Energietour der CSU-Arbeitskreise AKU und AGL

Die Besucher der Holzwinkel- Energietour kühlen sich im Schatten der PV Anlage beim Eisingerhof  während des Informationsaustausches.
  • Die Besucher der Holzwinkel- Energietour kühlen sich im Schatten der PV Anlage beim Eisingerhof während des Informationsaustausches.
  • hochgeladen von Stephan Schwarz

Die Sonne meinte es mehr als gut mit den 40 Teilnehmern der Holzwinkel Energietour durch den nördlichen Landkreis, die gemeinsam von der AG Landwirtschaft und dem AK Umweltsicherung und Landesentwicklung veranstaltet wurde. Vier Projekte zusammengestellt von der AGL standen auf dem Fahrplan: ein Windrad, ein Photovoltaik (PV)-Feld, ein Hackschnitzelerzeugerbetrieb und eine Biogasanlage – alle in den Holzwinkeln.

Bei der Begrüßung stimmte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Landwirtschaft
Karl Oberschmid mit dem Zitat „Wenn der Wind der Veränderungen weht, bauen einige Mauern, andere bauen aber auch Windmühlen“ die Teilnehmer auf die Holzwinkel Energietour ein. Am Fuße des Windrads bei Glött wurde an dem windstillen Nachmittag schnell deutlich, dass alternative Energieformen nicht isoliert zu betrachten sind, sondern sich sinnvoll ergänzen müssen. Eine Form allein stößt an ihre Grenzen, kann aber im Mix mit heutiger Technologie verknüpft werden. Ganz allgemein als verbesserungswürdig wurde das bestehende Leitungsnetz in Deutschland gesehen, das an seine Kapazitätsgrenzen stoße.
Über die Windkraft im Speziellen wurden so manche Vorurteile durch die Erläuterungen des Betreibers ATG Glött, Franz Eisenhofer widerlegt. Um die Faktoren Größe der Anlage, Standort und Windmenge zu einander in das optimale Verhältnis zu bringen, sei eine sorgfältige Planung für den Erfolg entscheidend, so Eisenhofer. Am Standort selbst beeinträchtige ein Windrad die Natur in keiner Weise und hinterlasse keine Schadstoffemissionen. Die anschließende Diskussion Erneuerbare Stromerzeugung, contra Atomstrom mündete in die Zielformulierung, zukünftig ein Miteinander und kein Gegeneinander anzustreben. Das im Frühjahr verabschiedete Positionspapier zum „energieautarken Landkreis“ macht deutlich, dass verstärkt an die örtlichen großen Kraftwerksbetreiber herangegangen werden soll, um die wirtschaftlichen Anstrengungen für Projekte im Bereich Erneuerbarer Energien zu bündeln. „Hierzu wollen wir in der kommenden Zeit ein Gespräch mit dem KKW Gundremmingen führen“, so Dr. Ruth Niemetz, Kreisvorsitzende des AKU und Karl Oberschmid Kreisvorsitzender AG Lanwirtschaft einhellig.

Am Eisingerhof bei Winterbach wurde das neu entstandene zwei Hektar große PV-Feld besichtigt. Die eingespeiste Energie reicht aus um ca. 280- Vier- Personenhaushalte mit Strom zu versorgen. Diskutiert wurde in diesem Zusammenhang über die Landnutzung für die Lebensmittel- oder Energieerzeugung. „Dass in nicht allzu langer Vergangenheit ein großer Teil der landwirtschaftlichen Fläche für die Energieerzeugung, dem Futter für die Arbeitspferde gebraucht wurde ist schon Vergessenheit. Ebenso sei an dem besichtigten Standort vieles positiv vereint“, so die Betreiber. Durch die optimal nach Süden ausgerichtete Hanglage konnte neben der Leistungsoptimierung ein sehr geringer Flächenbedarf je KWp, sowie eine Verbesserung des Erosionsschutzes durch die Umwandlung von Acker in Grünland erreicht werden. Der stellvertretende AKU-Kreisvorsitzende und Umweltreferent des Günzburger Stadtrats Stefan Baisch betont, dass die Nutzung der Dächer für Photovoltaikanlagen stärker betrieben werden müsse. Dabei dürfe es in der Zukunft bei den Kommunen keine Denkverbote mehr geben. „Wo es möglich ist, muss es auch möglich gemacht und genehmigt werden.“, so Baisch.

Ebenfalls am Eisingerhof konnte die Biomasse- und Hackschnitzelproduktion besichtigt werden. „Hackschnitzel sind gespeicherte Sonnenenergie und stellen ein weiteres wichtiges Sortiment im Erneuerbaren Energiemix dar“, so Oberschmid, der zugleich Besitzer der besichtigten P-B-N (Planko-Bio-Net GmbH & Co KG) ist. Vom Standort Eisingerhof aus werden Biomasseheizungen in allen angrenzenden Landkreisen „just in time“ beliefert. Nach einer Holzhackervorführung konnten die Teilnehmer neben erfrischenden Getränken in kühler Räumlichkeit die Betriebsabläufe mittels einer Power Point Präsentation erfahren.

Weiter ging es dann mit einem Shuttlebus zu der Biogasanlage mit 180 KW Leistung am Ortsrand von Landensberg, welche von der Landwirtsfamilie Gwaltsleiter betrieben wird. Ob eine positive Nettoenergiebilanz aus einer Biogasanlage resultiere, hänge nicht unwesentlich von der Zusammensetzung des „Futters“ für die Anlage ab, sowie von der optimalen Nutzung der Abwärme, erläuterte der Betreiber. In Landensberg würden acht Haushalte damit versorgt, was die Energiebilanz entsprechend verbessere. Die Holzwinkelenergietour fand einen gemütlichen Ausklang bei einer deftigen Brotzeit und erfrischenden Getränken, welche die Familie Gwaltsleiter aufwartete. Hierbei konnten die Teilnehmer noch trefflich über Erneuerbare diskutieren.

Bürgerreporter:in:

Stephan Schwarz aus Thannhausen

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