FFF Rastert aus
Es steht in der Zeitung, also ist es wahr. Gleichwohl ist es kaum zu glauben, was sich die Aktivisten von FFF noch erlauben wollen. Ihre Grundidee, fürs Klima zu kämpfen, ist ja in Ordnung. Doch überdies scheinen sie neuerdings zu einer „Verbotsbewegung“ zu mutieren.
Ihrem Anspruch, weltoffen zu sein, leisteten sie nun einen Bärendienst: Die FFF lud die Musikerin Ronja Maltzahn, die am heutigen Freitag in Hannover während des FFF-Klimastreiks auftreten sollte, kurzerhand aus. Der Grund? Sie trägt ihre langen braunblonden Haare geflochten wie Rastalocken.
Aus FFF-Kreisen heißt es weiter: „Schwarze Widerstandsymbole hätten auf weißen Köpfen nichts zu suchen.“ Nach Meinung der Klimaschützer sollen „weiße“ Menschen keine Rastalocken tragen, das sei eine kulturelle Aneignung. Ist diese plumpe Verallgemeinerung nicht Rassismus pur?!
Rastafari, häufig zu Rasta abgekürzt, ist eine in Jamaika in den 1930er Jahren entstandene und weltweit verbreitete Bewegung, Subkultur und Glaubensrichtung, die dem Christentum entsprungen ist. Im Wortschatz der Rastas steht „Babylon“ für Sklaverei, Unterdrückung und Rassismus. Ihre Gottesdienste sind informelle Zusammenkünfte, in denen die Anwesenden ihre Geschichtsinterpretation diskutieren. Dabei wird Marihuana geraucht, um Geist und Seele zu öffnen.“ Die Überlieferung sagt, dass verfilzte Frisuren beispielsweise am Hof der Königs Christian IV von Dänemark und Norwegen (1577-1648) en vogue waren. (Quelle: auszugsweise Wikipedia)
In letzter Zeit wurde viel über Freiheit gesprochen. Und zur Freiheit gehört, dass ich mir die Haare auch ohne Hintergedanken frisieren kann, wie ich es will. Und wenn Frauen und auch Männer glauben, ihnen würden dünne Zöpfe aus langen Haaren (Rastalocken) besser stehen als Dauerwelle oder Messerhaarschnitt, dann dürfen sie das wohl ohne Ressentiments tun. Das ist ihre Freiheit, ihr gutes Recht.
Achtung: Bitte nicht verallgemeinern.
Die hannoversche gruppe - und nur die ! - hat zu recht viel kritik einstecken müssen und ist leider, trotz einer entschuldigung für die ungeschickt formulierte absage, nicht bereit, ihre grundsätzliche einstellung zu ändern.
Die auffassung, weiße menschen mit rasta-locken übernähmen kulturelle werte von farbigen menschen und schadeten somit eben diesen kulturellen werten, ist in der tat eine merkwürdige einstellung.
Nebenbei: Ich müsste mehreren freundInnen gerade aus der musik- und artistik-szene raten, ihre rastalocken abzuschneiden oder entsprechende kleidung nicht mehr zu tragen. Eine völlig bekloppte überlegung.