Wolfgang Klemmt: Ratsherr mit Zivilcourage

... Springer Verwaltung kommt aus Schlagzeilen nicht raus ...
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Dass der Springer SPD-Ratsherr Wolfgang Klemmt sein Mandat niedergelegt hat, ist konsequent. Wer Klemmt im Straßenwahlkampf im letzten Jahr kennengelernt hat, weiß, dass er kein Dampfplauderer ist. Er vertrat glaubwürdig seine Überzeugung, dass in der Finanzpolitik der Stadt Springe erhebliche Defizite zu beseitigen seien. Daran wolle er konstruktiv mitwirken, so seine Botschaft.

Wer ihm wegen seines Rücktritts Unsportlichkeit vorwerfen will oder gar unterstellt, er habe die Flinte ins Korn geworfen, dürfte auf dem Holzweg sein. Sein couragierter Rücktritt ist vielmehr als vorbildlich und zukunftweisend zu werten, denn ein weiteres Verharren im Amt hätte wohl geheißen, mit den „Wölfen“ heulen zu müssen.

Das eigentliche Problem wird nicht zuletzt durch den Artikel in der NDZ am 25. September „Großes Bedauern über Klemmts Rücktritt“ deutlich: Danach könnten die Ratsmitglieder keine Sacharbeit leisten, da die Verwaltung „viel zu häufig“ Daten und Zahlen schuldig bleibe. Das ist an sich nichts Neues. Es scheint, die übrigen Ratsdamen und Ratsherren haben sich daran gewöhnt und geben sich, zwar unter Murren, mit den Informationsbruchstücken zufrieden.

Es dürfte aber hohe Zeit sein, dass die Ratsmitglieder sich nicht mehr länger von der Verwaltungsleitung der Stadt Springe vorführen lassen. Die Springer Bürger haben ein Recht darauf, das die gewählten Mandatsträger uneingeschränkte Informationen von der Springer Verwaltung bekommen. Kuschen bringt uns alle in diesen schwierigen Zeiten genauso wenig weiter wie vertuschen oder verschleiern. Die Kommunalverfassung regelt die Zusammenarbeit zwischen Rat und Verwaltung. Ein folgerichtiger Schritt des Rats wäre es also, die defizitäre Informationspolitik der Verwaltung mittels einer Dienstaufsichtsbeschwerde bei der Region grundsätzlich überprüfen zu lassen, denn so darf es nicht weitergehen.

Bürgerreporter:in:

Friedrich Schröder aus Springe

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