In Thierhaupten glaubt man nicht an den Weltuntergang

Baars Bürgermeister Leonhard Kandler (am Rednerpult) wünschte beim Neujahrsempfang vor allem Gesundheit. Links im Bild Pfarrer Werner Ehnle und Bürgermeister Franz Neher (Thierhaupten). Bild: Claus Braun
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  • Baars Bürgermeister Leonhard Kandler (am Rednerpult) wünschte beim Neujahrsempfang vor allem Gesundheit. Links im Bild Pfarrer Werner Ehnle und Bürgermeister Franz Neher (Thierhaupten). Bild: Claus Braun
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Neujahrsempfang Optimismus beim Empfang der drei Pfarreien im Kloster Thierhaupten. Kinderkrippenbau, Feuerwehrhaus und Hochwasserschutz prägende Objekte!

VON CLAUS BRAUN

Thierhaupten/Neukirchen/Baar. Zum 26. Male trafen sich auf Einladung der drei Pfarreien Bürgermeister, Vereinsvorstände und Vertreter von Schule und Kindergärten zum Neujahrsempfang. Im ehemaligen Refektorium des Klosters in Thierhaupten herrschte dabei rege Betriebsamkeit und bei guten Gesprächen wurde auf ein erfolgreiches Jahr 2012 angestoßen.
Die einleitende Begrüßung nahm dabei Sieglinde Weidenauer vor, die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates in Baar und Leiterin des Kindergartens in Thierhaupten ist. Sie hieß fast 70 Frauen und Männer willkommen, die von Beruf wegen oder in ihrer Freizeit das Ziel haben, die Gemeinschaft in ihren Orten zu stärken und aufrecht zu erhalten. Sie stellte fest, dass das rege Vereinsleben in den Gemeinden und Ortsteilen, das politische Wirken und die zeitgemäßen und aktiven Weiterentwicklungen in den Institutionen zeigen, dass sich die Anstrengungen und Mühen der Geladenen sehr positiv bemerkbar machen. „Dieses Engagement bringt Anerkennung und Erfolgserlebnisse mit sich, birgt jedoch auch so manche Herausforderung. Es gilt Zielvorstellungen und Meinungen zu koordinieren, Motivation und Durchhaltevermögen zu stärken“, so Sieglinde Weidenauer. Nach den besten Wünschen für das neue Jahr mit viel Freude, Kraft und guten Nerven schloss sie ihre Ansprache sehr humorvoll: „Ich wünsche Ihnen auch ein Quäntchen „Kampfgeist“, denn Sie wissen ja, wenn immer der Klügere nachgäbe, würde die Welt bald von lauter Dummen regiert!“
Pfarrer Werner Ehnle, der seit über 25 Jahren in den Orten Thierhaupten, Neukirchen und Baar als Ortsgeistlicher wirkt, setzte das Wort „Entweltlichung“ in den Mittelpunkt seiner Worte, welches Papst Benedikt im vergangenen Jahr bei seinem Deutschland-Besuch geprägt hat. Ehnle betonte, dass sich die Kirche aus dem Weltgeschehen auch weiterhin nicht heraushalten will und bereit ist, für die Gesellschaft und deren Menschen wichtige Impulse zu geben und zu leisten. Heruntergebrochen auf seine Pfarrgemeinden bedeute dies weiterhin ein starkes Engagement im Bereich des Kindergartenwesens, der Bücherei und der Sorge um Alte und Kranke. Ehnle dankte ausdrücklich allen Frauen und Männern, die in diesen wichtigen Bereichen ehrenamtliche Arbeit leisten. Ehnle betonte auch, dass es wichtig sei, dass man sich in der Welt zu engagieren weis und dass man bei seinem Tun und Wirken den Geist Jesus Christi spürt! „Sind wir noch Kirche“ – diese Frage stellte Ehnle provokant und überlies die Antwort darauf jedem Anwesenden selbst. Pfarrer Ehnle forderte ferner, „Gott Platz zu geben in unseren Orten, Vereinen und der Gesellschaft!“ „Spüren wir, was die Mitte in unserem Leben ist und tun daraus Gutes“, so Ehnle.
Thierhauptens Bürgermeister Franz Neher stellte fest, dass wir in einer turbulenten Zeit leben. Er erinnerte an Bewegendes wie die Euro-Krise, Rettungsschirme, die Reaktorkatastrophe in Japan, die beschlossene Energiewende, die Freiheitsbewegungen in Nordafrika aber auch an den Augsburger Polizistenmord. „Wir leben in keinem Schonraum, sondern in einer globalen Welt mit sieben Milliarden Menschen“, so Neher. Für seine Marktgemeinde wusste Neher Erfreuliches zu berichten. So gab es 2011 in Thierhaupten 52 Geburten, so viele, wie seit über zehn Jahren nicht mehr. „Schön auch, so Neher, dass wir in einer Region leben mit einer Arbeitslosenquote, die unter drei Prozent liegt, dass hohe Steuereinnahmen erzielt werden konnten, dass der gemeindliche Schuldenstand vermindert wurde und dass Bauwilligen und jungen Familien ein schönes Baugebiet angeboten werden kann.
„Gut getan haben der Gemeinde“ laut Neher auch der Sieg bei der von einem Radio-Sender ausgelobten Bürgermeisterschaft , eine fantastische, sechstägige Festwoche im August und der romantische Engerlmarkt, der von den Lesern der Augsburger Allgemeinen zum Schönsten Adventsmarkt der Region gekürt wurde.
„Was bringt 2012?“ Bestimmt keinen Weltuntergang, davon zeigte sich Franz Neher überzeugt! Besonders prägend werden etliche Baumaßnahmen sein. Der Anbau einer Kinderkrippe, der Neubau eines Feuerwehrhauses und die ersten baulichen Maßnahmen im Bereich Hochwasserschutz werden die Gemeinde und die Bürger fordern. Für die beiden letzten Maßnahmen sind in den letzten Tagen die Zuwendungsbescheide eingetroffen, verkündete Neher hocherfreut!
Baars Bürgermeister Leonhard Kandler fasste sich wesentlich kürzer! Er wünschte den Gästen viel Kraft, Lust und eine gute Einstellung, um ihren „Job“ erfüllen zu können. Am wichtigsten ist aber die Gesundheit, wie Leonhard Kandler im vergangenen Jahr selbst am eigenen Leib erfahren musste!

Bürgerreporter:in:

Claus Braun aus Thierhaupten

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