Freie Wähler: Budgetierung zahnärztlicher Leistungen abschaffen
Dr. Peter Bauer, MdL übergibt Resolution an Gesundheitsminister Söder
Rund 400 bayerische Zahnärzte trafen sich Ende Oktober in Nürnberg zu einer Informationsveranstaltung der Bayerischen Landeszahnärztekammer (BLZK) und des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ) wegen der sogenannten "Puffertage". Dabei wurde eine Resolution zur Abschaffung der Budgets in der vertragszahnärztlichen Behandlung verabschiedet. Die versammelten Zahnärzte stellten fest, dass für fast das gesamte restliche vierte Quartal die sogenannten „Puffertage“ gelten.
Für Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer, Zahnarzt aus Ansbach und sozialpolitischer Sprecher der Freie Wähler Landtagsfraktion, ist das ein Unding: „Für die Zahnärzte bedeutet dies, dass noch bis zum Jahresende 2010 die "Puffertage" gelten. Das vertraglich vereinbarte Honorar für alle zahnärztlichen Behandlungen wird in dieser Zeit insbesondere für die von uns behandelten Versicherten der AOK in Bayern nach der Jahresabrechnung nicht vollständig ausbezahlt. Lediglich Notfall- und Schmerzbehandlungen sind von dieser Regelung ausgenommen.“
Es sei damit zu rechnen, dass die diesbezügliche Honorarhöhe um zwei Drittel gekürzt werde, so Bauer weiter. Drei Stunden lang analysierten und diskutierten die Zahnmediziner die Situation und suchten nach Lösungsansätzen. Am Ende der Diskussion mündeten die Forderungen in einer Resolution an die Bayerische Staatsregierung. Die Zahnärzte fordern die schwarz-gelbe Koalition unter Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) darin auf, dafür Sorge zu tragen, dass die seit 1993 bestehende Budgetierung zahnärztlicher Leistungen nun unverzüglich und auf Dauer per Gesetz abgeschafft wird. Die eingeschränkte Vergütung sei unzumutbar für gesetzlich krankenversicherte Patienten, die ganzjährig Anspruch auf alle notwendigen Leistungen haben müssen.
Stellvertretend für seine Kollegen überbrachte Bauer die Resolution nun dem Bayerischen Gesundheitsminister Dr. Markus Söder (CSU), der sich von Ministerialdirektor Michael Höhenberger vertreten ließ. Beim Termin im Gesundheitsministerium nutzte Bauer wiederholt die Gelegenheit, das innovative Gesundheitskonzept der Freien Wähler, die „Soziale Gesundheitsversicherung“, vorzustellen. Dieses Konzept stellt das deutsche Gesundheitssystem auf eine neue, zukunftsfähige und finanzierbare Basis. Die heute bestehenden Probleme werden gelöst.
Des Weiteren wies der mittelfränkische Abgeordnete auf seine Initiativen insbesondere gegen die elektronische Gesundheitskarte, für Bürokratieabbau, gegen eine Ausweitung der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und für die Stärkung und den Erhalt von wohnortnaher ambulanter und stationärer ärztlicher Versorgung auf dem Land hin.
Zahnarzt Bauer hat doch kein Landtagsmandat, um in eigenen Angelegenheiten bei der Landsregierung vorstellig zu werden. Ist das jetzt die Entdeckung der Ich-AG in der Klientelpolitik?