Der Kreuzweg im Ahrntal (Südtirol) - Station 8
Der Kreuzweg im Ahrntal (Südtirol) - Station 8
Vor 40 Jahren wäre eine Darstellung wie diese hier wohl undenkbar gewesen. Man hätte sich darüber empört. Heute erinnert dieses noch nicht geburtsreife Kind auf dem Kreuzesbalken an eine traurige Wirklichkeit. die den Schein der Rechtlichkeit erhalten hat. Dabei hat gerade im Blick auf das ungeborene Leben, die Menschen mehr entzweit und die seelischen Schmerzen ganzer Gruppen aufgedeckt und da kann auch eine "staatlich rechtliche Regelung" erkennbar wenig ausrichten. - Die Coolness geht heute sogar noch weiter und es gibt sogar schon sogenannten Politiker, die laut darüber nachdenken, wie man dem doch erkennbar überflüssigen alten und gebrochenen Menschen vorenthalten kann, die seinen Lebensalltag am Ende würdig erleben helfen können. - Und wieder sind es vor allem die Frauen, die die Last hier aufgebürdet bekommen - rund herum! - und die geldgeilen Männer arhumentieren mit Wirtschaftlichkeit und sogar mit dem Begriff "unverantwortlich".
Der Mann Jesus, der Christus trägt auch diese Last auf seinem Kreuzweg, und dabei wendet er sich mit liebevoller Hand, aber ernstem Gesicht an die vor ihm kniende Frau, während eine zweite Frau sich klagend an das Holz der Schande lehnt.
„Weint über euch und eure Kinder" (Jeremia 14, 16):
Wer vor den Tatsachen der Abtreibung nicht die Augen verschließt, kann nicht anders als traurig sein. Weltweit sind es Jahr für Jahr Millionen Kinder, (in Südtirol war für das Jahr 1982 die Zahl 700 im Gespräch) abgetrieben.
Das Bibelwort gilt nicht nur diesen bedauernswerten Frauen, und es bezieht sich nicht allein auf die Abtreibung; es gilt vor allem jenen, die dazu raten zwischen LEBENWERT und NICHT LEBENSWERT abzuwägen, die mit der Medizin und der am Rande dazu gehörenden Beratung erhebliche Geldsummen anhäufen und es unter dem Deckmantel der Menschenwürde verstecken. Sie enttarnen sich damit allerdings als die zu den Mördern und Totschlägern gehörenden - sie haben nicht den Menschen als Gesamtheit (global, sozial, emotional) vor Augen, sondern nur ihren Wohlstand.
Dieses Wort des Christus gilt allen, die sich das Recht herausnehmen zu entscheiden, ob ein Mensch weiterleben darf oder nicht. Diese Station erinnert noch an ein anderes Schriftwort: „Rahel weint um ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen, denn sie sind dahin" (Jeremia 31, 15).
Es wird der Tag kommen, da werden die heute nicht geborenen Kinder denen fehlen, die auf ihre soziale, caritative und diakonische Zuwendung angewiesen sein - und sie werden vergeblich um ihre Kinder weinen.
Angesichts dieses weltweiten Elends wäre es richtig, mit der Lösung des Problems dort anzufangen, wo es beginnt. Wer unserer Jugend rücksichtlose und Freizügigkeit predigt, und über die damit zusammenhängenden Auswüchse lacht, hetzt die Generation Zukunft in große Schwierigkeiten hinein.
Und das ist kein billiger Appell an eine hohle Moral-Vorstellung. Wenn da die Religion mit ihrem Wort vom Verzicht nicht unbedingt als modern gilt, dann stellt sich dennoch die Frage, welche Form der Werte-Vermittlung hat sich denn besser bewährt? - streng genommen nur die Familie. Aber auch ihr werden seit 1933 Weltkrieg reihenweise die Fundamente abgegraben.
"Weinet nicht!" - handelt jetzt - rückwirkend gut machen geht ohnehin nicht mehr, es ist nur noch wenige Ecken, wo wir ansetzen können. - und das ist kein Schwarz-Sehen, sondern das Ergebnis einer realistischen Bestandsaufnahme!
Weitere Infos zu diesem Kreuzweg siehe bei:
http://www.myheimat.de/springe/kultur/der-kreuzweg...
Bürgerreporter:in:Christel Pruessner aus Dersenow |
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