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Postleitzahlen – eine Idee der Post aus dem Jahr – na, was meinst Du?

  • war'n das nicht Zeiten, als man einen simplen Stempel noch lesen konnte!?
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Postleitzahlen – eine Idee der Post aus dem Jahr – was meinst Du?

Ähnlich wie beim Kreuzworträtsel geht es mir manchmal bei ganz alltäglichen Dingen. Das Wissen um die Details ist eher nutzlos für meinen Alltag, aber ich gehe mit ihnen wie selbst verständlich um.
Postleitzahlen - „eine blöde Erfindung, die die Post da vor ein paar Jahren gemacht hat!“ vor ein paar Jahren? Ich fragte mein Gegenüber, seit wann gibt es diese Zahlen eigentlich wirklich?
Lasst uns mal gemeinsam raten?
Vor den 5-stelligen „PLZ“ gab es auch schon welche, die vierstelligen und als diese „erfunden“ wurden, wurde auf die abschließenden Nullen sogar noch verzichtet, so dass es auch ein- zwei- und dreistellige gab.
Auch die „Deutsche Post“ der DDR führte ein vierstelliges Leitsystem ein und ging dabei schon einen Schritt weiter. Während in der BRD jeder Stadt nur eine einzige Leitzahl zugewiesen war, gleichgültig ob Millionendorf oder Provinzkaff, wurden in der DDR größere Städte schon mit mehreren Leitbereichen überdeckt. (das erfand die Deutsche Post AG erst mit der 5stelligen PLZ)
Und davor? - Nun?! Wer erinnert sich bereits geschwächt? Doch, da war auch schon mal was! Die „Deutsche Reichspost“ erfand mitten im zweiten Weltkrieg ein den Reichsgauen angepasstes Leitsystem, mit einer sehr groben Einteilung in 24 Bezirke und die manchmal noch unterteilt mit Buchstaben. - Was allerdings hier fehlte, das war eindeutig das werbende Umfeld und damit auch das Desinteresse der Postkunden, die Postsendungen auch mit diesen Leitzahlen zu versehen. In den 1950er Jahren ergab eine Zählung der „Deutschen Bundespost“, dass nicht einmal jede dritte Postsendung mit einer Postleitzahl beschriftet war.
Und davor? - Wer traut sich? Ich bitte um das gebührende Staunen! Streng genommen gab es auch da schon so etwas wie ein Leitsystem mit einem Zahlencode. Die Post derer von Thurn und Taxis benutzten bei ihren Poststempeln lediglich eine Zahl für das absendende Postamt (ansonsten keinen Ortsnamen und auch kein Tagesdatum). Ich muss zur Zeit noch die Antwort schuldig bleiben, ob intern bei dieser PostFirma auch für den Transport diese Nummern ein Rolle spielten, also eine Leit-Funktion hatten.
Und nun zu der Chronologie der Postleitzahl
* 1853 wird von der Verwaltung der Thurn-und-Taxis-Post das Ringnummernstempel-System eingeführt. Es ist aber ein internes System und spielt für den Postkunden eher keine Rolle!
* Im Juli 1941 verfügt das Reichspostministerium die Einführung von 24 Leitgebieten. Diese galten zunächst für den Paketdienst.
* Und schon 1943 wird dieses System erweitert auf 32 Leitgebiete auch für den zivilen Postverkehr eingeführt.
* Im März 1962 führt das Bundespostministerium das vierstellige Leitsystem ein – flächendeckend wird an alle Haushalte ein graues DIN-A5 großes Postleitzahlenbuch verteilt.
Wer genau hinsah, entdeckte, dass ganze Leitzahlbereiche in dem System ausgespart blieben. Zu dem Zeitpunkt wollte man noch auf eine eventuelle „Wiedervereinigung“ vorbereitet sein.
* Seit Januar 1965 hat auch die DDR ein eigenes vierstelliges PLZ-System
* Der Kleinkrieg zwischen BRD(alt) und DDR brachte nette Blüten mit sich. Postsendung in Richtung DDR sollten vor der PLZ ein „X“ tragen, „DDR“ war zunächst nicht erlaubt. Ich erinnere mich, dass Post zurück an den Empfänger kam, weil dieses „DDR“ notiert war, denn die DDR gab es ja nach offizieller westdeutscher Lesart gar nicht.
* Im Gegenzug durften die „Bürger der DDR“ für die Postsendungen gen Westen nur eine „0“ vorsetzen.
* 1990 – 1993 wurde der PLZ ein „O“ / „W“ vorangestellt, je nachdem ob die Post OST- oder WEST-Deutschland erreichen sollte.
* 1. Juli 1993 fünfstellige PLZ in ganz Deutschland
Aber nicht alles ist seit dem fünfstellig. Es gibt auch wieder vierstellige PLZ oder vierstellige mit einem folgenden Buchstaben: Dabei handelt es sich um Leitzahlen für die „Feldpost“ der deutschen Bundeswehr. Mit bekannt sind folgende Bereiche:
6400–6409: Feldpostleitstelle Darmstadt
6410–6419: EUFOR-Einsatz Bosnien
6420–6429: KFOR-Einsatz Kosovo
6430–6439: ISAF-Einsatz Afghanistan
6490a: EUFOR-Einsatz DR Kongo, Feldpostamt Libreville, Gabun
6490b: EUFOR-Einsatz DR Kongo, Feldpostamt Kinshasa, DR Kongo
Und wenn nun das nächste Mal jemand von Postleitzahlen spricht... könnt Ihr einen netten Vortrag halten. - UND TROTZDEM hat mein Gesprächspartner vom Anfang gar nicht so unrecht. PLZ helfen vielleicht als technische Unterstützung den Technik-Gläubigen bei der Post. Nur schneller ist die Post seit dem nicht geworden, wirklich nicht. Bis dahin, dass das Lesen einer Zahl wirklich ein Glücksfall sein kann (wie unten belegt wird!) Und darum die Zustellung ausdrücklich verlängerte!

