Biogasanlage – (Un)Wort des Jahres: Springer Plan weiter unter der Lupe – Widersprüche möglich
Die umstrittene Methangasfabrik in Springe bleibt weiterhin im Fokus. Für die IG Schwarzer Koppelweg ist nach Auskunft der Sprecher Mathias Lange-Gandyra und Olaf Klemm das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Klar ist, dass die IG mit ihren Aktivitäten im letzten Jahr viel erreicht hat. Der Auflagenkatalog der Immissionsschutzrechtlichen Genehmigung ist lang. Bis zum 24. Januar liegt die Genehmigung im Gewerbeaufsichtsamt Hannover sowie im Bauamt Springe aus. Widersprüche können eingelegt werden.
Die Auflagen für den Bau und Betrieb der Gasfabrik sind zwar streng, aber nach Auffassung der IG noch nicht weitreichend genug. Den Betreibern werden zu viele Ermessenspielräume eingeräumt. Die IG hat die Immissionsschutzrechtliche Genehmigung auf Schwachstellen hin abgeklopft und eine Reihe von Widersprüchen formuliert, die bei malaga59@t-online.de angefordert werden können. Gerade was den Brandschutz, die Objektsicherheit, den Gewässerschutz, die Arbeitssicherheit und den Immissionsschutz angeht, muss nach Auffassung der IG deutlich nachgebessert werden.
In Neustadt am Rübenberg dürfte solch eine Diskussion gar nicht erst eskalieren. Dort scheitert der Plan, große Methangasfabriken zu bauen, am Votum von Rot-Grün. Der Landkreiszeitung Garbsen/Neustadt vom 10. Januar zufolge wird die Stadt weitestgehend von der weiteren Nutzung von Biomasse zur Energiegewinnung abrücken. Zunächst wolle man Leitlinien entwickeln, die zum Beispiel die Nutzung der Abwärme oder die Verkehrsbelastung beim Rohstoffverkehr kritisch unter die Lupe nehmen.
An dieser Weitsicht mangelte es der Springer Verwaltung und den Politikern. Zwar steht im Städtebaulichen Vertrag, dass vor Baubeginn der Methangasfabrik Schwarzer Koppelweg 55 Prozent der Abwärme zur Nutzung unter Vertrag stehen müssen. Gleichwohl steht das lediglich auf dem Papier, das bekanntlich geduldig ist. Zwar hat der DRK-Blutspendedienst eine Absichtserklärung abgegeben, ansonsten ist man sich in Rat und Verwaltung unsicher, wo man die Abwärme lassen könne. Allein der chronische Geldmangel der Stadt dürfte kostspielige Installationen zur Wärmeverteilung nicht erlauben. Was bleiben wird, ist „heiße Luft“ über Springe. Denn die Abwärme wird die Umwelt aufheizen und das Klimaschutzprogramm der Stadt Springe dürfte das Papier nicht wert sein, auf dem es geschrieben steht.
Bürgerreporter:in:Friedrich Schröder aus Springe |
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