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Ey, Alter? Ehret das Alter!

  • Nun aber bitte die Augen richtig aufmachen! Foto u. Bearbeitung: Christel Prüßner, Hannover (2012)
  • hochgeladen von Christel Pruessner

Ey, Alter? Ehret das Alter!

Innerhalb weniger Augenblicke bin ich jüngst mehrere Male mit der Klassifizierung „Alter“ in Berührung gekommen. „Ich bin aber doch auch schon alt!“, sagte eine Erstklässlerin zu ihrer Mutter. Die Begegnung wenige Minuten später war dann die Clique im Linienbus, Schulschluss, man sucht sich einen Platz auf den lauschigen hinteren Bänken. „Ey Alter, wo hast Du denn das Teil da her?!“ Doch Moment mal, da war doch soeben gar kein männliches Wesen an mir vorbeigerannt, alle waren so um die 14 oder 15 Jahre alt. Alter? Dann sitze ich in einem Gemeindehaus. Jeder kennt nur zwei oder drei aus der großen Runde im Saal, das Thema hat wieder einmal zusammengeführt. Da beugt sich mein Nachbar zu mir und meint: „Wenn ich mich so umschaue, eigentlich doch nur alles alte Semester hier, bis auf zwei oder drei Ausnahmen. Wie alt sind Sie eigentlich? Das wüsste ich doch zu gerne, so jung wie Sie aussehen!“ Alte Semester? „Ehret das Alter!“ – Warum habe ich eigentlich nie gefragt, welches Alter geehrt werden sollte oder warum ausgerechnet nur das Alter? Denn schaue ich mich um bei den genannten Generationsbeispielen, dann verdient genau genommen jede Generation die eingeforderte Ehre. Wer hat mir vor 30 Jahren in aller Ruhe gezeigt, wie das Entwickeln eines Negativfilmes funktioniert, dazu auch alle anderen technischen Fertigkeiten in der Dunkelkammer? Ein Jugendlicher, 15 Jahre jünger als ich. Wem verdankt der weltgewandte und weit gereiste Vater die Entdeckung, dass hinter dem eigenen Haus eine riesige Welt des Mikrokosmos zu entdecken ist? Allein der Neugier seiner kleinen Tochter. Wen kann ich fragen, wie bestimmte menschliche Verrücktheiten im Zusammenwirken zwischen Vereinsmitgliedern in den Griff zu bekommen sind? Den lebenserfahrenen Menschen, der mir schon 20 Jahre voraus ist. Ehret das Alter, wie es Euch begegnet – auch das der Kinder – oder mit Jesus Christus gesprochen: „Wenn ihr dem Himmel näher kommen wollt, dann werdet wie Kinder!“ Denn Kinder kennen ihren persönlichen Wert und wissen auch den Wert des Anderen unbefangen zu achten.

abgedruckt in "DEISTER ANZEIGER" 16.03.2012
LKDA Seite 6 Ressort: SPR

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4 Kommentare

Schön und gut, aber die vielseitigen Lebenserfahrungen der "Alten" können sich die Jüngeren eben nicht theoretisch aneignen. Der Wiederaufbau Deutschlands nach dem Krieg geht auch nicht auf das Konto der Jugend, die wir damals waren, sondern ist den damaligen "Alten" zu verdanken - im positiven und negativen Sinn.

@Hans-Rudolf: Stimmt und stellt auch keinen Widerspruch da. Denn wenn erst einmal alles in Scherben liegt, dann müssen die Wurzeln desalten mit den Erfahrungen erst einmal wieder ausgegraben werden.
Dennoch war auch in der Zeit (nach Kriegen) beide Seiten lernend voneinander aufeinander angewiesen, junge wie alte.

Es gibt ein schönes Beispiel, das wir vor "hunderten von Jahren" in Hannovers Bahnhofstraße mit erlebten. Der erste EC-Geldautomat im öffentlichen Straßenraum in Hannover. Selbst an einem Sonntag eine sleine soziale Wartegemeinschaft davor stehend. Eine ältere Frau staunt erst über die Schlange vor dem scheinbaren Nichts und zieht einer Geldscheine aus dem grauen Kasten in der Wand. "Kann man da Geld gewinnen?" - sie verstand einfach nicht, dass die Leute sich da Geld vom eigenen Konto abholen wollten. - Wer wird mir vielleicht schon in 15 Jahren erklären, dass ich das Kabel da von meinem Computer auf dem Wohnzimmertisch bitte für die Diagnose an mein Herz führen soll, damit der Arzt in der 50km entfernten Kreisstadt seine Diagnose stellen kann?

Ja, richtig, ich kann auch nur den PC bedienen, ohne wirkliche Kenntnisse seines Innenlebens zu haben - in Gegensatz zu meinem Sohn.

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