Aus einer Terrine gelöffelt!
AIs einer Terrine gelöffelt!
Am vergangenen Samstag war ich bei dem Trubel tatsächlich in der Stadt - Fußballspiel, Karneval und Cebit-Messe. Und zum Mittag wollte ich oben in dem einen Kaufhaus nur schnell mit einem Teller Eintopf meinen kleinen Hunger stillen. Ich finde einen freien Tisch, auf dem ich das Tablett mit der Terrine abstellen kann. Die Suppe duftet schon verführerisch. Ich hänge meine Jacke über den Stuhl, stelle meine Handtasche neben genau diesen Stuhl, will mich setzen, da bemerke ich: Besteck vergessen. Puh. Also noch mal in den Servicebereich und einen Löffel holen.
Als ich zum Tisch zurückkehrte, saß da doch tatsächlich einer jener Afrikaner, schwarzes Kraushaar, bunt gekleidet wie ein Paradies-vogel - und löffelte die Suppe.
Zuerst schaute ich ganz verdutzt; denn aber besann ich mich, lächelte den Afrikaner an und begann, meinen Löffel zusammen mit dem seinen in den Teller zu tauchen. Wir aßen gemeinsam. Nach der Mahlzeit, die Schüssel war leer - unterhalten konnten wir uns nicht, denn der Afrikaner lebte in einer Sprache von der ich gar nichts verstand – der aber stand auf – ging zu dem Tresen – kam mit zwei Tassen Kaffee zurück und stellte eine vor mich auf – ganz klare Sache, er spendierte mir diese eine Tasse. Als er ausgetrunken hatte, verabschiedete er sich höflich mit einer eindeutigen und freundlichen Geste.
Ich wollte nun aber auch gehen und griff neben meinen Stuhl zur Tasche – nichts da! - Also doch ein gemeiner, hinterhältiger Spitzbube. Ich hätte es mir doch gleich denken können - Gemeinheit! Enttäuscht und vor Wut rotem Gesicht schaue ich mich um. Er ist spurlos verschwunden.
Doch da am Nachbartisch, was entdecke ich da? Der Tisch ist unbesetzt, Eine Terrine mit Suppe, inzwischen kalt geworden. An der Lehne des Stuhls hängt meine Jacke und neben dem Stuhl steht meine Handtasche.
Bürgerreporter:in:Christel Pruessner aus Dersenow |
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