Mit Gisela in Vorpommern - Stralsund.

Mit Gisela in Vorpommern - Stralsund.
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Schon von Weitem grüßt uns Stralsund mit seinen Kirchen, die das Stadtbild beherrschen. Schon 1525 trat Stralsund zum evangelischen Glauben über.
Wir sehen auf der linken Seite die Marienkirche, in der Mitte die Jakobikirche und rechts die Nikolaikirche.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt von Wallenstein belagert. Sie trotzte aber der Belagerung mit der Hilfe von Schweden und Dänemark. Nach dem 30jährigen Krieg folgte eine fast 200-jährige Zeit der Zugehörigkeit zu Schweden. Viele der Stralsunder haben noch heute ein Zusammengehörigkeitsgefühl mit Schweden. Als das schwedische Königspaar vor Jahren zu Besuch kam, sprach jeder von „unserem König“.

Am 6. Oktober 1944 wurde Stralsund bombardiert. Über 800 private Personen kamen zu Tode und die historische Altstadt wurde stark beschädigte. Am 1. Mai 1945 rückte die Rote Armee in Stralsund fast kampflos ein.

Während der DDR-Zeit wurden zahlreiche Plattenbausiedlungen errichtet, der historische Altstadtkern allerdings verkam. Es war ganz schlimm. Man kann es immer noch an allen Ecken und Kanten sehen. Die Kirchen wurden zu Lagerhallen umfunktioniert – zum Glück – deswegen sind sie auch noch erhalten. Ganze Straßenzüge waren Ruinen. Am schlimmsten sahen die Kaufmannshäuser aus der Hansezeit aus, die allerdings mittlerweile teilweise wieder wunderschön sind.

Es gibt eine Straße hier, die ich immer besucht hatte. Meinen Sie ich finde die wieder. Sie war in der Nähe der Marienkirche. Vielleicht habe ich heute Glück. Von Rügen aus haben wir mehr Zeit zur Verfügung als von Kühlungsborn.

Wirtschaftlich lebte die Stadt vor allem vom Schiffbau auf der Volkswerft, die Schiffe für die Sowjetunion baute.

Nach der Wende wurde 1990 Stralsund Modellstadt der Städtebauförderung in den neuen Bundesländern. Der historische Stadtkern mit dem Altstadthafen wurde sehr gut saniert. Auch das Umfeld der Plattenbausiedlungen Grünhufe und Knieper wurden verbessert. Seit dem Jahr 2002 ist Stralsunds Altstadt UNESCO-Weltkulturerbe.

Stralsund erhielt schon 1234 Stadtrechte. 1320 war die Stadtmauer fertiggestellt. Im 13. Jahrhundert bestand die Befestigungsanlage noch aus Erdwällen und Palisaden. Nach und nach wurden sie durch eine Steinmauer mit Türmen und Wehrgängen ersetzt. Große Abschnitte der Stadtmauer mit Wiekhäuser sind erhalten. Von den einst zehn Stadttoren, existieren nur noch das Knieper- und Kütertor.

Der erhaltene Teil der Stadtmauer wurde gründlich saniert und bietet einen imposanten Anblick.

Die Altstadt der Hansestadt Stralsund wird jedes Jahr von zahlreichen Touristen aus aller Welt besucht. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde im gesamten Stadtgebiet die historische Bausubstanz saniert. Viele Häuser wurden dabei vor dem Verfall gerettet. Heute ist die Altstadt mit vielen sanierten Bürgerhäusern, eine Augenweide. Von 812 denkmalgeschützten Häusern sind alleine 526 Einzeldenkmale.

Wir fahren zum Alten Hafen. Dort befindet sich das Oceanum und die Gorch Fock und unser Parkplatz. Dort wird der Bus stehen bleiben.

Zuerst werden wir die Karten holen für die Oceanumbesucher. Danach gehe ich mit den anderen Gästen in die Altstadt. Zuerst kommen wir zum Alten Markt mit seinem imposanten Rathaus.

Das Rathaus hat einen imposanten Schaugiebel. Direkt an da Rathaus schmiegt sich die Nikolaikirche.

Das Rathaus gehört zu den bedeutendsten Bauten der norddeutschen Backsteingotik und wurde 2004 umfangreich saniert. Es ist im Stil der norddeutschen Backsteingotik errichtete. Seine Anfänge stammen aus dem 13. Jahrhundert. Das Gebäude ist einer der bedeutendsten Profanbauten des gesamten Ostseeraums und das Wahrzeichen der Hansestadt Stralsund. Im Inneren des Rathauses befinden sich zwei Laubenhallen sowie eine Galerie, die sich über zwei Geschosse erstreckt. Hier ist auch die Büste von Gustav II. Adolf von Schweden zu finden, ein Geschenk der Gustav Adolf Stiftung Stockholm aus dem Jahr 1930 zur Erinnerung an den Aufenthalt des schwedischen Königs in Stralsund. Durch diese Laubenhallen werden wir gehen.