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von einem Leser nachgereicht dieser
lohnende LINK
http://www.plz-stempel.de/4559.html

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  • Logisch, sieht doch jeder, da steht 8000 und nicht wie es richtig hätte heißen müssen 3000! Zur Strafe eben einen Tage länger im Umlauf!
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  • Ob es solche Besonderheiten jemals wieder geben wird?
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  • mitten im Krieg den Menschen ein Postleitsystem bekannt zu machen... ein FELDPOST-Briefblatt - entwertet im Januar 1947
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  • wer genau hinsieht: der Raum gen Osten war riesig!
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  • Verwirrung pur: der Brief kommt von SPRINGE (20a) wird aber in einer Poststelle (Hemmingen) aufgegeben umd dann über Hannover (20) doch nach Wilkenburg (20a) zu gehen
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  • Die Leitbereichsgrenzen müssen sehr verwegen zugeschnitten gewesen sein
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  • auch im Ausland gab man sich Mühe, den Postverkehr nach einem Leitsystem zu bewegen - hier weist Tunesien seine Kunden auf den CODE POSTAL hin
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6 Kommentare

Interessanter Beitrag den Du da geschrieben hast. vieles habe ich Ehrlich gesagt überhaubt nicht gewusst.
Gruss, Gisela

WIE LASSEN SICH SOLCHE SUPER-SPAMS vermeiden???
Ich befürchte der offene Zugang für Jedermann ist hier schuld, denn für ein Mini-Taschengeld werden inzwischen auch die grafisch dargestellten Worte ausgelesen und genau wie hier kommt das Ergebnis MASSENHAFT

@Christel, wir haben die Spam-Kommentare gelöscht. Wir verfolgen sehr genau, wie die Funktion der Kommentarmöglichkeit ohne Registrierung angenommen und genutzt wird. Falls sich herausstellen sollte, dass sie überwiegend nur für Spam genutzt wird, und man keine wirksamen Mechanismen zur Abwehr findet, kann man dieses Feature auch schnell wieder deaktivieren. Derzeit sehen wir dazu aber keine Veranlassung, da, ganz im Gegenteil, viele wirklich bereichernde, sachliche Kommentare von Nichtregistrierten geschrieben werden. Lediglich das Spam-Aufkommen ist ein wenig angestiegen. Daher haben wir soeben eine erste weitere Spambremse errichtet, wir werden in der nächsten Zeit aber noch einige weitere Mechanismen entwickeln, die Spammern Einhalt gebieten. Und letztlich können wir auch beim registrierten Kommentieren leider Spam nicht verhindern. Auch hier mussten wir in der Vergangenheit immer wieder mal eingreifen.
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