UNTERHARZ: ROTER STEIGER - WURMTAL FEMENGERICHT - LAUENBURG - WINTERKLIPPE

interessanter Baum auf der Lauenburg (Archivbild)
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Meine Wanderung, die ich ohne meinen kürzlich verstorbenen Freund durchführen musste, begann etwa auf der Hälfte der Strecke Bad Suderode und Friedrichsbrunn an der L239.  Nach einigen hundert Metern in nördlicher Richtung erreichte ich den RotenSteiger - auch Alte Steige - genannt. An der Wegkreuzung wählte ich den, zur Winterklippe hinführenden, forstwirtschaftlichen Weg. Dieser Weg stellt eine Art Rundweg dar. Nach wenigen Kilometern erreichte ich die früher als "Aussichtspunkt Winterklippen" bezeichnete Stelle. Heute steht dort nur noch das etwas irritierende  Schild "Winterklippen". Denn vor Jahren wurde an dieser Stelle aufgeforstet.  Deshalb ist heute eine Aussicht auf die Winterklippen von dieser Stelle nicht mehr möglich. Vom Vorsitzenden des zuständigen ZweigvereinStecklenberg ,Werner Masny, erfuhr ich, dass, um den Wind keinen Windangriffspunkt zu geben, dort ein Freischneiden nicht möglich ist. Ich würde empfehlen an dem, mit einem Rastplatz versehenden, Aussichtspunkt eine Informationstafel (ähnlich wie an Fischers Buche) über die Ursache der derzeit unsichtbarenWinterklippen  anzubringen. Die meisten Wanderer würden sicherlich Verständnis dafür aufbringen, dass der Schutz des Waldes hierbei oberste Priorität haben sollte. Etwas später kam ich an den Abzweig zur RuineLauenburg vorbei. An Bormanns Wiese erreichte ich wieder den Roten Steiger. Nach der, an der dortigen Schutzhütte, eingelegten Pause,  wanderte ich  etwa 300 m in südwestlicher Richtung auf dem Roten Steiger weiter, bis ich wieder zur anfangs erwähnte Wegkreuzung kam. Da ich noch genügend Zeit hatte, wählte ich jetzt die, durch das Wurmtal führende, Strecke nach Stecklenberg aus. Gleich hinter der Teichstelle, einem verlandeten Waldteich, gelangte ich in das Wurmtal. Hier hatte der Wind und sicherlich die, durch die Trockenheit begünstigten, Borkenkäfer ganze Wälder an den Berghängen verschwinden lassen. Am linken Berghang befinden sich die - von oberhalb gut zugänglichen - Sommerklippen. Bei den am rechten Berghang befindlichen Winterklippen ist dies nicht der Fall. Etwa auf Höhe der Sommerklippen befindet sich am linken Berghang ein als Femengericht bezeichneter ehemaliger Steinbruch.

Femengericht und Lauenburg

Vom 12. bis zum 16. Jahrhundert befanden sich auf deutschem Gebiet mehrere Femengerichte. Hier wurde in erster und zugleich auch letzter Instanz über das Leben eines Delinquenten entschieden. Das bedeutete, dass ein zu Tode Verurteilter gleich an Ort und Stelle erhängt wurde. Kurz hinter dem Femengericht, dass im 17. Jahrhundert der Frühstücksplatz eines Quedlinburger Oberbürgermeisters war, verließ ich das Wurmtal und wanderte hinauf zur Ruine  Lauenburg. Seit über 100 Jahren befindet sich im Burgfried der Vorburg ein öffentlich begehbarer Aussichtsturm. Von dort hat man eine schöne Aussicht auf den Harz,  aber auch auf das Harzvorland. In einen gesonderten Beitrag werde ich evtl. über die Lauenburg und die tiefer gelegene Stecklenburg berichten. Beide Burgen befinden sich oberhalb des am Harzrand gelegenen Erholungsortes Stecklenberg.
Von der Lauenburg wanderte ich an der Georgenquelle vorbei in Richtung Friedrichsbrunn. An dem schon erwähnten Abzweig zur Lauenburg erreichte ich wieder den  Rundweg. An Fischers Buche und Bormanns Wiese vorbei, erreichte ich nach knapp 12 km  meinen Parkplatz an der L239.

Bürgerreporter:in:

Gerd Horenburg aus Aschersleben

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