Vollsperrung der B 217: Hunderte stranden in Springe
Die Bundesstraße 217 ist in der Nacht zum Freitag zwischen der Abfahrt Springe-Süd und dem Abzweig nach Bad Münder in beiden Fahrtrichtungen für den gesamten Verkehr gesperrt. Deswegen sind Hunderte an Autos und Lastwagen zumindest zeitweise gestrandet. Vor allem Fahrer, die nach Hannover oder Hameln unterwegs waren, mussten sich erst neu orientieren und die Umfahrung vom Abzweig Kaiserrampe bis nach Dahle und umgekehrt ausfindig machen, die am sinnvollsten über Alvesrode oder Eldagsen und Völksen führt.
Die Rundfunkdurchsagen waren zumindest bis Mitternacht wenig hilfreich. Alle 30 Minuten wurden die Autofahrer zwar auf ein Problem auf der Umfahrung Springe der B 217 hingewiesen, aber schlau wurde man daraus leider nicht richtig. So hieß es, die Anschlussstelle Springe-Süd sei wegen Bauarbeiten in beiden Richtungen bis morgen früh 6 Uhr gesperrt. Tatsächlich war aber auch die Anschlussstelle Springe-Mitte an der Eldagsener Straße in beiden Richtungen blockiert. Spätestens dort waren dann zahlreiche auswärtige Auto- und Lastwagenfahrer einstweilen mit ihrem Latein am Ende, bis sie sich entschlossen, sich entweder in Richtung Saupark oder in der Gegenrichtung durch die Springer Innenstadt durchzuschlagen.
Hinweise, die Ortsunkundigen zumindest eine grobe Orientierung hätten geben können, fehlten gänzlich. Aus Richtung Hameln hieß es zwar am Abzweig Bad Münder, "Richtung Hannover gesperrt", aber wie weit die Bundesstraße unpassierbar sein würde und wie die Sperrung umfahren werden konnte, dazu gab es keinerlei Informationen, auch nicht in den missverständlich und völlig unzulänglichen Rundfunkdurchsagen. Mutmaßlich gingen die Behörden davon aus, dass abends nur noch Einheimische und Autofahrer mit Navigationsgeräten an Bord unterwegs sein würden. Doch diese Passage nutzen auch viele Berufsfahrer, die mit ihren Lastwagen in Lauenau auf dem Weg via Kassel von der Autobahn abbiegen und die Abkürzung über Eldagsen nehmen.
Die Navis versagten übrigens ebenfalls wegen der unzureichenden Ansagen den Dienst, denn sie hatten nur die Information verlässlich gespeichert, dass die Anschlussstelle Springe-Süd blockiert sei. Ansonsten hielten sie die Passage der Springer Umfahrung eigentlich für frei.
Seit wann die Bundesstraße voll gesperrt ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Als ich kurz nach 21 Uhr von der Arbeit kam, lotste mich bereits ein gelber Richtungspfeil am Abzweig an der Kaiserrampe via Völksen und Alvesrode. Glücklicherweise hatte ich am Morgen den Deister-Anzeiger gelesen. So überraschte mich die Sperrung zwar, aber sie traf mich nicht gänzlich unerwartet. Die Heimatzeitung von HAZ und Neuer Presse für Springe hatte die nächtlichen Bauarbeiten zwar beschrieben, aber noch nicht für den selben Abend angekündigt. Markus Brockmann, der Leiter des Straßenbauamtes, wurde mit den Worten zitiert: "Wir warten seit Tagen auf eine trockene Nacht." Und die kam wohl nach den heftigen Gewitterschauern in der Nacht zum Donnerstag postwendend, aber offenbar zu plötzlich, um die Bevölkerung noch vernünftig informieren zu können.
Warum die Verkehrsachse zwischen der Landeshauptstadt und dem Weserbergland überhaupt gesperrt wurde? Entlang der Baustelle auf der B 217 werden seit Donnerstagabend die gelben Leitschwellen entfernt, die bisher die einspurigen Fahrbahnen getrennt haben. Stattdessen werden gelbe Linien in der Mitte der Fahrbahn und an der Abbruchkante zur Baustelle hin aufgetragen. Eigentlich sollten die kleinen gelben Leitschwellen in der Mitte Autofahrer vor Unfällen schützen, erläuterte Brigitte Kieth im Deister-Anzeiger. Das habe aber aus Sicht des Straßenbauamtes nicht geklappt. Die Schwellen seien auseinandergerissen und auf die Fahrbahn geschleudert worden, wenn Autos oder Lastwagen auf diesem Engpass mit den Schellen in Berührung kamen. Bei den Bauarbeiten in der Gemarkung Springe wird die Fahrbahn samt dem Straßenunterbau etappenweise erneuert. In einem ersten Schritt sind die zwei Spuren in Richtung Hameln an der Reihe.
Bürgerreporter:in:Clemens Wlokas aus Springe |
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