H A R Z - WANDERUNG Fünf Seen und zwei Teufelsmühlen
Der Harzklub Bad Suderode hatte zu seiner 2.Tour in diesem Jahr unter dem Motto "Harzer Wandernadel" Friedrichsbrunn/Bad Suderode eingeladen. Am Treffpunkt, eine Bushaltestelle in Bad Suderode, wurden wir von den Suderöder Wanderführer Dirk Reinkober empfangen. Bedingt durch die Bauarbeiten in Friedrichsbrunn konnte der Bus nicht Friedrichsbrunn direkt anfahren. So fuhren wir mit dem Bus über Thale, Treseburg und Allrode nach dem Luftkurort Friedrichsbrunn.
Unser erstes Ziel war der Friedrichsbrunner Gondelteich. Der Gondelteich liegt mitten im Wald mit einen wunderbaren Blick auf Friedrichsbrunn. Ein Gondelbetrieb ist hier aber seit Jahrzehnten nicht mehr möglich. Vom Gondelteich ging es über einen historischen Grenzweg in Richtung Bergrat Müller Teich. Hier kamen wir, kurz vor dem Bergrat Müller Teich, an den Ferienpark Merkelbach vorbei. Hier soll sich das größte Blockhausrestaurant der Welt befinden. Am Bergrat Müller Teich angekommen, machten wir an der Köte eine kurze Rast. Anschließend ging es stetig bergauf zur Viktorshöhe. Hier befand sich bis 1990 eine beliebte Ausflugsgaststätte. Am Fuße der Viktorshöhe befinden sich die Kleine und die Große Teufelsmühle. Sie bestehen aus riesigen Granitfelsen. Die Felsen sind durch die Wollsack- oder Matratzenverwitteung des groben Rambergranits entstanden. Hier waren wir auch zugleich an den höchsten Punkt dieser Wanderung angelangt. Als nächster Teich wurde der Bremer Teich anvisiert. Auf dem Wege dorthin kamen wir auch am Bärendenkmal vorbei. Hier wurde Ende des 17. Jahrhunderts der letzte Bär in den anhaltinischen Forst erlegt. Der Bremer Teich war und ist schon seit vielen Jahrzehnten ein beliebter Campingplatz. Am Bremer Teich wurden die Reste der Rucksackverpflegung bei schönsten Sonnenschein verzehrt. So gestärkt wanderten wir, zu den im oberen Hagental befindlichen, Neuen Teich hinunter.
Im gesamten Harz wurden bereits im Mittelalter Erze abgebaut. Da damals, neben der Muskelkraft und der Windkraft, nur die Wasserkraft zur Verfügung stand, wurden viele Teiche angelegt, um die Wasserkraft nutzen zu können. Ein Großteil der Teiche sind noch heute vorhanden und dienen neben der Trinkwasserversorgung vor allem dem Hochwasserschutz. Da die Teiche nicht unmittelbar an den Bergwerken angelegt werden konnten, musste das Wasser über Kanäle, Stollen und auch Holzröhren zu den einzelnen Bergwerken weitergeleitet werden. Das System der oft kilometerlangen Wasserversorgunganlagen nennt man Wasserregal. So gibt es ein Oberharzer und ein Unterharzer Wasserregal.
Vom Neuem Teich wanderten wir über einer Wegkreuzung. der Spinne, zu den Anhaltinischen Saalsteinen weiter. Als Gegenstück befindet sich auf der anderen Talseite des Kalten Tals der Preußische Saalstein. Direkt neben den Anhaltinischen Saalstein führte uns ein steiler Weg hinunter in das Kalte Tal.. Am Quarmbach der durch das Kalte Tal fließt, gelangten wir zu dem fünften und letzten Teich auf dieser Wanderung, dem Fischteich. Mit Ausnahme des Gondelteiches dienten die vier anderen Teiche, der Erzförderung. Kurz vor dem Restaurant Felsenkeller kamen wir noch an der Lessinghöhle vorbei. Dort wurde bereits im 12. Jahrhundert Flussspat abgebaut. Heute ist die Höhle, mit dem dazugehörigen Stollen, ein geschütztes Fledermausrevier. Nach rund 14 km endete die Wanderung bei schönstem Wanderwetter im Garten des Felsenkellers. Für die interessante Wanderung möchte ich mich bei dem Wanderleiter bedanken.
Lesenswerter Bericht!