Festliches Kirchenkonzert unter musizierendem Himmel
Den musizierenden Himmel im Deckenfresko der Pfarrkirche St. Peter in Tapfheim erfüllten beim festlichen Kirchenkonzert Farina Mayrshofer und Peter Bader mit „himmlischen Klängen“. In seinen Begrüßungsworten stufte Pfarrer Karl Hagenauer den Konzertauftritt der beiden Spitzenmusiker als einen „besonderen Sonntag“ ein und das traf vor allem für die beiden Protagonisten auch zu. Mit Peter Bader kam der Organist der Augsburger Basilika St. Ulrich und Afra auf Vermittlung von Roberta Willi nach Tapfheim und gab zusammen mit seiner Kommilitonin aus Studienzeiten ein ausdruckstarkes Orgelkonzert, das zudem in außergewöhnlicher Kombination mit dem Saxofon von Farina Mayrshofer excellent ergänzt wurde. Applaus und verlangte Zugaben bestätigten den beiden Musikern die Qualität ihres Konzertes, wenngleich es einen bessern Besuch verdient gehabt hätte.
Zu Beginn und als Abschluss des Konzertes zeigten die beiden Interpreten mit Petit Suite Latine des Franzosen Jérome Naulais eine neuzeitliche Komposition, bei welcher der tänzerische Rhythmus der Orgel vom unaufdringlichen Spiel des Saxofons ergänzt wurde. Im mächtigen „Präludium und Fuge in F-Dur“ von Johann Peter Keller verlangte der begnadete Organist der Tapfheimer Orgel alles ab. Dem früheren Augsburger Domorganist Johann Speth widmete Bader in variantenreichen Abschnitten „Partite diverse sopar l’aria detta la Todesca. In weitere Auszügen aus den Schätzen der Orgelmusik brachte Peter Bader typischen Bach, freies Orgelspiel (Johann Pachelbel – Fantasia in C) oder Choralvariationen (Daniel Magnus Gronau – Ein feste Burg ist unser Gott) zu Gehör. Festliche Orgelmusik mit der Sonate in D-Dur von Franz Xaver Schnizer leitete zur unvergleichlichen Liebeskomposition von Edward Elgar „Salut d’amour“ über, ein „Liebesgruß“ von Orgel und Saxofon, mitunter im langsamen Walzerschritt.
Bader gelang es, als „Orgelfan“ die Klangpracht des Instruments voll auszuschöpfen, aber auch gleichzeitig die verschiedenen Musikepochen darzustellen. Der liebliche Charakter von Mozart’s „Andante grazioso“ aus dessen 9. Sonate lies Chorsänger schmunzeln, ist die Komposition doch Grundlage für den populären Chorsatz „Lasset uns singen“. Ihr ging die künstlerische Umsetzung von „Prélude“ von Gabriel Pierné voraus. In völlig anderer Tonart und konträrem Rhythmus erklang von Joachim Essig (*1958) „Waltz for Mozart“. Den weiten Bogen aus der barocken Musikepoche bis in die Zeit neuer Orgelmusik spannte Bader mit dem großen Halleluja, dem Psalm 150 von Toon Hagen. Auch Kirchenmusik, aber halt modern.
Dank gebührt allen, welche dieses außergewöhnliche Kirchenkonzert in Tapfheim ermöglichten, in erster Linie aber Peter Bader und Farina Mayrshofer, denen es meisterlich gelang, mit ihren Instrumenten zu begeistern.