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Sicherheit aus dem Lautsprecher, wenn...

Am 5.6.2010 war in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung von einem tödlichen Unfall an der Bahnsteigkannte der Station Isernhagen zu lesen. (siehe unten)
So viel Fahrlässigkeit lässt sich eher gar nicht mehr kommentieren.

Jedoch die seltsame Fragestellung "warum der 29-Jährige die übliche Ansage, mit der am Bahnsteig auf durchfahrende Züge hingewiesen wird, nicht wahrnahm" muss die ermittlenden Ämter in die Irre führen.

Heute lieferte mir die S-Station "H-Linden/Fischerhof" gleich den seltsamsten Beweis für meine Skepsis.
Ich begebe mich auf der Treppe hinauf zum Bahnsteig. Zuvor habe ich die S1 nach Haste abfahren gesehen - fast pünktlich um 8.41 Uhr!
Oben angekommen höre ich die Durchsage, dass in wenigen Momenten auf Gleis 2 die S1 nach Haste einfahren würde - Und bitte sehr, recht vorsichtig sein am Bahnsteig! -- Aber nichts passiert auf Gleis 2! Es kommt auch bis zu meiner Abfahrt um 9.03 Uhr kein Zug nach Haste!
Dann rollt von Haste kommend ein Zug der Linie S2 ein, erstaunlich pünktlich! Fährt weiter - ist längst über die Brücken von Ihme und Leine, eine Lautsprecherdurchsage, das in wenigen Momenten S2 nach Nienburg an der Weser auf Gleis 3 einfahren würde! Und man möge bitte vorsichtig am Bahnsteig sein. -- Der Zug ist längst in der nächsten Station.
Welchen Sicherheitswert hat hier diese Bahnsteig-Durchsage -- KEINE!
Es folgt um 8.55Uhr ein Zug der S5 von Paderborn zum Flughafen.
Durchsage am Bahnsteig? - ich weiß es nicht! Denn kurz bevor dieser Zug den Einschaltpunkt erreicht, durchfährt eine schwerer Güterzug in Richtung Seelze. Ein Höllen-Lärm geht von solchen Zügen aus. Durchsagen hört bei dem Lärm niemand! Eine Sicherheit geht darum von den Lautsprechern in solchen sehr häufigen Momenten nicht aus.

Und Isernhagen liegt an einer nicht wenig befahrenen Schnellstrecke - ob da eine hoffentlich rechtzeitig erfolgte Lautsprecher-Durchsage gehört werden kann?!

Ein Drittes! Allein in der Station "Springe" und "Bennigsen" fallen die regelmäßigen Durchsagen oft genug ersatzlos aus!

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29-Jähriger am Bahnhof von Zug erfasst
Ein 29-jähriger Hannoveraner ist am Freitag am Bahnhof in Isernhagen von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden. Vermutlich wurde dem Mann waghalsiger Leichtsinn zum tödlichen Verhängnis. Nach Angaben der Polizei hatte er sich kurz vor dem Unglück auf die Kante des Bahnsteigs gesetzt und seine Beine in den Gleisbereich baumeln lassen. Möglicherweise wartete er dort auf eine S-Bahn in Richtung Großburgwedel. Offenbar überhörte er dabei einen herannahenden InterCity. Der Zug war in Richtung Hamburg unterwegs und sollte den Bahnhof gegen 15.45 Uhr mit einer Geschwindigkeit von rund 100 Stundenkilometern durchfahren. Der 41-jährige Lokführer hatte keine Chance, den tonnenschweren Zug rechtzeitig zum Stillstand zu bringen. Der 29-Jährige wurde von der Lokomotive erfasst und war sofort tot. Der InterCity kam erst knapp einen Kilometer hinter dem Bahnhof zum Stehen. Die Polizei geht derzeit von einem Unglücksfall aus. Hinweise auf einen Selbstmord oder eine Gewalttat liegen den Beamten bisher nicht vor. Die Ermittlungen in dem Fall dauern noch an. Offen ist bisher, warum der 29-Jährige die übliche Ansage, mit der am Bahnsteig auf durchfahrende Züge hingewiesen wird, nicht wahrnahm. Knapp zwei Stunden warteten die Fahrgäste in dem InterCity, bis sie in einen Ersatzzug umsteigen konnten. Ein InterCityExpress konnte auf einem Parallelgleis direkt neben dem Unglückszug halten. Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr halfen den Passagieren über Trittleitern von dem einen in den anderen Zug. Rettungskräfte standen parat, um durch die Hitze geschwächte oder unter Schock stehende Fahrgäste medizinisch zu versorgen. Durch den Vorfall kam es am Freitagnachmittag zu erheblichen Behinderungen im Bahnverkehr rund um Hannover. Ein Notfallmanager der Deutschen Bahn sperrte die Strecke Hannover-Celle bis in die Abendstunden in beide Richtungen. Die Zugverkehr in Richtung Hamburg wurde über zwei alternative Routen über Rotenburg/Wümme oder Lehrte umgeleitet. Nach Angaben der Deutschen Bahn verlängerte sich die Fahrzeit der nachfolgenden Züge um etwa 30 Minuten. Mehrere Züge trafen am frühen Abend jedoch mit bis zu 60 Minuten Verspätung im Hauptbahnhof in Hannover ein. Gegen 19.30 Uhr gab die Bundespolizei die Strecke wieder für den Zugverkehr frei. l Verzögerungen auf anderen Strecken: Auch auf weiteren Streckenabschnitten in der Region Hannover kam es am Freitag zu Verspätungen im Zugverkehr. In Wunstorf musste der Bahnverkehr wegen eines angekündigten Selbstmords angehalten werden, in Lehrte sperrte der Notfallmanager die Strecke am späten Nachmittag, weil Anwohner spielende Kinder an den Gleisen beobachtet hatten.
05.06.2010 / HAZ Seite 17 Ressort: HANN

Zitat-Ende

  • Lautsprecher können hier gar nicht LAUT genug sein!
  • hochgeladen von Christel Pruessner
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  • Es gibt selten solche Momente: Kein Zug, kein Fahrgast - einfach alle frei!
  • hochgeladen von Christel Pruessner
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  • Lautsprecher kann bei der Stille gut hören - aber wehe nur in Güterzug fährt hier durch, dann halten sich manche Menschen die Ohren zu!
  • hochgeladen von Christel Pruessner
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1 Kommentar

Hallo Christel.
Dein Bericht und die dazu genannten Fakten sind sehr gut. Ein ( meiner Ansicht nach ) weiterer sehr wichtiger Faktor will ich noch ergänzen. Früher bei Teddybären sehr beliebt, hat Ihn doch heute fast jeder; den "Knopf im Ohr "!!! Wie oft liest man doch von Verkehrsunfällen wo Leute die Straßenbahn oder Autos aufgrund MP 3 Playern und dem Knopf im Ohr nicht gehört haben. Ich habe ein Gerücht gehört wo mein genannter Faktor in Isernhagen wohl auch eine Rolle gespielt hat. Im Unterschied zu Bahnhof Fischerhof fahren die Züge bei uns in Isernhagen mit Karacho durch den Bahnhof ( solange es kein Metronom ist ). Das Sirren auf den Schienen muß man einfach hören.

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