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CSU-Kreisvorstand: Bildungspolitik im Fokus

Aktuelle Herausforderungen in der Bildungspolitik beschäftigten den CSU-Kreisverband Günzburg in seiner jüngsten Vorstandssitzung. CSU-Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Alfred Sauter: „Jedes Kind muss die Chance haben, seine Talente und Begabungen individuell zu entwickeln. Daher kennzeichnet Vielfalt und nicht Einfalt den Weg Bayerns in der Bildungspolitik. Qualität und Gerechtigkeit sind der Maßstab für das Bayerische Schulkonzept. Die Gesellschaft in Bayern befindet sich im Wandel. Deshalb muss Schule dafür bereit und vorbereitet sein, sich der gesellschaftlichen Herausforderungen anzunehmen.“ Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Integration und Inklusion seien große Themen unserer Zeit.

MdL Alfred Sauter: „Viele Eltern brauchen heute für ihre Kinder qualifizierte Ganztagsangebote. Dabei geht es zum einen um die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zum anderen verbessern schulische Ganztagsangebote auch die Chancen- und Teilhabegerechtigkeit in der Gesellschaft. Dies ist eine Aufgabe, die für die CSU besondere Priorität hat, gerade was den Ressourceneinsatz angeht. Bayern hat bundesweit die höchste Ausbaudynamik an Ganztagsangeboten. Entscheidend ist für uns die Wahlmöglichkeit der Eltern. Daher baut Bayern seit dem Bildungsgipfel mit den bayerischen Kommunen im Jahre 2009 die gebundenen und offenen Ganztagsangebote sowie die Mittagsbetreuung in gemeinsamer Verantwortung weiter konsequent aus.“

Wie in ganz Bayern, so sind auch im Landkreis Günzburg zum Schuljahr 2011/2012 alle bestehenden Ganztagsangebote verlängert und alle genehmigungsfähigen Anträge auf Ganztagsangebote genehmigt worden. Gebundene Ganztagsklassen in den Jahrgangsstufen 5 bis 8 bietet im laufenden Schuljahr die Mittelschule Krumbach. Zum Schuljahr 2011/2012 wurde ein zweiter gebundener Ganztagszug eingerichtet. Dies war aufgrund der hohen Nachfrage nach dem Ganztagsangebot dringend erforderlich. Bereits zum Schuljahr 2010/2011 wurde an der Mittelschule Thannhausen ein zweiter Zug neu genehmigt. Damit gibt es hier eine gebundene Ganztagsklasse in der Jahrgangsstufe 5 und zwei in der Jahrgangsstufe 6. An der Maria-Theresia-Mittelschule Günzburg besteht in den Jahrgangsstufen 5 bis 9 jeweils eine gebundene Ganztagsklasse. Zwei Klassen in den Jahrgangsstufen 5 und 6 sind es an der Freiherr-von-Stain-Mittelschule in Ichenhausen. An der Mittelschule Leipheim können Schülerinnen und Schüler in den Jahrgangsstufen 5 und 7 ein gebundenes Ganztagsangebot in Anspruch nehmen.

Auch das Sonderpädagogische Förderzentrum des Dominikus-Ringeisen-Werks Ursberg bietet in der Grund- sowie in der Hauptschulstufe ein gebundenes Ganztagsangebot an. Die erste Ganztagsklasse wurde hier im Schuljahr 2008/2009 mit einer 5. Jahrgangsstufe gebildet. Mittlerweile wurden die Jahrgangsstufen 2 bis 8 in das gebundene Ganztagsangebot einbezogen. Als derzeit einzige Grundschule im Landkreis Günzburg bietet die Anton-Höfer-Grundschule Thannhausen gebundene Ganztagsklassen an. Im Schuljahr 2009/2010 startete an der Anton-Höfer Grundschule die erste gebundene Ganztagsklasse im ersten Schuljahr. Im darauffolgenden Schuljahr kam eine neue erste Klasse dazu. Seit Beginn dieses Schuljahres werden nun drei der 11 Klassen als gebundene Ganztagsklassen geführt.

Im Bereich der offenen Ganztagsschule bestehen derzeit am Sonderpädagogischen Förderzentrum Hochwang der Heinrich-Sinz-Schule sowie an der privaten Schule zur Lernförderung in Dürrlauingen jeweils zwei Gruppen. Ebenfalls zwei offene Ganztagsgruppen gibt es im laufenden Schuljahr an der Mittelschule in Burgau, drei sind es an der Mittelschule Thannhausen. Die Dominikus-Zimmermann-Realschule für Knaben in Günzburg bietet zwei Gruppen, die Markgrafen-Realschule Burgau eine Gruppe, die Hans-Maier-Realschule Ichenhausen zwei Gruppen und die Staatliche Realschule Krumbach eine Gruppe. Neue offene Ganztagsgruppen wurden zum Schuljahr 2011/2012 an der Christoph-von-Schmid-Realschule in Thannhausen sowie an der Montessori-Weltkinderschule in Günzburg eingerichtet. Auch im Bereich der Gymnasien im Landkreis Günzburg erfreuen sich offene Ganztagsangebote großer Beliebtheit. Drei Ganztagsgruppen bestehen am Dossenberger-Gymnasium Günzburg, zwei am Maria-Ward-Gymnasium Günzburg, zwei am Simpert-Kraemer-Gymnasium Krumbach und ebenfalls zwei am St.-Thomas-Gymnasium Wettenhausen in der Gemeinde Kammeltal. Ziel sei es, so Landtagsabgeordneter Alfred Sauter, wie bisher, auch künftig alle beantragten genehmigungsfähigen Ganztagsangebote einzurichten: „Dafür konnten im laufenden Schuljahr mehr als drei Millionen Euro zusätzlich eingesetzt werden“, so Sauter.

