Paradetag im Wisentgehege
Unter Wölfen und Greifvögeln
Ich möchte heute Abend nicht mit den Wölfen heulen. Aber für das Springer Wisentgehege ist dieser sonnige Sonntag in der letzten Februar-Dekade ein Geschenk des Himmels gewesen. Nur die noch etwas aufgeweichten Wege zeugten von den Minustemperaturen und der Nässe zurückliegender Tage. Auch die Temperaturen im einstelligen Bereich ließen noch keine wirklichen Frühlingsgefühle aufkommen. Aber die Sonne war dennoch verlockend und vielversprechend. Schließlich tauchen wir schon am nächsten Sonntag in den März ein und dann kann es bis zu zweistelligen Graden nicht mehr weit sein.
Die Sonne haben nicht nur die vielen Besucher, sondern auch die Hauptdarsteller des Springer Tierparks sichtlich genossen. An so einem lichterfüllten Tag, an dem sich die natürliche Szenerie im Wisentgehege auf das Vielfältigste beleuchtet präsentiert, haben die Akteure eins ums andere Mal im Rampenlicht gestanden. Sozusagen im natürlichen Scheinwerferkegel der Sonne. Wie vortrefflich die Gehegebewohner dabei ihre Rolle als Model zu spielen verstehen und mit wie viel Würde sie ihre Haut geduldig zum Markte tragen, hat sich in der Region Hannover längst herumgesprochen. Vom kleinkalibrigen Smartphone bis zum großkalibrigen Teleobjektiv haben zahllose Fotoamateure die heutigen Licht-und-Schatten-Spiele für Erinnerungsfotos und Schnappschüsse genutzt.
Mit Erleichterung dürften die Gäste aufgenommen haben, dass an den Auf- und Abgängen zur Besuchergalerie am Bären- und Wolfsgehege gearbeitet wird. Die hölzernen Zugangsstiegen sind demontiert, und zumindest auf der einen Seite der Aussichtsplattform lassen ein neuer Treppensockel und die massiven Bauteile aus Metall ahnen, dass die Bären wohl in Bälde wieder aus der Giraffenperspektive zu bewundern sein werden.
Ich freue mich schon darauf und auf höhere Temperatauren. Denn bei einstelligen Graden hat sich die Kälte am Ende doch schon schon nach der Zeit eines Fußballspiels durch die Zwiebelschalen der Kleidung geschlichen, und die Hände stecken lieber in der warmen Manteltasche als frierend am Auslöser auf den passenden Moment zu warten.
Bürgerreporter:in:Clemens Wlokas aus Springe |
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