Wahlkampf mit verdrehtem Realitätssinn

Wahlkampf findet kaum statt. Zwar stehen freitags in Springe einige Unentwegte. Rot, Gelb und Grün. Schwarzes ist kaum auszumachen. Aber was haben uns die Politiker zu sagen? Was können wir sie gefälliges fragen, was könnte ihnen gefallen? Stellt man unbequeme Fragen, wird abgewiegelt. Insbesondere, wenn es um die Methangasfabrik am Schwarzer Koppelweg geht. Das ist so, wenn ihr keine Atomkraftwerke wollt, kommt ihr an Biogas nicht vorbei, wird von links nach rechts martialisch trompetet.

Es ist zum Haare ausreißen, wenn man denn noch genügend davon hätte. Wahlkämpfe habe ich anders in Erinnerung. Auch in Kommunalwahlkämpfen darf es ruhig zoffen. Aber in Sachen Gasfabrik in Springe ist man sich parteienübergreifend einig. Diese Politiker sollten sich allerdings über eines sicher sein: Noch steht die Gasfabrik nicht!

Weiter: Viele Wahlplakate haben irgendetwas mit Zukunft zu tun. Ich werde in Zukunft dafür sorgen, dass …. Alles Humbug. Auf großen Postern tönt es laut: „Für stetig frischen Wind….Weil wir hier zuhause sind.“ Da blicken drei Kinder hoffnungsfroh und mit großen Augen in die Zukunft. Sind das etwa Kinder, die an Harmsmühlenstraße und Schwarzer Koppelweg wohnen? Sind die Fotos auf der Liegewiese am Schwimmbad aufgenommen worden? Das, liebe Leser, ist verdrehter Realitätssinn. Wer solche semantischen Hilfsmittel braucht, ist schon verloren, will nicht gerettet werden.