Wer soll das bezahlen … wer hat soviel Geld? (1)
Heiliger Stankt Florian …
Straßen kaputt. Fußwege löcherig. Geld für energiesparende Maßnahmen gibt es nicht. Die Feuerwehr, deren Bereitschaft jeder einzelne Bürger so dringend braucht, konnte keine Übungsfahrten mehr machen, weil kein Geld für Sprit da war. Nachts werden die Straßenlichter abgeschaltet – um Geld zu sparen. Das sind nur einige Beispiele unseres verwaltungspolitischen Alltags und kein Scherz. Wie steht es wirklich mit unseren Finanzen?
Die Uhr auf dem Glockenturm am Oberntor ist noch nicht auf fünf vor zwölf stehen geblieben. Und noch stehen die Regionsrechnungsprüfer nicht vor der Rathaustür. Aber an der Haller braut sich was zusammen. Die Bürger bekommen die Haushaltsmisere immer nur dann mit, wenn unspektakuläre Maßnahmen helfen sollen, Haushaltslöcher zu tarnen. Am Beispiel Feuerwehr wurde das im letzten Jahr deutlich, wie kritisch schon im letzten Jahr die Springer Haushaltslage gewesen sein musste.
Die Stadtkasse schien zu brennen. Geld wurde zur Asche der Politik. Aber wer - natürlich metaphorisch gesprochen - sein Haus selbst anzündet, darf nicht erwarten, dass die Freiwillige Feuerwehr spritzig zum Brandherd tatüüü, tataaa, tatüü, kommt. Und hier kommt Otto Waalkes Feuerwehrsketch ins Spiel:
Notruf 112, Tip, tip,tippp:
„Düüt … düüt … düüt, klick“
Ein Voicecontroller meldet sich mit monotoner Stimme:
„Guten Tag, hier spricht die automatische Telefonzentrale der Freiwilligen Feuerwehr Springe.
Wenn Sie sich bei uns bewerben wollen, sagen Sie laut und deutlich 1.
Wollen Sie Eintrittskarten zum Konzert der Freiwilligen Feuerwehr reservieren, dann sagen Sie laut und deutlich 2.
Wollen Sie einen Brand melden, sagen Sie laut und deutlich 3.“
„Dreiiii!!!!“.
„Wenn es sich um einen Garagenbrand handelt, sagen Sie laut und deutlich 1.
Wenn es sich um einen Kellerbrand handelt, sagen Sie laut und deutlich 2.
Wenn es sich um einen allgemeinen Brand handelt, dann sagen Sie laut und deutlich die Natur des allgemeinen Brands.“
… „Die Stadtkasse brennt!!!!“ .....
Der Sprachcomputer monoton:
„Tut uns leid. Wir können die brennende Stadtkasse zurzeit nicht retten. Dazu fehlt uns es an Übungseinsätzen, die wir mangels Benzingeld nicht fahren konnten. Bitte löschen Sie das Feuer selbst.“
Sketch? Fakt? Fiktion? Dass der Feuerwehr Springe das Benzingeld für Übungsfahrten gestrichen wurde, war keine Zeitungsente, sondern Fakt und es stand in der Presse. Also war es wahr. Da drängt sich doch gleich die Frage auf, warum musste es mit den Stadtfinanzen überhaupt soweit kommen, dass sogar die für unser Gemeinwesen so wichtige Feuerwehr ihre Übungen einschränken musste? „The answer my friend is blowing in the wind.“
Fortsetzung folgt.
Bürgerreporter:in:Friedrich Schröder aus Springe |
9 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.