Speyerer Ruderer holen 3. Platz und Masterspokal in Sursee, Schweiz
Bei der 39. Auflage der Internationalen Kurzstreckenregatta im Triechter Sursee über die 450-Meter-Strecke im Fünf-Boote-Feld gab es mit genau 600 gemeldeten Booten nicht nur ein Rekordmeldeergebnis, sondern damit verbunden auch härteste Konkurrenz in den einzelnen Läufen. Die 28-köpfige Mannschaft der Rudergesellschaft Speyer waren mit 38 Booten in 37 Rennen vertreten und zeigten ihren guten Trainingsstand. Dreizehn Siege, elf zweite, neun dritte und fünf vierte Plätze bedeuteten im Gesamtergebnis den dritten Platz von dreißig in die Wertung gekommenen Vereinen. Der erste Platz ging mit 72 Punkten an den SC Zug, Rang zwei an den SC Luzern und Speyer holte sich 60 Punkte, der viertplatzierte Grasshopper Club Zürich lag mit 35 Punkten schon deutlich zurück.
Großen Jubel gab es im Speyerer Lager auch bei der Preisverleihung der Masterswertung, hier werden alle Rennen von Ruderern über 27 Jahre gewertet, denn der Masterspokal, gerade von der RG Speyer gestiftet, konnte erneut vor dem RC Rheinfelden und dem RC Thalwil gewonnen werden. Insgesamt elf Vereine schafften es in die Punkteränge. Sowohl bei der Club- als auch der Masterswertung gibt es für ein siegreiches Mannschaftsboot drei, den Zweiten zwei und den Dritten einen Punkt.
Erfreulich aus Speyerer Sicht war auch, dass an den dreizehn Siegen insgesamt achtzehn Aktive beteiligt waren. Mit je drei Siegen waren Julia Hoffmann, Jens Klein, Tim Lauer und Daniel Ronge die erfolgreichsten Speyerer. Ralf Burkhardt, Florian Gärtner, Selina Glaser, Ingo Janz, Andreas Kabs, Paul Schwager und Janis Wagner überfuhren die Ziellinie zwei Mal als Erste.
Bei den U15-Ruderern kämpften Christoph Gärtner und Louis Ebermann im ersten Lauf des Doppelzweiers verbissen mussten sich aber knapp hinter dem SC Zug mit Platz zwei zufrieden geben, drehten dann im zweiten Rennen den Spieß um und siegten mit mehr als zwei Längen vor dem SC Luzern. Wladislaw Schneider ruderte im Jungen-Einer U15 in 1:36,15 Minuten die beste Speyerer Zeit, blieb aber dennoch zweiter Sieger hinter dem SC Biel. Ebenfalls auf Platz zwei im Einer kam Christoph Gärtner. Erstmals im Einer auf Regatta war Lenard Faber am Start und wurde Dritter. Der Jungen-Doppelvierer mit Wladislaw Schneider, Christoph Gärtner, Louis Ebermann und Lenard Faber kam über den dritten Platz nicht hinaus.
Gleich drei vierte Plätze, davon zwei im U17-Doppelzweier mit Ansgar Keil, gab es für Elias Kolbenschlag. Klar schneller waren Daniel Ronge und Janis Wagner, die ihre beiden U17-Doppelzweier-Rennen mit jeweils mehr als einer Bootslänge Vorsprung einmal vor dem SC Stanstad und einmal vor dem RC Schaffhausen gewannen. Im U17-Einer kam Janis Wagner als zweites und Daniel Ronge als drittes Boot ins Ziel.
Im Juniorinnen-Einer U19 ließ sich Julia Hoffmann einmal mehr die Butter nicht vom Brot nehmen und siegte in 1:40,75 mit neun Zehntel Sekunden Vorsprung auf den RC Zürich. Im Doppelzweier mit Selina Glaser schien es als wären die Ruderinnen auf Perfektion eingestellt, denn die Uhr blieb im Juniorinnen-Doppelzweier U19 bei der Siegerzeit von 1:26,17 Minuten stehen, Luzern lag eine Sekunde zurück, im Seniorinnen-Doppelzweier bedeutete die fast identische Laufzeit von 1:26,16 Minuten Rang zwei, nur knapp um drei Zehntel vom SC Zug geschlagen. Im Mixed-Doppelvierer mit Tim Lauer und Florian Gärtner ließen Julia Hoffmann und Selina Glaser den nächsten Sieg folgen. Der Mixed-Doppelzweier am Ende eines harten Regattatages brachte Julia Hoffmann mit Ingo Janz den vierten Platz.
Bei den Junioren A kämpften im Doppelzweier U19 Jens Klein und Paul Schwager erfolgreich um Platz eins, der RC Aarburg lag mehr als 1,5 Sekunden zurück, Daniel Ronge und Tim Lauer ruderten hinter dem SC Sempach auf Platz zwei. Gemeinsam erruderten sich das Quartett Klein, Lauer, Ronge und Schwager bei der vorletzten Generalprobe vor der Deutschen Sprintmeisterschaft im Doppelvierer ohne Steuermann in 1:14,22 Minuten den erwartet klaren Sieg vor dem SC Biel. Nur für das Rennen in Sursee stiegen Paul Schwager und Jens Klein in den Zweier ohne Steuermann und holten mit Rang drei einen Punkt für die Clubwertung.
