In Springe-Umland kocht das Blut
Springe (ali). Der Unmut unter den Bürgern wächst. Springe-Kernstadt muss man, bei allen anstehenden Problemen, in der Zeit vor der Gebietsreform zurückdrehen, man muss so die Dinge sehen und handeln, als gäbe es den Altkeis Springe noch. Dann ist das, was die Politik, insbesondere die Region Hannover, den Bürgern zumutet ein Stück aus dem Tollhaus.
Thema Krankenhausschließung und Windenergiepark
Das Krankenhaus, über die Situation wurde hinlänglich berichtet, soll geschlossen werden. Alle aufgezeigten Alternativen sind von den Bürgern s so nicht hinnehmbar. Man will kurze Wege, wenn es einen Notfall gibt und man will nicht hinnehmen, dass die Kernstadt mit ihren ohnehin spärlichen Einrichtungen noch weiter ausblutet. Außerdem steht die Gründung eines Windenergieparks im Raum Eldagsen/Hallertal an, obwohl es bereits genügend WKA auf dem Medefelder Berg, in der Feldmark Bennigsen, Gestorf, Adensen-Hallerburg gibt. Auch in der Umgebung von Jeinsen können sich Planer einen Windenergiepark vorstellen. In einem früheren Artikel heisst es dazu - ich zitiere - "...Erstes Ziel ist es, dass ein Teil des Areals im Regionalen Raumordnungsplan (RROP) als sogenanntes Windvorranggebiet festgelegt wird. Die Region Hannover muss den RROP bis 2015 neu gefasst haben. Die Eldagser sehen sich dabei gut aufgestellt. Denn: „Wir können mit der ganzen Fläche handeln“, sagte Jäntsch..."
Mit der ganzen Fläche?- Da wird weder das Interesse der Bürger aus Alvesrode, Eldagsen, Mittelrode, Völksen und Springe berücksichtigt. Allein, es werden rund 200 Hektar Fläche angepriesen auf denen - im schlimmsten Fall - 50 Windräder mit je 200 Meter Höhe stehen könnten. Zur Beruhigung wird angesagt, das erst einmal 28 Windkraftanlagen denkbar wären. Die schöne Landschaft wäre zerstört, hier in diesem Gebiet im Umland der Kernstadt wird dann wohl kaum noch jemand Wohnraum suchen.
Stromtrasse Südlink
Das ist noch alles: Auch die Stromtrasse von Norden nach Bayern - obewohl die Bayern das gar nicht benötigen und wollen - soll an Bredenbeck (am Ruheforst) vorbei mit einer 100 Meter breiten Schneise am Sportgelände Völksen, vorbei durch das Hallertal bis zum und durch den Osterwald führen. Die Masten werden rund 90 Meter hoch sein und es ist eine Gleichstromtrasse. Jeder, der die Funktion eines elektrischen Gleichstrom- Weidezauns kennt, weiss, dass Kühe und Pferde nicht dicht an Zaun stehen, weil sie den Strom spüren. Also wird späterhin die teilweise Nutzung als Viehweide unter der Trasse nicht denkbar sein. Gleichwohl spricht auch niemand darüber, wie es mit Elektrosmog und evtl. Schäden für Menschen und Wildtieren aussieht. Alles egal, Hauptsache es fließt Geld!
Die Bayern, denen angeblich die Trasse am meisten Nutzen bringen soll, sagen derzeit ganz deutlich, dass sie zur Sicherung ihrer Wirtschaftskraft vorrangig Kohle- und Gaskraftwerke forcieren. Denn: Wenn auch nur ein Mast auf der Trasse zerstört würde, könnte es sein, das in Bayern die Lichter ausgehen. Das Lied "Alle Räder stehen still, wenn Dein starker Arm es will", kann dann ganz leicht sinngemäß umfunktioniert werden.
Stellungnahme der Bayer. Staatsregierung
Die Pressestelle der Bayer. Staatsregierung meint zu dem Thema: - ich zitiere - "...1. Die Energiewende in Bayern ist erfolgreich. In keinem anderen Bundesland verläuft der Ausbau der erneuerbaren Energien so erfolgreich wie im Freistaat.
2. Die Energiewende umfasst jedoch mehr als den Ausbau der Erneuerbaren. Um die Versorgungssicherheit auch nach Abschalten des letzten Atomkraftwerks zu garantieren, brauchen wir jederzeit verfügbare Kraftwerksleistung.
3. Weil sich jedoch konventionelle Kraftwerke derzeit nicht wirtschaftlich betreiben lassen, setzt sich das bayerische Wirtschaftsministerium auf Bundesebene dafür ein, dass diese nicht nur für den produzierten Storm, sondern für ihren Beitrag zur Versorgungssicherheit entlohnt werden (sog. Kapazitätsmechanismen). Gaskraftwerke wären dann wirtschaftlich.
4. Über die Frage, wie nach dem Abschalten des letzten Atomkraftwerks die Versorgungslücke in Bayern geschlossen werden kann, startet die bayerische Wirtschaftsministerin einen Dialogprozess mit Vertretern der Wirtschaft, Verbänden, Bürgerinitiativen, Netzbetreibern und Experten..."
Da stellt man sich doch die Frage, weshalb man Planungen, Kosten hinnimmt und trotz alledem die Trasse bauen will. Zu Lasten einer schönen Landschaft, zu Lasten der Bürger, die schon in großer Zahl dagegen protestieren. Man fragt sich, warum es Politiker darauf anlegen, so viel Gegenwid zu bekommen. Offensichtlich sind sie es selbst über, weiterhin politisch aktiv zu bleiben, denn ganz klar: Bei der nächsten Wahl werden die Kreuze anders als bisher gesetzt werden!
Bürgerreporter:in:Achim Linck aus Springe |
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