Picca Dilly's on tour
Für den Dillinger Chorverband ein Aushängeschild, in der Umgebung bekannt, in Donaumünster aber ein Begriff: Die PiccaDilly’s! So ist jedenfalls der gute Besuch in der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ erklärbar, in der der moderne Chor mit einem rein geistlichen Konzert unter dem Dirigat des sympathischen Chorleiters Klaus Nürnberger „on Tour“ war. „Hallelujah“ wurde das Programm tituliert, wobei der Satz von Leonard Cohens erst mit der geforderten Zugabe zwei Konzertstunden beschloss. Begonnen hatte alles in der mit der violetten Vereinsfarbe illuminierten Pfarrkirche mit Johann Sebastian Bach’s Kantate „Wer nur den lieben Gott lässt walten“. Und dann wurde den begeisternd applaudierenden Zuhörern ein breites Spektrum interessanter, aber auch unterschiedlichster Chorliteratur geboten – immer unter der Prämisse zum Lobpreis Gottes, und das alles auch zur Freude des Hausherrn Pfarrer Karl Hagenauer.
Tiefes Vertrauen in Gott interpretierten die Sätze „Shine your light“ von Tore W. Aas und „Peace i will leave with you“, einem norwegischen Komponisten, wie überhaupt nordisch-christliche Literatur vom Chorleiter ins Programm genommen war. Dazu gehörten auch von Ola Gjeilo ‚“Evening Prayer“ und „Northern lights“, wobei der vierstimmige Chorsatz mit Klavierimprovisationen von Uli Weber virtuos „angereichert“ wurde. „Hear my Pryer“ von Henry Purcell musste in der vorgetragenen Form die Gäste einfach tief berühren. Zwar als gemischter Chor, aber völlig ungewöhnlich der Auftritt in einem stimmlichen Mix der Frauen und Männern ehrten die Picca Dilly‘s im „Ave Maria“ von Morten Lauridson die Gottesmutter, die beeindruckend im Altarbild über dem Chor stand. Der örtliche Kirchenchor, kürzlich erst mit der Palestrina-Medaille ausgezeichnet, konnte sich bei „Sicut Cervus“ Gehör über ein Werk des Namensgebers für Ehrungen langjährige Kirchenchöre verschaffen.
Passend zum Konzertmotto „flehten“ die Sängerinnen und Sänger in „Cantique de Jean Racine“ von Gabriel Fauré und versprühten gesanglichen Optimismus im fetzigen „He never failed me yet“ welches auch den Chorleiter solistisch glänzen lies. Mit gesteigertem Elan konnte der Chor mit „Hail Holy Queen“ aus Sister Act begeistern und animierte die Zuhörer. Ganz konträr dazu erklang Mozarts „Ave verum“ oder der musikalische Segenswunsch „“The Lord bless you und keep you“ von John Rutter. Dieser Komponist ermöglichte in „A clare benediction“ den Männerstimmen in Passagen zu glänzen. Die Beiträge „Here I am Lord“ von Lloyd Larson und „God so loved the World“ im Satz von Tore W. Aas untermalten mit Schlagzeug und Gitarre Christian Kempter und Jörg Lanzinger. Beide sorgten auch für ein eigentlich ungewöhnliches Zusammenspiel von Vibrafon und E-Zither, aber ein gelungenes Experiment zur Chorbegleitung. Gekonnt begleitete Eva Horner am Piano nicht nur das bekannte „You raise me up“ von Roger Emerson. Begeistert aufgenommen wurde selbst als Schlussakkord „I can tell the world“ von Moses Hogan. Mit diesem zeitgenössischen Spiritual kündigten die Moderatoren Angelika Miller und Gerhard Schmidt-Keitel bereits an, dass in die weiteren Konzertplanungen der 60 Sängerinnen, Sängern und Instrumentalisten die Pfarrkirche Donaumünster sicherlich wieder Eingang finden wird.
Bürgerreporter:in:Walter Ernst aus Tapfheim |
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