Wohnraumförderung im Landkreis Günzburg

Landtagsabgeordneter Alfred Sauter (CSU)

Trotz angespannter Haushaltssituation werden auch in diesem Jahr zahlreiche Wohnungsbaumaßnahmen im Landkreis Günzburg durch den Freistaat Bayern unterstützt. Wie der heimische Landtagsabgeordnete Alfred Sauter (CSU) mitteilt, erhält der Landkreis Günzburg im Jahr 2009 auf dem so genannten 3. Förderungsweg vom Freistaat Mittel in Höhe von 900.000 Euro. Der Bund steuert weitere 150.000 Euro bei. Bislang wurden bereits 690.000 Euro bewilligt. Dies entspricht einer Förderung von 30 Wohneinheiten.

Durch die Fördermittel soll vor allem der Bau von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen unterstützt werden, die von den jeweiligen Bauherren selbst bewohnt werden. Das Landratsamt Günzburg legt für die Bewilligung der Förderung mehrere Kriterien zugrunde. So spielt neben dem Einkommen des Bauherrn auch die Größe des Bauvorhabens eine entscheidende Rolle für die zu gewährende Unterstützung.

Die Größe des Bauvorhabens bemisst sich dabei nach der Personenzahl der künftigen Bewohner. Geht man von einer „Durchschnittsfamilie“ mit zwei Kindern, also von vier Personen, aus, werden als Richtwert ca. 135 Quadratmeter benötigte Wohnfläche angenommen. Zudem ist auch der Standort des zu erbauenden Hauses oder der Eigentumswohnung für die Bemessung der Fördersumme ausschlaggebend. Das Baugrundstück wird zu diesem Zweck in eine von vier Gebietskategorien eingeteilt. Die Einteilung orientiert sich am Wert des jeweiligen Baugrundes, der durch die Lage des Grundstücks zu ermitteln ist. Dabei wird in vorwiegend städtische (Kategorie 1 und 2) und überwiegend ländliche (Kategorie 3 und 4) Gebiete untergliedert. Der Landkreis Günzburg mit seinen Städten und Gemeinden zählt so hauptsächlich zur dritten Kategorie. Zum Vergleich: Die Landeshauptstadt München wird der Gebietskategorie 1 zugeordnet.

Als weiteres Kriterium ist die finanzielle Belastung des Bauherrn durch sein geplantes Bauvorhaben heranzuziehen. Die Wohnungsbauförderung wird vor allem solchen Bauherren gewährt, die selbst nur schwer in der Lage wären, die finanzielle Belastung für ein Baudarlehen zu schultern und dadurch eine nicht mehr zumutbare Belastung für die gesamte Familie auf sich nehmen müssten. Bauherren, die über ausreichend Eigenkapital oder ein überdurchschnittlich hohes Einkommen verfügen, werden folglich von der Förderung nicht bedacht.

„Die Zahl der Wohnungen in unserem Landkreis hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen“, so Landtagsabgeordneter Alfred Sauter. 2008 konnte ein Anstieg von über einem halben Prozentpunkt auf jetzt insgesamt 53.722 Wohnungen vermeldet werden. Je 1.000 Einwohner stehen mehr als 443 Wohnungen zur Verfügung. Im Jahr 2008 wurden 258 Wohnungsneubauten genehmigt (2007: 234 Wohnungen), 301 Wohneinheiten (2007: 288 Wohnungen) konnten fertig gestellt werden. Die Zahl der Fertigstellung neuer Wohnungen stieg gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent an. Momentan stehen dem Landratsamt noch Mittel in Höhe von 360.000 Euro zur Verfügung. Damit können nochmals etwa 16 Anträge bewilligt werden. Von Seiten des Landratsamtes wird damit gerechnet, dass diese Restmittel voraussichtlich Anfang November 2009 aufgebraucht sein werden.

MdL Alfred Sauter: „Der Landkreis Günzburg kann erfreulicherweise wieder einen Anstieg der Wohnungsbaufertigstellungen verzeichnen – und zwar entgegen dem bayernweiten Trend. Dies hat nicht nur eine sehr positive Außenwirkung für unseren Landkreis, sondern unterstreicht zugleich auch seine Attraktivität als Kinder- und Familienregion.“ So ist die Zahl der Baufertigstellungen in ganz Bayern im Jahr 2008 um 17,5 Prozent auf 36.246 neue Wohnungen gesunken. Die gleichzeitige Zunahme der Haushalte in Bayern verschärft damit die ohnehin angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt. Bayern fördert daher den Wohnungsbau nach Kräften: In den letzten fünf Jahren zahlte der Freistaat staatliche Baudarlehen in Höhe von insgesamt fast einer Milliarde Euro aus. Damit konnten unter anderem 14.000 familiengerechte Eigenheime und Eigentumswohnungen gebaut werden. Seit Umsetzung der Föderalismusreform erhalten Familien neben Baudarlehen vom Freistaat pro Kind einen Zuschuss von 1.500 Euro – in der Summe wurden so allein im Jahr 2008 über acht Millionen Euro an Familien ausbezahlt. Zudem wurden in Bayern die Einkommensgrenzen im Vergleich zum Bund markant angehoben. „Dies kommt vor allem Familien mit mittlerem Einkommen zugute. Die Familien stehen im Mittelpunkt unserer Wohnungsbaupolitik“, so Landtagsabgeordneter Alfred Sauter.

Der Freistaat alleine könne die notwendige Trendwende beim Wohnungsbau in Bayern jedoch nicht herbeiführen. „Wesentliche Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau werden vom Bund gesetzt“, betont Alfred Sauter. Die zu niedrige Zahl an Wohnungsfertigstellungen führt der Günzburger Landtagsabgeordnete vor allem auf die von der SPD veranlasste Streichung der Eigenheimzulage sowie auf mangelnde steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten zurück. „Der Bund muss die steuerlichen Rahmenbedingungen so verbessern, dass überall in Bayern wieder genug Wohnungsbau stattfindet“, fordert Sauter.

Bürgerreporter:in:

Stephan Schwarz aus Thannhausen

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