Palmsonntag auf der Wies
Hosianna schallte es Jesus am Palmsonntag bei SEINEM umjubelten Einzug in Jerusalem entgegen: der hebräische Fleh- und Jubelruf an Gott oder König Hilf doch!
Wann hatte es die Welt wohl nötiger, als gegenwärtig, sich wieder darauf zu besinnen, dass es in SEINER Hand liegt, wir SEINER Hilfe bedürfen und es keineswegs selbst mehr aus eigener Kraft schaffen?
Volksfrömmigkeit und Glaubens-Tradition folgend fanden sich die Gläubigen 10.45 an der Wies-Kapelle ein, wo Wieskurat Florian Geis die Weihe der Palmbuschen vornahm.
Er erinnerte sich an seine Zeit in Augsburg, St. Georg, wo stets ein lebender Esel zur Palmsonntag mitgeführt wurde.
In seiner erstmaligen Feier auf der Wies hätte er dies gerne fortgesetzt, doch fand sich kein umgängliches Grautier, weshalb – so schmunzelte der Bischöfliche Geistliche Rat – er nun die Prozession selbst anführe!
Die Wildsteiger Weisenbläser spielten zu Beginn der Zeremonie Öffne die Tore, Jerusalem, grüß IHN mit Palmen nach der Melodie von Lobe den Herrn. Kyrie-Rufe und das Lukas Evangelium 19, 28 – 40 vom Einzug in Jersusalem folgten, ehe sich die Palmsonntags-Prozession zum Gottesdienst beim Geißelheiland auf der Wies begab.
Diakon Armin Eder als Erzähler, Wieskurat Florian Geis als Jesus und Mesner Antoni Riedel für diverse Stimmen trugen nach den Lesungen die Leidensgeschichte vor.
Wieskurat Geis stellte in seiner Predigt die Aspekte von Kara als trauriger Woche heraus.
Wir kennen Arbeits-, Urlaubs- und über Corona Quarantäne-Wochen, doch Nichts reicht an die Hl. Woche, die besonderste des Jahres heran.
Floskeln, wie von Politik und auch Klerus zu erleben, zählen nicht, sondern alleine die Tat und davon ist die der Erlösung durch das konsequente Handeln des HERRN die größte der Weltgeschichte.
Das Triduum sacrum – Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersonntag – zeigt, dass Ostern eben nicht vor Ostern ist, auch wenn jährlich wiederkehrend, da es für unser Heil steht.
In dankenswerter Weise legte der Prediger den Finger in die Wunde des synodalen Weges, der den Machtmissbrauch durch seine Themen- und Schwerpunkt-Orientierung eher verstärkt, denn ihm entgegenwirkt.
So ist es Wieskurat Geis ein, von Herzen kommendes Anliegen, dass das Triduum sacrum komplett auf der Wies gefeiert wird, also auch der Gründonnerstag nicht wie bisher nur in Steingaden. Damit lebt als Zeichen demütigen Priesterdienstes auch die traditionelle Fußwaschung wieder auf.
Die Wildsteiger Weisenbläser, als der Wies besonders verbundenes und in ihr beheimatetes Ensemble spielten zum Zwischengesang Ist wohl eine schöne Zeit, das Heilig, heilig, heilig aus der Deutschen Messe von Franz Schubert zum Sanctus, den Antoni Choral o göttliche Liebe zur Hl. Kommunion und die Sonntagsweis zum Auszug.
Organistin Kristina Kuzminskaite, in Gedanken viel beim Krieg in der Ukraine, also nahe der litauischen Heimat, sorgte für Gänsehaut pur, als sie ihre Version des Vater unser im Wechselgesang mit Wieskurat Geis zu Gehör brachte und echte Engelsstimme von der Empore erklang.
Ostern ist nicht ein Fest der Kirche, es ist das Fest schlechthin, hält die Wieskuratie in ihrem Flyer zur Karwoche und Ostern fest.
Es ist das Fest aller Feste, da im Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Gott SEIN Heilswerk vollendet. Es ist das Fest unserer Zukunft, Bestimmung und Erlösung, derer wir uns als Christen erfreuen können.
Ostern ist die Bestätigung Gottes, dass wir vor Nichts Angst haben müssen und wir auf SEINEN Wegen zum Heil geführt werden.
Deshalb werden die Osterfeierlichkeiten auch nicht nur irgendwie begangen, sondern im Triduum sacrum, den Hl. Drei Tagen, der Weg Jesu mitgegangen, vom Abendmahl über Kreuzigung und Tod bis hin zu jener Nacht, in der ER die Dunkelheit des Todes durch SEINE Auferstehung durchbricht.
Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
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