Auch bei den Senioren bestanden Tim Lauer und Jens Klein im Doppelzweier, in 1:17,80 Minuten und klarem Sieg vor dem SC Richterswil setzten sie eine Duftmarke für die folgenden Boote. Im „Vater-Sohn-Boot“ mit Florian und Ottmar Gärtner zeigte sich, dass jugendliche Dynamik gepaart mit Erfahrung zum Erfolg führen kann. In 1:18,84 Minuten ruderten die Beiden im vollen Feld hinter dem SC Luzern auf den zweiten Platz. Andreas Kabs und Felix Gard kamen auf Platz drei. Gleich drei Doppelvierer ohne Steuermann brachte die RG Speyer bei den Senioren, der höchsten Klasse, an den Start. Die in ihrer Klasse startenden Felix Gard, Florian Gärtner, Andreas Kabs verstärkt mit Martin Gärtner, der den dienstlich unabkömmlichen Lars Seibert ersetzte, siegten in 1:11,44 Minuten und blicken nun zuversichtlich auf den Start bei den Deutschen Sprintmeisterschaften. Nach dem Sieg im Junioren-Doppelvierer waren Tim Lauer, Jens Klein und Paul Schwager erneut am Start, im Bug hatte aufgrund des Reglements anstelle von Daniel Ronge nun Ingo Janz Platz genommen. Bei 1:11,31 Minuten blieb die Uhr stehen, das bedeutete mit drei Zehntel hinter dem RC Cham die zweitschnellste Zeit aller 18 gestarteten Doppelvierer. Auch für diesen Doppelvierer stehen die Zeichen auf Zuversicht auf dem Weg zu den Sprintmeisterschaften. Rainer Bohn, Ralf Burkhardt, Peter Roland Gärtner und Harald Schwager als Masters-C-Boot (Mindestdurchschnittsalter 43 Jahre) nutzte den Start als Generalprobe für die Südwestdeutschen Meisterschaften und kam trotz einiger technischer Unsauberkeiten mit Bojenberührung mit der insgesamt sechstschnellsten Zeit von 1:13,27 Minuten als zweites Boot knapp hinter dem SC Luzern ins Ziel.
Im Masters-Doppelzweier B (Mindestdurchschnittsalter 36 Jahre) gab es kein Vorbeikommen an Ralf Burkhardt und Ingo Janz, die mit einer Sekunde Vorsprung auf den Mannheimer RC siegten. Genauso sah es auch bei den Masters C aus, Peter Roland und Martin Gärtner führten, hatten den Sieg nahezu in der Tasche, dann warf ein kapitaler „Krebs“ (Anm. d. Red. Ruderer verliert einen Skull und bremst das Boot stark ab) das Duo auf den dritten Rang zurück. Harald Schwager mit Frank Durein, der nach 18 Jahren wieder eine Regatta bestritt, setzten sich schon mit dem Startspurt im Masters-Doppelzweier D an die Spitze und ruderten den Sieg fehlerfrei nach Hause, im gleichen Lauf kamen Peter Josy und Ottmar Gärtner auf Platz drei.
Auch im Masters-Doppelvierer B zeigte sich für Ralf Burkhardt, Rainer Bohn, Ingo Janz und Andreas Kabs der Mannheimer RC als härteste Konkurrenz. In einem für die Zuschauer ultraspannenden Rennen überfuhren alle Boote innerhalb einer Sekunde die Ziellinie, Speyer als Erster drei Zehntel vor Mannheim lautete der Einlauf. Das Masters-D-Quartett Martin und Peter Roland Gärtner, Harald Schwager und Frank Durein ruderte in 1:13,92 Minuten nur vier Zehntel Sekunden hinter dem RC Rheinfelden und Längen vor dem RC Aarburg ins Ziel.
Den Regattahöhepunkt bildete einmal mehr das abschließende Achter-Rennen. Nach den Startschlägen hatte das Speyerer Boot drei Ruderplätze auf die Führung verloren. Doch das Team Ralf Burkhardt, Felix Gard, Florian und Peter Gärtner, Andreas Kabs, Jens Klein, Tim Lauer, Paul Schwager und Steuerfrau Katharina Kabs kämpfte sich zurück und im Ziel war nicht auszumachen wer gewonnen hatte. Der Zielgerichtsentscheid verwies Speyer um fünf Hundertstel Sekunden geschlagen hinter Würzburg auf den zweiten Platz. Der Zieleinlauf lautete: 1. Würzburg 1:09,16 Minuten, 2. Speyer 1:09,21 Minuten, 3. Rheinfelden 1:10,31 Minuten, 4. Basel 1:10,74 Minuten und 5. Luzern 1:11,21 Minuten.
„Auch wenn wir das Achterrennen nicht gewinnen konnten, überwiegt die Freude über dreizehn Siege, Rang drei in der Clubwertung und den Teamerlebnis der knapp 50 nach Sursee gereisten Speyerer“, lautete das Fazit nach einem erfolgreichen Regattatag.