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Angst vor „George Orwell“: Wer weiß Rat, wer kann helfen?

Wer am Internet ist, ist verdrahtet. Aber wie tief können Gegenüber wirklich in meinen Computer gucken?

Ein Freund erzählte mir heute Morgen Folgendes: In einem Teleshop im Fernsehen hatte er ein Produkt entdeckt, dass er kaufen wollte. Er aktivierte die entsprechende Homepage des Produktanbieters, wählte den Gegenstand aus und füllte erst einmal die Mussfelder des Bestellformulars aus. Unter anderem hinterlegte er auch seine Mobilfunknummer.

Er hatte die Bestellung noch nicht abgesandt, da klingelte bereits das Mobiltelefon. Es meldete sich der Händler und teilte ihm mit, er solle seine Bestellung nicht absenden, da sein Computer ein Problem habe.

Jetzt hat mein Freund ein Problem. Er fragt sich nun, ob die „Gegenseite“ mit der Anwahl ihrer Seite bereits die Option hat, dem Interessenten in den Computer zu schauen bzw. mitzulesen, was er schreibt.

Wer kann das erklären? Wer kann Empfehlungen geben, wie man sich da verhalten soll.

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3 Kommentare

  • S M am 17.02.2011 um 08:45

Wenn es so ist wie oben beschrieben . Absoluter blödsinn. Kein Internethändler der welt hat die zeit mal eben zurück zu rufen..

Das Phänomen hat mit George Orwell, Viren, Trojaner usw. wenig zu tun.

Früher basierte das Internet allein auf einem Seitenübertragungsprotokoll. Damit konnten komfortable Benutzeroberflächen wie die Anwender sie von Windows, Linux usw. gewohnt waren aber nicht realisiert werden.

Mit der Technologie AJAX „Asynchronous JavaScript and XML“ können seit geraumer Zeit jedoch während der Ausführung einer HTML-Seite auf dem heimischen Computer asynchron HTTP-Aufrufe erfolgen. Die Seite kann mit dem Server in Kontakt bleiben. Jedes Eingabefeld, jeder Mausklick und sogar jedes Eingabezeichen kann sofort an den Server übertragen werden, der die Seite geeignet steuern kann.

Bei Wikipedia kann man das als Beispiel beobachten. Nach ein paar Eingabezeichen erscheint plötzlich eine Vorschlagsliste aller mit dieser Zeichenfolge beginnenden Artikel. Jedes eingegebene Zeichen wurde sofort übertragen und der Server sendet die Liste passender Artikel als Reaktion.

Es ist üblich, dass Anbieter im Internet auch Fehleingaben, abgebrochene Bestellungen usw. analysieren, um daraus etwas über die Konsumenten zu lernen und ihre Angebote im Sinne ihrer Interessen zu verbessern.

Es liegt hier also offenkundig die irrtümliche Annahme vor, dass vor Abschluss eines Formulars nichts an den Anbieter der Seite übermittelt wird. Eine Reaktion per Telefon vor Abschluss der Seite ist möglich, wenngleich sehr ungewöhnlich.

Ein weit verbreiteter Irrtum ist auch die Annahme, man könne nicht lokalisiert werden. Wer beispielsweise in Springe Kunde der Telecom ist und ins Internet geht, dem wird vorübergehend eine Internetadresse zugeordnet, die die Telecom nur in dieser Region verwendet. Diensteanbieter pflegen Datenbanken der Zuordnung von IP-Adressen zu Georegionen weltweit, Anbieter im Internet beauskunften sie. So kann es leicht passieren, dass man einen Artikel der New York Times abruft und eine Reklame des Kinoprogramms in Hannover erscheint.

Um zu vermeiden, dass man von Anbietern im Internet wiedererkannt wird, und diese praktisch wie in der DDR die Stasi Protokoll über unsere Aktivitäten führen, muss man Cookies am besten täglich löschen und restriktive Konfigurationen der Browser vornehmen.

Das alles wie gesagt ist der normale Wahnsinn und hat mit betrügerischen Dingen nichts zu tun. Mark Zuckerberg, 26 Jahre, Multimilliardär, abgebrochenes Haward-Studium und Facebook-Gründer hat kürzlich gesagt, Privatsphäre sei ein Wert des vergangenen Jahrhunderts. So tickt die Technologie-Elite der USA.

Mich rief zwar kein Anbieter an, dennoch erhielt ich sowohl ein Focus-Probeabo als auch hartnäckige Krankenversicherungs-E-Mails, obwohl ich in keinem Falle etwas abschickte, ja sogar das jeweilige Formular löschte. Nach dieser Erfahrung fülle ich ausnahmslos keine Internet-Formulare aus, wenn ich ich mir nicht absolut sicher bin, dass ich auch tatsächlich das "Angebot" nutzen will.

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