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HABRIA - Ade Briefmarke

  • Das ist ein ganz frisches Ergebnis des hochbegabten BRIEFZENTRUM 30 - keine Massendrucksache, sondern ein Bedarfsbrief im Format c4 - MÜLL
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An diesem Wochenende (19./20.Nov.2011) ist die hannoversche Nation wieder einmal in das Congress-Centrum zum Gipfeltreffen der Briefmarkensammler geladen. - Zum Eiertanz der Walzerseeligen K&K-Zeiten mit der Hochmoderne der Briefzentren.
Doch wer genau hinsieht, der weiß längst, die Krise der Erzkonservativen Zunft wird nur mühevoll mit reichlich Lametta an der Brust der Altvorderen überdeckt. Ganz verzweifelte wähnen die Ursache der Krise noch in den wirtschaftlich unsicheren Zeit und jagen weiterhin köstlichen Schätzen aus alten Zeiten nach.
Die Moderne, ursprünglich der Anfänger und Schnuppersammler, nimmt durch eine seltsame Ignoranz die Bildchensammler nur noch für das Spendeneintreiben so viel ernst, wie es grad noch finanziell zu vertreten ist.
Allen Voran das sich mit der Historie ohnehin schwertuende Unternehmen DEUTSCHE POST AG.
Dort hatte man schon früh damit begonnen, zum Beispiel das Sammeln von Briefmarken mit Strafzölle zu belegen (Bearbeitungsgebühren für das Übersenden von Briefmarken)
Und damit diese Einnahmequelle auch nicht zu schnell versiegt, wurden sogenannte postfrische Briefmarken nur noch in kleinsten Kontigenten in den Filialen vorrätig gehalten, in den Agenturen ist es den Betreibern selbst überlassen, ob sie das Risiko der Vorratshaltung überhaupt eingehen. - Dabei ist jede postfrische Marke, die in einer Sammlung verschwindet eine 100%-Spende für den verarmten Betrieb Deutsche Post AG.
Eine Erleichterung der anderen für die Sammler kam seit dem hinzu. Die Briefmarken der selbstklebenden Gattung sind nur zu schwer und dann bad gar nicht mehr von ihrer klebenden Masse zu befreien.
Die Briefzentren verlernen mehr und mehr das saubere "Entwerten". Als besonders krasses Beispiel fällt immer wieder das Briefzentrum 30 (Pattensen, bei Hannover) auf. Dort gelingt es mit einer Bravour sogar Briefmarken zu zerreißen, die von der Post als Werbung ausnahmsweise selbst auf die Couverts geklebt wurden. Datumstempel, die an Phantasie nichts zu Wünschen übrig lassen (00.00.00 - 21) auf einer Briefmarke machen es den Sammlern sehr leicht, alles gleich zum Altpapier zu geben. - Sogenannte "Abschläge" (im Volksmund: Poststempel) deren Aussagekraft gleich einer phantasielosen-Malerei liegt. - Mit einem verwertbaren Poststempel hat das wirklich nichts mehr zu tun.
Über die Phantasiearmut bei der Auswahl der Künstler zu mären, kommt dem Streit über guten Geschmack gleich. Doch bleibt die Frage, wie gut erkennbar sollte eine bildliche Darstellung sein. - Als neueste Beispiel dienen hier die Darstellung der "neuen Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche" in Berlin. Warum musste dazu eine so düstere Aufnahme gewählt werden, bei der erst eine technische Aufhellung das Bild erkennbar werden lässt (dazu der um 90° gekippte Text; noch ärgerlicher die vom gleichen Erscheinungstag stammende Marke zur Erinnerung an Emil Wichert (den kennen ohnehin alle Menschen, die einen Einbürgerungstest bestehen möchten). Die gesamte Darstellung ist so dunkel, dass nicht einmal wirklich der Mensch und sein Messgerät erkennbar sind.
Alles das macht aber nichts. Bei all der Post, die mich beruflich und privat erreicht sind grad noch auf etwa (max.) 5% Briefmarken zu finden. Inzwischen kann ich davon ausgehen, dass etwa 1x im Monat sogar eine wirklich verwendbare (unzerstörte, sauber gestempelte, mit lesbarem Datum) Postsendung dabei ist. Der Rest ist COMPUTER-DRUCK oder Fantasie-Frankatur und was der Ideen noch mehr sind, dass die Werbung als Post ernst genommen wird.
Und da wundert sich die Briefmarken-Sammler-Elite, wenn der Altersschnitt mehr und mehr den des ehrwürdigen Metusalem erreicht? - Vom Innenleben der Briefmarken-Vereine gar nicht erst zu reden.

