ist bis dato ebenfalls noch völlig offen wie die Frage, ob dann auch Thierhaupten an der „Via Molina“ liegen wird.
Bereichert wurde der Eröffnungsabend in der Mühle musikalisch durch das „Hackbrett-Ensemble“ unter der Leitung von Andrea Kratzer aus Günzburg sowie der elf-jährigen Sophia Thumm, die schon mehrere Preise beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ gewinnen konnte. Auf ihrer Geige spielte Sie das Stück „Czardas“ von Vittorio Monti und erhielt von den Gästen wahre Beifallsstürme. Für die Verpflegung zeigte sich der Heimat- und Trachtenverein unter der Leitung von Franz Rechner bewährt zuständig.

Info:
Das Klostermühlenmuseum Thierhaupten hat vom 1. Mai bis 14 Oktober 2018 geöffnet.
Der unumstrittene Höhepunkt findet am Pfingstmontag, 21. Mai, statt, wenn ein großer Festtag mit vielen Attraktionen für die ganze Familie zum „Deutschen Mühlentag“ geboten wird.
Das vielseitige Jahresprogramm und Informationen zu den beliebten Führungen finden Sie im Internet unter www.klostermuehlenmuseum.de.

  • Rappe voll war bei der Saisoneröffnung das Klostermühlenmuseum mit geladenen Gästen. Links im Bild das Hackbrettensemble unter der Leitung von Andrea Kratzer.
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  • Sophia Thumm, die schon mehrere Preise bei Jugend musiziert gewinnen konnte, unterhielt die Gäste bei der Saisoneröffnung bravourös auf ihrer Geige.
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  • Die Festredner bei der offiziellen Saisoneröffnung im Klostermühlenmuseum von links nach rechts Hans-Georg Walzer, Theodor Kuch, Anton Brugger, Claudia Drachsler-Praßler und Heinz Liebert.
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1 Kommentar

vielen dank lieber claus

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