Darüber hinaus existieren an zahlreichen Grundschulen im Landkreis Günzburg Gruppen der Mittagsbetreuung sowie der verlängerten Mittagsbetreuung. Das Angebot besteht derzeit an den folgenden Grundschulen im Landkreis Günzburg: Bibertal, Burgau, Deisenhausen, Dürrlauingen, Günzburg (Auf der Bleiche), Günzburg (Südost), Jettingen, Krumbach, Leipheim, Neuburg, Niederraunau, Offingen, Reisensburg, Waldstetten, Wasserburg, Ziemetshausen, Montessori-Volksschule Günzburg. Darüber hinaus bietet das private Sonderpädagogische Förderzentrum Ursberg die verlängerte Mittagsbetreuung an.

MdL Alfred Sauter: „Die aktive Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund ist für Bayern eine große Chance. In den vergangenen Jahren ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund an allgemein bildenden Schulen auf 13 % gestiegen. Wir setzen auf eine frühzeitige, kontinuierliche und intensive Deutschförderung.“ Die Maßnahmen reichen dabei von dem 240-stündigen Vorkurs im Kindergarten bis hin zu Deutschförderkursen und Deutschförderklassen. Dafür stellt das Kultusministerium rund 800 Planstellen zur Verfügung. An Realschulen, Gymnasien und Berufsschulen werden vielfältige Ergänzungs- und Förderangebote angeboten, so z. B. das Modellprojekt „Sprachbegleitung“ an Gymnasien oder das Projekt „Berufssprache Deutsch“ an den Berufsschulen. Die Klassenstärken an Grund- und Mittelschulen wurden auf maximal 25 gesenkt, wenn in den Klassen mehr als 50 % der Schüler einen Migrationshintergrund haben. Hierdurch konnten bayernweit knapp 400 zusätzliche Klassen gebildet werden. Im neuen Schuljahr wird mit einem mit 200 Planstellen ausgestatteten „Integrationszuschlag“ ein völlig neues Instrument geschaffen. Zum ersten Mal kann hier die einzelne Schule gemäß ihrer konkreten sozio-strukturellen Situation zusätzlich unterstützt werden. Die Zahl der ausländischen Schülerinnen und Schüler, die die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen, hat sich - gemessen an allen ausländischen Absolventen und Abgängern - binnen weniger Jahre halbiert. Die Zahl der ausländischen Schüler, die zur Hochschulreife kommen, hingegen steigt. Ihr Anteil hat in weniger als zehn Jahren um mehr als ein Drittel zugenommen.

„Eine besondere Herausforderung ist auch die inklusive Bildung, die gleichberechtigte Teilhabe von jungen Menschen mit Förderbedarf an Bildung und Erziehung“, so Landtagsabgeordneter Alfred Sauter. Inklusion soll durch eine Vielfalt der schulischen Angebote verwirklicht werden – mit folgenden Eckpunkten:

1. Mehr Kinder mit Förderbedarf in die Regelschule – Einzelinklusion.
2. Ausbau bewährter und Einführung neuer Instrumente der Kooperation zwischen Regel- und Förderschulen (z. B. Partner-, Kooperations- und – neu – Tandemklassen).
3. Die Förderschule einschließlich der Sonderpädagogischen Förderzentren bleibt als Beschulungsort und Kompetenzzentrum erhalten.
4. Darüber hinaus wurde im Gesetz das neue Schulprofil „Inklusion“ geschaffen – das besonders gute Bedingungen für inklusive Unterrichtsformen bietet. An diesen Regelschulen lernen Kinder mit und ohne besonderen Förderbedarf miteinander. Lehrkräfte und Sonderpädagogen arbeiten dabei Hand in Hand.

Dafür werden 100 zusätzliche Lehrerstellen für 2011 und nochmals 100 Stellen für 2012 bereitgestellt. Dies wird auch für den kommenden Doppelhaushalt angestrebt. „Zusammenfassend kann man feststellen: Mit unseren Ganztagsangeboten sowie mit den Angeboten zur Integration und Inklusion nehmen wir wichtige gesellschaftliche Herausforderungen an. Bei uns stehen die Kinder und Jugendlichen mit ihren individuellen Fähigkeiten und Begabungen im Mittelpunkt. Qualität und Gerechtigkeit sind das Markenzeichen unseres differenzierten Schulsystems. Wir führen keine Strukturdebatten, sondern setzen bei der individuellen Förderung des Einzelnen an“, so Landtagsabgeordneter Alfred Sauter abschließend.

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