myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

EISENBAHN - Die alten Zeiten sind noch gar nicht so alt!

  • Herzberg/Mark - so grün wie es aussieht - hier herrschte alle zwei Stunden Hochbetrieb
  • hochgeladen von Christel Pruessner

(beim allmählichen Digitalisieren der Negative treffe ich auf manche Schätzchen)

Die alten Zeiten der Eisenbahn zeigten noch im 21ten Jahrhundert aktive Spuren. Hier ein Beispiel aus
HERZBERG/Mark

Der Bahnhof Herzberg/Mark bekam von mir im Jahr 2002 per Homepage den
Ökologischen Sonderpreis verliehen - mit der Zusatzauszeichnung:
Besonders Arbeitsplatzintensiv.
Damals gab es noch Züge, die zwischen Neuruppin - Herzberg - Löwenberg und zwischen Neuruppin - Herzberg - Rheinsberg fuhren. Letztere mussten dann in Herzberg "Kopf machen", dh. die Fahrtrichtung ändern. UND es gab einen besonderen Zug, der morgens von Berlin nach Rheinsberg und am Abend zurück fuhr.
Die Strecken in alle drei Richtungen waren eingleisig ausgebaut. Das bedeutete in Herzberg, dass mehrmals am Tag alle drei Bahnsteiggleise dringend benötigt wurden.
Na und?! - nix "na und!". Denn außer den drei Einfahrtsignalen ließ sich in Herzberg gar nichts mit einem Drahtzug oder einem Knopfdruck fernbedienen.
Jeder ausfahrende Zug musste "abgefertigt" werden bis zum Heben der Kelle. Jede Weiche musste "vor Ort umgelegt" werden, aufschließen, Hebel umlegen, zuschließen; bei zwei Zügen hieß das mindestens zwei Weichen ansteuern, mit dem Fahrrad, das dem Weichenwärter dafür extra zur Verfügung stand...

Auch der Blick auf die Anlage "der" Stellwerke dürfte viele erstaunt haben. - Da ein Metallkasten mit zwei Kurbelhebeln und je einem kleinen Signal als bewegliche Abbildung und zehn Meter zurück auf dem Bahnsteig ein ähnlicher Kasten mit einer Kurbel -- beide Anlagen dienten zur "Fernbedienung" der Einfahrtsignale.
Bei meinem Besuch im Jahr 2002 tat eine zierliche DBAG-Mitarbeiterin den Dienst als Fahrdienstleiterin und sie musste sich bannig recken, die Kurbel einmal um 360° zu drehen und so das Signal zu öffnen oder zu schließen. Was das Signal irgendwo draußen im Nebel zeigte, konnte sie nicht sehen, das zeigte schließlich das kleine Modell am Metallkasten an.

Man kann mir erzählen was man will: dass ausgerechnet die Zugverbindung Neuruppin - Herzberg - Rheinsberg eingestellt wurde, liegt nicht an der geringen Nachfrage, die war in Richtung Löwenberg noch viel schlimmer. Immerhin fuhren alle Züge sogar von Neuruppin weiter bis Berlin. Den Ausschlag gab gewiss einzig der fehlende Mut, die personalintensive Arbeit in Herzberg einsparen zu wollen und auf eine Modernisierung der Anlage verzichten zu können. Erinnert sei auch an das Drama um die kleine Brücke von Lindow, die nur wegen eines Atom-Müll-Zuges doch wieder hergestellt wurde und somit überhaupt noch Züge nach Rheinsberg fahren - von April - bis Oktober

  • Herzberg/Mark - so grün wie es aussieht - hier herrschte alle zwei Stunden Hochbetrieb
  • hochgeladen von Christel Pruessner
  • Bild 1 / 7
  • Der Berliner Zug will nach Rheinsberg und wird jetzt noch den Zug von Neuruppin abwarten
  • hochgeladen von Christel Pruessner
  • Bild 2 / 7
  • Das Signalstellwerk für die Richtungen Rheinsberg und Neuruppin
  • hochgeladen von Christel Pruessner
  • Bild 4 / 7
  • DAs ist wirklich alles 2002 - der ganz normale Alltag in Herzberg
  • hochgeladen von Christel Pruessner
  • Bild 5 / 7

Weitere Beiträge zu den Themen

SchienenverkehrHerzberg/MarkMark Brandenburg

4 Kommentare

Hallo Christel.
Wieder mal ein schöner Bericht.

Herzlichen Glückwunsch..... klasse Bericht, tolle Fotos!!!

ja, guter Bericht und Fotos.
Kaum zu glauben das es sowas im Jahre 2002 noch gab, gelebte Vergangenheit

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

VerbotSpringeBennigsenRegion HannoverTempo 10Umleitung

Meistgelesene Beiträge