Bald wird kein Kraut mehr dagegen wirken
Chemie in der Massentierhaltung ist zur Zeit beherrschendes Thema in den Medien. Reportagen aus Geflügelmastbetrieben zeigen abstoßende Bilder von Tieren, die gewiss nicht glücklich sind. Masthähnchen, die normal aufwachsen, brauchen bis zur Schlachtreife rund sechs Monate. Die Turboställe stoßen alle drei Wochen fast bewegungsunfähige, fast federlose und quasi deformierte Kreaturen aus, die aufgrund ihres angefütterten Körpergewichts kaum auf ihren unterentwickelten Beinen stehen können.
Während die Freilandhaltung des Geflügels gesunde Tiere wachsen lässt, kommen die eingestallten Tiere ohne die „pflegende und hegende“ Hand der Massentierhalter nicht aus. Zu groß ist die Infektionsgefahr in den Ställen, auch wenn sie nach jeder „Entladung“ gereinigt und desinfiziert werden. Mittlerweile ist nachgewiesen, dass gut 85 Prozent der gefangenen Kreaturen Antibiotika mit dem Futter erhalten. Bis zu dreimal in ihrem kurzen Leben werden sie auf diese Weise vor möglichen Infektionen geschützt, nur um den Ertrag zu steigern.
Die Bilder, die das Fernsehen zeigt, dokumentieren, wie Experten von Landwirtschaftskammern in Schutzanzügen mit großen Füßen zwischen den winzigen Federlingen stehen. Was wollen sie damit beweisen? Dass das Federvieh gesund ist und unbesorgt gegessen werden kann? Wer soll glauben, dass in der kurzen Lebenszeit dieser Tiere die Infektionsblocker abgebaut sind? Dass nichts mehr im Fleische ist, was Grund zur Sorge bereiten müsste?
Zwar heißt es, dass man Geflügelfleisch aus Massentierhaltung unbesorgt essen könne, wenn man es „anständig“ brät oder kocht. Aber was ist anständig? Muss ich das Fleisch kochen, bis es vom Knochen fällt? Es ist zweifelhaft ob solche Tipps helfen, neues Vertrauen in Fleisch aus Massentierhaltungen zu entwickeln. Zu sehr nagt der Zweifel: „Wenn ich jetzt ein Hähnchen esse, werde ich dann Multiresistent?“ Denn viele der Antibiotika, mit denen Geflügel gefüttert wird, sind mit jenen verwandt, die auch in der Humanmedizin eingesetzt werden. Die potenziellen Wechselwirkungen dürften sich ganz sicher nicht gesundheitsfördernd für die Menschen sein. Die Gefahr ist nicht von der Hand zu weisen, dass wir eines Tages Infektionen schutzlos ausgeliefert sind.
Welche Kräuter können dann noch helfen?
Was ganz sicher hilft, ist den Konsum von Produkten einzuschränken, deren Herkunft unzweifelhaft auf Massentierhaltungen zurückzuführen ist. Die Preisschilder sagen mehr als tausend Worte.
> "Sicher kann man nur sein, wenn man direkt vom "echten" Bauern Hühner kauft, die tatsächlich noch - wie früher - tagtäglich Freilauf haben."
Seit wann benutzt der keine Medikamente, wenn seine Viecher das brauchen? Und in der Freilandhaltung kommen die Tiere sogar schneller mit Erregern in Kontakt.
Und Freiland bedeutet z.B. auch mehr Schadstoffe aus Luft und Boden (und die sind oft arg belastet).
Was die Nährstoffe betrifft, gibt es kaum Unterschiede.
Bleibt ein wenig Umweltschutzgedanke (aber Bio verbraucht auch wieder mehr Fläche, Wasser, usw.) und der Tierschutzgedanke (der aber für die Armen Luxus ist).