Den Vogel schießt dabei übrigens ein Fachblatt wie die DBZ ab. Die ihre Werbezusendung im Briefzentrum für den Versand zubereiten lässt und sogar extra eine Briefmarke opfert - ohne Datum mit einem Fantasie-Abschlag.

  • Das ist ein ganz frisches Ergebnis des hochbegabten BRIEFZENTRUM 30 - keine Massendrucksache, sondern ein Bedarfsbrief im Format c4 - MÜLL
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  • Es kommt nichts - oder kaum etwas neues unter die Lupe - das waren wirklich Zeiten
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  • Scheinbar kann man sowas nur im Dunkel genießen
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  • Es gab auch mal richtig spannende Zeit - im Album!
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  • Bei diesen Marken ist noch vieles zu entdecken -- damals!
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  • Auch wenn die Privaten (hier die Citipost) sich für die HABRIA sogar etwas besonderes hat einfallen lassen (Ganzstück und komplett gummiertes Briefpapier!) auch hier ging etwas schief - mit Abwechslung!
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  • Die eigentliche Freimachung wurde auf dem Innenleben des Briefes abgedruckt, die Marke oben ist zwar echt, aber doch nur Zierwerk mit sinnlosem Stempel
  • hochgeladen von Christel Pruessner
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  • Ein Beispiel für die massenhaft eintreffenden Fantasie-Briefmarken, die mir nur einen ernsthaften Brief vorgaukeln sollen, hier ist gar nichts verwertbar für eine Sammlerin oder einen Sammler.
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  • Sieht doch hübsch aus - ist aber nur für den Müll, denn grad das Posthörnchen könnte man noch heranziehen, dass dieser Umschlag sich mal auf einem Transport mit der Post befand.
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9 Kommentare

Die Postanstalten in aller Welt haben sich und den (unwissenden) Sammlern das berühmte eigene Loch gegraben. Briefmarken hatten ursprünglich den Sinn, Porto zur Beförderung der Sendung im Voraus zu bezahlen. Vor der ersten (britischen) Briefmarke der Welt wurde das Porto beim Empfänger kassiert (oder mangels Masse auch nicht). In der Zeit der Weimarer Republik kam man dann auf die Idee, man könne ja auch die damals zahlreichen Sammler mit "Sondermarken" abzocken. Diese Geldscheffelei wurde im 3. Reich perfektioniert, sodass die Sammler sogar ihren (un-?)gewollten Obulus für WHW, Rüstung, Hitlerjugend usw, entrichteten. Trotz Allem waren Briefmarken bis ca. 1960 interessante Sammlerobjekte, weshalb die Sammlerszene blühte. Hohe Auflagen und "Ramsch-en-Gros" zerstören seitdem das Interesse an den bunten Bildchen und somit auch die Vereine und Sammlerszene.
Da kann ich als "Lebenslanger" nur empfehlen: "Zurück ins 20. Jahrhundert, da kann man nichts falsch machen."

@Hans: alles Korrekt! - Aus Deinen Worten ließe sich ja schon ein eigener Artikel machen -- schon mal dran gedacht!?

Na ja, warum nicht? Aber ich denke, es gibt hier nicht viele interessierte Leser zu diesem Thema. Habe schon öfters über Marken des 20. Jahrhunderts berichtet - bei geringem Interesse. Kannst ja mal bei mir blättern.

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