Fachkräftemangel: Integration als Chance nutzen
Auch wenn gegenwärtig Themen wie die Energiewende und die Eurokrise die politische Diskussion in Deutschland bestimmen, bleibt das Thema Integration für den CSU-Kreisverband Günzburg wichtig. In seiner jüngsten Sitzung hat sich die Kreiskonferenz daher mit den Handlungsempfehlungen des bayerischen Integrationsrates beschäftigt.
„So wenig Babys wie noch nie“, lautete die Schlagzeile vor wenigen Tagen in der örtlichen Presse. Doch unser Landkreis ist auch in Zukunft auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen, wollen wir unseren Wohlstand erhalten und für die Zukunft bewahren. Daher gilt es, frühzeitig die Weichen zu stellen, um einer Verschärfung des Problems zu begegnen. „Unsere Strategie muss auf zwei Säulen beruhen“, so Landtagsabgeordneter Alfred Sauter. Einerseits müssen bislang ungenutzte heimische Potenziale aktiviert werden und zum anderen brauchen wir ergänzend eine gezielte Anwerbung und Zuwanderung.
Der Schlüssel für die Erschließung der heimischen Fähigkeiten ist die Bildung. Hier gilt es, bereits frühzeitig durch gezielte Sprachförderung in den Kindertagesstätten die Chancen auf einen erfolgreichen Schulbesuch zu erhöhen. Dabei darf der Blickwinkel jedoch nicht allein auf die Kinder mit Migrationshintergrund verengt bleiben, sondern auch ihr unmittelbares Umfeld muss in die Überlegungen einbezogen werden.
Die CSU setzt daher auf eine Fortführung und Vertiefung der Sprachförderprojekte. Zudem wären „Bildungslotsen“ etwa an den Schnittstellen Kindergarten-Grundschule und später zu den weiterführenden Schularten eine Möglichkeit, Eltern mit Migrationshintergrund im komplexen bayerischen Schulsystem zu beraten. Auch für die zahlreichen bestehenden Angebote von Elternkursen bis zu Patenschaftsprojekten muss weiter geworben werden. Die Schulen sollen ermutigt werden, noch stärker sich dem Thema Integration zu widmen. Dazu gehören auch gute Rahmenbedingungen etwa für bedarfsgerechte Kinder- und Ganztagsbetreuung, die das Miteinander der Kulturen und die Bildung miteinander verknüpfen.
Durch gemeinsame Anstrengungen muss es zudem gelingen, die Zahl der jungen Menschen ohne Schulabschluss deutlich zu verringern. Hier gibt es in unserem Bereich noch erhebliches Potenzial.
Zu wenige Mitbürger mit Migrationshintergrund wagen aber auch aus CSU-Sicht den Weg in die Selbständigkeit. Die Region muss daher im Wettbewerb mit anderen Wirtschaftsstandorten noch intensiver etwa um ausländische Studenten werben, die hier eine hervorragende Infrastruktur und ein familienfreundliches Umfeld vorfinden. „Junge, innovative Firmen anzusiedeln könnte ein Rezept sein, die in den kommenden Jahren im Landkreis durch die Energiewende wegfallenden Hightech-Arbeitsplätze zu kompensieren.“, so CSU-Integrationsbeauftragter Matthias Kiermasz.
Einen ganz hervorragenden Beitrag leisten dazu auch die Berufsbildungswerke in Ursberg und Dürrlauingen. Angesichts deren Erfolge zeigt sich die Kreis-CSU über die zurückhaltende Bewilligungspraxis seitens der Arbeitsagenturen sehr verwundert.
Doch eines ist der CSU dabei besonders wichtig: eine Willkommenskultur zu schaffen und dabei die eigene kulturelle Identität zu bewahren und damit die menschliche Seite des Zusammenwachsens und Zusammenlebens zu betonen. „Wir haben nur dann eine gute Zukunft, wenn wir sie gemeinsam gestalten“, so CSU-Kreisvorsitzender Alfred Sauter.
Liebe Frau Mai, mein politisches Engagement ist unabhängig von meiner beruflichen Tätigkeit. Gelegentlich komme ich da sogar manchmal richtig in die Bredouille, weil die CSU Dinge tut, die ich nicht gutheißen kann. Ihre Unterstellung ist lächerlich. Ich bin selber angestellter Arzt und arbeite 45-50 Stunden pro Woche für einen Lohn, der durchaus besser sein könnte. Nachts, an Feiertagen, Wochenenden...mein letzter freier Tag liegt bereits drei Wochen zurück. Soviel dazu. ;)
Der Honorarstreit der Ärzte betrifft mich übrigens nicht. Es geht hier um die (freiberuflichen) Kassenärzte. Ich bin angestellt...von daher muss ich Sie in Ihren Unterstellungen leider enttäuschen.
Darüber hinaus finde ich es nicht nett von Ihnen, wenn Sie hier latent unterstellen, ich würde die Förderung von ausländischen Mitbürgern nur deswegen gut finden, weil wir dann billige Arbeitskräfte haben. Ich sähe es gerne, wenn aus diesen Menschen ein Handwerksmeister, Akademiker oder einfach gut bezahlter Arbeiter würde. Dafür wollen wir uns als CSU-Kreisverband einsetzen. Wir glauben, diese Menschen haben eine Chance verdient. Ihre Unterstellungen sind und bleiben das, was Sie dorthinein interpretieren. Aber sie bleiben eben Unterstellungen. ;)