Die oft mit hohem privatem Engagement aufwändig sanierten Bürgerhäuser mit ihren typischen Giebeln prägen das Bild in den Altstadtstraßen durch die wir dann spazieren werden.

Drei große Backsteinkirchen prägen das Stadtbild.

Die Marienkirche ist eine dreischiffige Kirche mit Querhaus, westlichem Pseudoquerhaus, Chorumgang und Kapellenkranz. Die Basilkika steht am Neuen Markt und wurde 1298 erstmals erwähnt. Sie ist die größte Pfarrkirche der Hansestadt Stralsund. Sie gilt als ein Meisterwerk der Spätgotik im mitteleuropäischen Raum. Sie war, bevor 1647 durch einen Blitzschlag ihre 151 m hohe Spitze zerstört wurde, angeblich das weltweit höchste Bauwerk. Vom 104 Meter hohen Turm der Marienkirche bietet sich ein Blick über Stralsund, die Umgebung und Rügen.

Die Nikolaikirche ist die älteste der drei großen Pfarrkirchen der Hansestadt Stralsund. Sie wurde im Jahr 1276 erstmals urkundlich erwähnt. Ihren Namen erhielt die Kirche, welche am Alten Markt steht, nach Nikolaus von Myra, dem Schutzheiligen der Seefahrer. Sollte man unbedingt reingehen. .

Die Jakobikirche wurde im Jahr 1303 erstmals erwähnt und ist damit die jüngste der drei Stralsunder Pfarrkirchen. Sie wird gegenwärtig als Kulturkirche genutzt.

Diese drei imposanten Kirchen zeugen von einstiger Größe und Macht Stralsunds.

Die Gorch Fock 1 liegt in Stralsund vor Anker. 1933 wurde sie von der Werft Blohm und Voss in Hamburg gebaut. Die Bauzeit betrug 100 Tage. Am 02. Mai 1933 lief sie vom Stapel und wurde in Dienst gestellt für die Reichsmarine. Neun Offiziere und 56 Unteroffiziere bildeten die Stammmannschaft. 198 Seekadetten fanden Platz auf der Bark.
Stralsund wurde 1935 der Heimathafen des stolzen Segelschiffes.
Im Frühjahr 1945 näherten sich die russischen Truppen Stralsund. Die Bark wurde aus dem Hafen zu einem Liegeplatz im Strelasund geschleppt.
Im April 1945 wurde das Schiff außer Dienst gestellt. Als die Rote Armee näherkam und Chaos in Stralsund und auf den Zufahrtsstraßen ausbrach, beschloss man die Gorch Fock zu versenken, um sie nicht dem Feind in die Hände fallen zu lassen. Nachdem am 30. April 1945 die Rote Armee in Sichtweite der Gorch Fock stand und aus panzer beschossen, wurde die Bark durch Zündung von Sprengstoff versenkt. Zu diesem Zeitpunkt waren Takelage und Rumpf durch den Beschuss der Roten Armee schon leicht beschädigt. Die Versenkung erfolgte um 14 Uhr.
Die Gorch Fock lag nun im Strelasund und war mit stehenden Masten noch gut sichtbar.
Wie ging es nun weiter mit der Gorch Fock? Wie der Krieg ausging wissen wir ja alle.
Stralsund kam unter sowjetische Besatzung und die Gorch Fock wurde der Sowjetunion als Reparationsleistung zugesprochen. 1947 wurde sie zur Neptun Werft nach Rostock geschleppt. Sie wurde gesäubert, repariert und erhielt 1949 den Namen Tovarish, was Genosse heißt.
Ab 1951 stand sie im Dienst als Segelschulschiff der sowjetischen Marine. 1957 unternahm sie eine Weltreise.
Nachdem 1991 sich die Sowjetunion auflöste wurde das Schiff Eigentum der Ukraine.
Der Ukraine fehlte das Geld zur Restaurierung der Bark und der Verein „Tell-Ship-Friends“ e. V. konnte 1999 das Schiff nach Wilhelmshaven holen.
Seit 2003 liegt die „Gorch Fock“ als Museumsschiff in Stralsund und wird nach und nach wieder rekonstruiert.

Bürgerreporter:in:

Gisela Görgens aus Quedlinburg

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