Ostern 2018 – Die Auferstehung des Herrn ist kein Aprilscherz
Thierhaupten. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung wurde in Thierhaupten das diesjährige Osterfest gegangen. In der Osterpredigt am 1. April verdeutlichte Pfarrer Werner Ehnle zentral, dass die Auferstehung des Herren Christi kein Aprilscherz ist.
Bevor die katholische Bevölkerung am vergangenen Sonntag um fünf Uhr in der Früh das „Hochfest der Auferstehung des Herrn“ in einem fast zweistündigen Gottesdienst feiern durfte, stand am Karfreitag und Karsamstag das Leiden des Herren im Mittelpunkt. Besonders bei der stillen Anbetung war das Heilige Grab in der ehemaligen Klosterkirche Anziehungspunkt der Gläubigen. In diesem Jahr durften sich die Betrachter über die gelungene Renovierung der gesamten Grabanlage freuen. Geschulte Kräfte der Restaurierungswerkstätte Binapfl aus Friedberg brachten die Bilddarstellungen mit einem neuen Anstrich wieder auf Vordermann und erneuerten die farbenfrohe Beleuchtung auf die neuesten feuer- und elektroschutztechnischen Vorschriften.
Als besonderer Hingucker erwies sich an den Ostertagen der schmucke Grabengel. Durch das „Umlegen“ der toten Christusdarstellung klappte dieser hoch und war der neue zentrale Mittelpunkt des Ensembles. Auf einer Schriftrolle verkündete der die frohe Osterbotschaft: „Er ist Auferstanden und nicht mehr hier“.
In der Nacht von Karsamstag auf Ostern feierte mehrere Hundert Bürger auf dem Kreuzberg das Verbrennen des Jaudus. Viele Wochen zuvor haben Jugendliche, die in diesem Jahr volljährig werden, Holz gesammelt und dieses zu einem großen Scheit aufgeschichtet. Gegen 20.30 Uhr wurde dieser entzündet und schnell züngelten sich die Flammen den dürren Ästen und Stämmen empor. Durch die angenehm empfundene Windstille loderte das Feuer besonders schön und war weithin im Augsburger Land sichtbar.
Traditionell um fünf Uhr in der Früh wurde in der Pfarrkirche St. Peter und Paul das „Hochfest der Auferstehung des Herrn“ gefeiert. Die Auferstehung Jesus Christus wird hier zentral durch das Licht der Osterkerze symbolisiert. Die Osterkerze wurde an einem kleinen Lagerfeuer vor dem Kriegerdenkmal am Osttor des Klosters entzündet. Zuvor segnete Pfarrer Werner Ehnle die Kerze, die in diesem Jahr erstmals nicht im Fachhandel gekauft wurde, sondern von Mitgliedern der Kolpingfamilie mit viel Begeisterung gestaltet wurde.
Anstatt der bisherigen zentralen Farbe Rot wurde dieses Jahr blau ausgewählt. Die Wachsnägel, die an die Kreuzigung des Herrn erinnern, sind in Gold gehalten. Fehlen dürfen auch nicht das griechische Alpha und Omega als Symbol dafür, dass Christus am Anfang und am Ende des Lebens steht. Neben dem großen zentralen Kreuz ist auch ein Schiff dargestellt. Diese Idee stammt von den diesjährigen Kommunionkindern, die als Motto „Wir lassen uns von Jesus fangen“ gewählt haben. Auf einer großen Tafel sind im Altarvorraum die diesjährigen Erstkommunionkinder mit Fischen zu sehen, die in einem Netz gefangen wurden, dass von einem Fischerboot ausgeworfen wurde.
Mit der brennenden Osterkerze betrat Pfarrer Werner Ehnle nach der Zeremonie im Freien die dunkle Kirche. Nach der dreifachen Verkündigung „Christus das Licht“ zündeten die Ministranten kleine Kerzen an der großen Osterkerze an und verteilten die Flammen an die Kerzen der vielen Besucher im weiten Kirchenrund. In dieser besonderen Stimmung des vielfachen Kerzenscheins feierten die Gläubigen das wichtigste Fest im kirchlichen Jahreskreis. Im festlichen Gottesdienst wird die Lichtfeier, der
Wortgottesdienst, die Tauffeier und die Eucharistiefeier gefeiert und entlässt am Ende glückselige Gläubige, die sich zu Hause im Kreise der Familie mit geweihten Speisen aus den mitgebrachten Osterkörbchen ein genussreiches Osterfrühstück schmecken lassen.
Bürgerreporter:in:Claus Braun aus Thierhaupten |
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